Hessenmagazin.de

[Hessens Pressewelt] Manchen Menschen macht es Spaß, von sich zu erzählen. Dann schreiben sie auf, was ihnen wichtig erscheint. Leider wird oft dabei vergessen zu fragen, ob die Story für andere interessant oder wenigstens von Belang ist. Nicht jeder hält sich an diese "goldene Regel": Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Ganz vorne mit dabei bei diesem Spiel sind Vereine und Verwaltungen

Wenn mal wieder ein ganzer Tross Vereinsmitglieder auf großer Reise war, werden zu den erstellten Gruppenfotos genaue Ablauf-Berichte in der Länge eines mittleren Schulaufsatzes erstellt.

Und hat eine Stadt so Wichtiges zu verkünden, wie "Spende übergeben", "Oma zum 100sten gratuliert" oder "Kindergarten backt Kekse", tippt einer der vielen Abteilungssachbearbeiter einen ausführlichen Text für die Presse.

Das Ergebnis landet dann in den Redaktionen. Manche von denen handeln nach dem Prinzip "Masse statt Klasse" und übernehmen jede Meldung - Hauptsache ist, man verbraucht bitteschön kein eigenes Gehirnschmalz. Andere löschen die Mail kommentarlos, und einige lesen sie eventuell. Die allerwenigsten machen sich die Mühe, sie zu redigieren, d. h. zu überarbeiten und zur Veröffentlichung aufzubereiten u. U. zu kürzen und zusammenzufassen.
Mehr dazu bei uns: HIER <-KLICK.

Um die geplagten Redakteure aufmerken zu lassen und sie wirklich zu interessieren, muss man anders vorgehen. Das Geheimnis dabei ist "Storytelling" - Geschichten erzählen: Nicht zu lang (Einschlafgefahr) und nichts "Abgedroschenes" zum xten Mal aufwärmen, sondern Spannendes richtig lebendig darstellen. Einfach gesagt, aber schwer umzusetzen!

Wer sich bereits in der Schule im Deutschunterricht quälte, bucht lieber gleich eins von den vielen angebotenen Seminaren <-KLICK. Ungefähr ab 500 Euro pro Tag kostet das Lernen bei den Profis, unter 100 Euro als Bildungsurlaub. Ob man sich nun das Wissen um dieses Marketing-Geheimrezept in einem mehrtägigen Workshop bei der VHS draufschafft oder sich von einem Journalisten coachen lässt, ist eigentlich egal. Ein Resultat ist nicht sofort greifbar.

Die Kunst des Geschichtenerzählens erschließt sich erst während des Schreibens und zwar mit Lust und Leidenschaft :-)