[Europa] Unser vielgepriesener Auskunftgeber, der KI-Bot "Copilot" von Microsoft, stimmt uns zu, dass das Thema Landwirtschaft und Ernährung komplex und manchmal überwältigend wirkt. Tja, es wirkt nicht nur so. Auf insgesamt 28 in englisch (!) verfassen Seiten kann man seit dem 19. Februar 2025 nun nachlesen, was die Europäische Kommission vor hat, um die Landwirtschaft in Zukunft nachhaltiger, wettbewerbsfähiger und attraktiver zu gestalten.
Zusammengefasst beinhaltet das visionäre Traktat:
- Langfristige Ziele
- Leitlinien und Prioritäten
- ein Rahmen für die Entwicklung und eventuelle Anpassungen
- die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen
- Leitlinien für den Schutz der natürlichen Ressourcen
- Inspiration für Innovationen und technologische Fortschritte
- Steigerung der Effizienz und Produktivität
- Gemeinsames Ziel, verständlich und einheitlich für alle Beteiligten (Landwirten, politische Entscheidungsträger, Verbraucher)
Ein Luftschloss? Mitnichten, der Copilot erklärt dazu: "Diese Vision ermöglicht es, flexibel auf neue Herausforderungen und Chancen zu reagieren, indem sie eine klare Richtung vorgibt, aber auch Raum für Anpassungen lässt."
Aha... und auf erneute Nachfrage: "... eine inspirierende und zukunftsgerichtete Vision legt langfristige Ziele, Werte und Leitlinien fest, die die Richtung und Prioritäten eines Projekts, einer Organisation oder sogar eines ganzen Sektors bestimmen. Solche Traktate können in verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Umwelt, Technologie und Gesellschaft verfasst werden."
Schau an
Tja, der Verbraucherorganisation foodwatch reicht das noch nicht. Sie bemängelt in ihrem Pressestatement gleichzeitig: „EU ignoriert die Verbraucher:innen“
Berlin, 19. Februar 2025. EU-Agrarkommissar Christophe Hansen hat heute seine „Vision für Landwirtschaft und Ernährung“ vorgestellt. Zu den Plänen erklärt Anne Markwardt, Kampagnenleitung bei der Verbraucherorganisation foodwatch in Deutschland:
„Der neue EU-Agrarkommissar hält Verbrauchschutz offenbar für überflüssig. Ob stark gestiegene Lebensmittelpreise oder Essen, das krank macht – Christophe Hansen macht keinerlei brauchbare Vorschläge, wie er die Probleme, die Millionen Verbraucher:innen in Europa betreffen, angehen will. Wir brauchen keine weiteren Studien oder Dialogrunden – es ist wissenschaftlich längst klar, was passieren muss für eine echte Wende in der Ernährungspolitik: Wir brauchen eine europaweit verpflichtende Nährwertkennzeichnung und eine strengere Regulierung der Junkfood-Werbung an Kinder. Darüber findet sich in dem langen Papier zur Zukunft des Agrar- und Ernährungssystems jedoch kein Wort.“
Nochmal AHA.
Um das Ganze vielleicht doch noch zu verstehen, lassen wir uns die Pressemeldung der EU-Kommision von Google übersetzen: HIER <-KLICK.
In einer Art Fußnote bezeichnet Ursula von der Leyen dort die Vision als "Strategie", einer sagt dazu "Fahrplan", ein anderer nennt es eine "entschlossene Antwort".
Zusätzlich finden Sie einen kurzen "Steckbrief" HIER <-KLICK.
Alles klar ... ????????????????????????????????????
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de