[Frankfurt / Main] Nach einem Chemieunfall in Frankfurt werden potenziell kontaminierte Patientinnen und Patienten in eine Klinik eingeliefert – ein solches Szenario erfordert besondere Schutzmaßnahmen für die Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal in den Frankfurter Kliniken. Um bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten, die bei einer C-Lage verletzt wurden, nicht selbst kontaminiert zu werden, stellt das Gesundheitsamt Frankfurt am Main den Frankfurter Kliniken Gebläse-Schutzanzüge zur Verfügung.
„Mit der Schutzausrüstung leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Daseinsvorsorge. Wir sorgen dafür, dass alle unsere Krankenhäuser für den Ernstfall gut aufgestellt sind“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts. Das Amt sorgt auch dafür, dass das Klinikpersonal gut vorbereitet ist: Es begleitet und unterstützt die Krankenhäuser dabei, Alarmpläne aufzustellen und diese nach dem jeweiligen Stand von Wissenschaft und Technik fortzuschreiben, zudem überwacht es das Aufstellen dieser Pläne.
„Aktuell probt unser Team des Krisenmanagements mit den einzelnen Frankfurter Kliniken, was zu tun ist, wenn nach einem Chemie-Unfall sehr viele Verletzte auf einmal eingeliefert und schnell versorgt werden müssen. Das dient dem persönlichen Schutz des Klinikpersonals und zugleich den Patientinnen und Patienten, die auch in einer Krise kompetent versorgt werden“, sagt Tinnemann.
Die Schutzanzüge haben nach Herstellervorgaben ein Verfallsdatum und werden nun ersetzt
Zusätzlich mitgeliefert wird dieses Jahr eine detaillierte Anleitung zum Anlegen und Ablegen der Schutzanzüge. „Das Management einer Krisensituation ist selten und für das Klinikpersonal sehr stressbeladen, darum wollen wir sie so gut wie möglich vorbereiten und unterstützen“, sagt Shabnam Sharifolmolk aus dem Krisenmanagement des Gesundheitsamts. Sie koordiniert die Übungen und die Auslieferung der Schutzanzüge.
„Das An- und Ablegen eines Gebläse-Schutzanzuges besteht aus sehr vielen Schritten – und es ist immens wichtig, jeden einzelnen korrekt auszuführen, um sich selbst und andere nicht nachträglich zu kontaminieren. Darum übergeben wir den Kliniken die Schutzausrüstung dieses Mal mit zwei bebilderten Anleitungen, die das An- und Ablegen genau darstellen.“
Hintergrund
Das Gesundheitsamt stellt den Kliniken die Gebläse-Schutzanzüge seit 2008 zur Verfügung. Sie sind fünf Jahre lang nutzbar, danach müssen sie ersetzt werden. Sie schützen die Mitarbeitenden der Krankenhäuser vor biologischer, chemischer sowie nuklearer Kontamination und verfügen über eine hohe Sicherheitsstufe. Nur die Anzüge selbst werden regelmäßig ausgetauscht, die Gebläse-Einheit kann bei entsprechender Wartung weiter genutzt werden. Insgesamt investiert die Stadt rund 21.000 Euro in die Anschaffung der neuen Anzüge.
Quelle: Stadt Frankfurt am Main