[Deutschland] Der Förderverein für regionale Entwicklung e.V. aus Brandenburg unterstützt mit „Azubi-Projekten“ Kommunen, soziale Einrichtungen, Vereine und kleine Unternehmen bei der Digitalisierung – und das sogar kostenfrei. Auszubildende aus Medien-, Büro- und IT-Bereichen gestalten unter fachlicher Anleitung individuelle und barrierefreie Internetseiten im Content Management System (CMS), die dann selbstständig weiter gepflegt werden können. Finanziert werden muss nur der Platz im Internet, die Domainregistrierung und der Speicherplatz.
Die Initiative fördert mit dieser Aktion die praxisnahe Ausbildung junger Menschen und schafft gesellschaftlichen Nutzen, heißt es. Weitere Informationen: www.azubi-projekte.de
Gut zu wissen
Der Förderverein für regionale Entwicklung e.V. mit Sitz in Nuthetal (Brandenburg) verfolgt seit seiner Gründung im Jahr 2006 das Ziel, vorhandene Informationsangebote öffentlicher und privater Institutionen zu vernetzen und für die regionale Entwicklung nutzbar zu machen. Geführt wird der Verein von einem dreiköpfigen Vorstand, der nicht explizit namentlich genannt wird.
Doch es gibt auch Kritik
Der Verein präsentiert sich als neutraler Förderer regionaler Informationstechnologien, doch Brancheninsider sehen das kritisch. Die technische Infrastruktur hinter dem Programm stammt vom Hersteller Portuna, mit dem man eng zusammenarbeitet.
Der Verband Databund kritisiert das Modell als „verlängerten Vertriebsarm“. Das Herzstück der Förderung - Webseiten erstellt durch Azubis und Studierende - ist laut Verein zwar kostenfrei. Zusatzleistungen wie Datenschutz, Barrierefreiheit oder Schnittstellenintegration sind jedoch nicht immer abgedeckt. Außerdem gerät man als "Partner" durch das günstige Angebot in Abhängigkeit von dem verwendeten spezifischen System.
„Es ist nicht alles Förderung, was kostenfrei erscheint“, mahnt Detlef Sander vom Databund. Schelte vom Konkurrenten?
DATABUND e.V. ist der deutsche Verband der mittelständischen IT-Dienstleister und Softwarehersteller für den öffentlichen Sektor. Er wurde im Januar 2006 gegründet und vertritt heute rund 76 Unternehmen, die Softwarelösungen für Kommunen, Kreise und Landesverwaltungen entwickeln und betreuen.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de