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[Hanau] Schnupperzeit für Flüchtlinge in Hanau: Zugereiste - man könnte sie auch Geflohene, Heimatlose oder potentielle Neubürger nennen... Zurzeit wohnen sie mit vielen anderen Unbekannten in einer langweiligen Turnhalle. 700 Menschen, gut behütet und etwas abgeschottet, weit hinten im Industriegebiet. Man sieht manche von ihnen zu Fuß in die Stadt gehen, oft mit ihren Kindern an der Hand. Busfahren haben sie noch nicht raus. Wer von ihnen könnte auch genügend Deutsch.

Sie schauen uns "Eingeborene" in der Stadt mit einer leichten Neugier an, wenn wir uns begegnen. Betrachten uns und die ganze Umgebung mit großem Interesse, schlendern im Familienverband an der Kinzig entlang und strahlen trotz all des Erlebten irgendwie Gelassenheit aus.

Was sie denken und wie sie sich fühlen, kann man nur vermuten, wenn es gelingt, sich in ihre Lage zu versetzen: Gemeinschaftliches Schlafen ohne Privatsphäre, Duschen wie auf dem Campingplatz, kein einziges gemütliches Eckchen zum Ausruhen. Notunterkunft eben! Dabei ist unser Land eigentlich kein Kriegssschauplatz.

Notunterkunft - Turnhalle (c) MKK / Mike Bender

Im E-Mail-Postfach von HESSENMAGAZIN.de sind seit einer knappen Woche bis gestern (19. September 2015) insgesamt 26 Presse-Meldungen zum Thema "Flüchtlinge" eingetroffen. In denen ist von "Einsatzbefehl", ungewissem Warten, Hilfsmöglichkeiten sowie verschiedenen Presseterminen zu lesen. Der eine oder andere Politiker versucht sich (hilflos?) sogar in Ursachenforschung: "Entwicklungshilfe ist auch Kampf gegen Fluchtursachen".

Unterwegs zur Schärttnerhalle (c) HESSENMAGAZIN.de

Dass uns die Probleme eines solchen menschlichen "Sunamis" langsam über den Kopf wachsen, bringt der Kreisausschuss des Wetteraukreises am 20. September 2015 so zum Ausdruck:

Spenden machen Verwaltung arbeitsunfähig - Wetteraukreis
(pdw). Deutschland erlebt gerade eine Woge der Hilfsbereitschaft. Allenthalben werden Flüchtlinge freundlich begrüßt und Menschen spenden Kleidung und Haushaltsgegenstände.
'Die Masse der Spenden macht uns aber arbeitsunfähig. Jeden Tag werden uns Kisten mit Kleidung und Gegenständen vor die Türen unserer Einrichtungen gestellt, die wir im Moment gar nicht verteilen können und aktuell auch nicht benötigen“, so Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Helmut Betschel. Er bittet deshalb die Bürgerinnen und Bürger, die Spendengüter zunächst einmal zu behalten. „Wenn ein besonderer Bedarf eintritt, und das wird über kurz oder lang sicher der Fall sein, dann werden wir uns mit einem gezielten Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger wenden', so Betschel.
Wegen der hohen Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bittet der Sozialdezernent von telefonischen Angeboten von Hilfsgütern abzusehen.

Na, dann :-)

Quelle Brigitta Möllermann - HESSENMAGAZIN.de

Blick auf den Parkplatz hinter der Schärttner-Halle (c) HESSENMAGAZIN.de

Vielfältige Hilfsmöglichkeiten für die Flüchtlinge in Hanau

[Main-Kinzig-Kreis] Für die Betreuung und Versorgung der Flüchtlinge in der Hanauer Notunterkunft wird um Hilfe gebeten. So werden engagierte Menschen gesucht für die  Ausgabe von Essen und  Kleidern, im Bereich der Lagerlogistik (Ankommendes und Auszugebendes Material), sowie für kleinere organisatorische Abläufe zum Beispiel dem Begleiten zum Schlafplatz.

Die bisherigen Einsatzkräfte des DRK, der Feuerwehr und anderer Organisationen teilweise schon mehrere Tage stark gefordert und könnte auf diese Weise entlastet werden. Ansprechpartner für diese Aktion sind Andreas Jäger und Uwe Niemeyer in der Freiwilligenagentur Hanau. Sie sind zu erreichen per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

Die Nachricht sollte folgende Angaben enthalten:

• Name, Vorname
• Telefonnummer und Mobilnummer
• Fachbereich/Dienststelle
• mögliche Einsatzzeiten (nicht unter 6 Stunden)
• Fremdsprachenkenntnisse (besonders Arabisch und Englisch).

Um die Hilfe zu koordinieren, sind vielfältige Vorbereitungen nötig. Es wird daher um Verständnis gebeten, dass nicht alle Anfragen zeitnah beantwortet werden können.

Darüber hinaus können Sachspenden beim DRK in Hanau abgegeben werden. Aktuell werden für die Flüchtlinge benötigt: Regenkleidung, Regenschirme, Fahrräder, Fahrradhelme für Kinder,  Fahrradschlösser und Luftpumpen, Bälle und Federballspiele, Turnschuhe, Sportkleidung, Röhrenjeans für Herren (kleine Größen), Langarm-T-Shirts für Herren (kleine Größen),  Sweatshirts für Herren (kleine Größen), Wolldecken, dicke Federbetten, Hygieneartikel (bitte nur neue Artikel). Spielsachen für das islamische Bayram-Fest am kommenden Donnerstag,
24. September. Lebensmittel können nicht angenommen werden.

Annahmestelle für Sachspenden: DRK Kreisverband Hanau, Johann-Carl-Koch-Straße, dann folgen der Beschilderung DRK oder Autohaus Noe Stang folgen. Öffnungszeiten: Mo-Fr von 8 bis 18 Uhr sowie Sa von 8 bis 13 Uhr.

Auch Geldspenden können helfen: Spendenkonto: Sparkasse Hanau, BLZ 506 500 23, Konto 100 917, Stichwort: Flüchtlinge

Quelle Text: Main-Kinzig-Kreis

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