[Vogelsberg mittendrin] Bereits vor Jahren waren wir von HESSENMAGAZIN.de auf der Spur diesen braunen Rindes, das so aussieht, wie früher. Wir brauchten ein Foto für unsere Histo-Story von den Wintermetzgern aus Schotten, die in unser Buch über den Vogelsberg aufgenommen werden sollte. Keine andere Rasse ist so urtypisch für dieses Mittelgebirge.
Die erste kleine Herde sichteten wir im Naturschutzgebiet vom Ernstberg. Es war ein Geheimtipp, denn diese Rinder waren seit Jahren schon selten geworden, da die Landwirte mit ihnen keine Chance sahen, Geld zu verdienen. Die Kühe sind nicht fett, sondern geländegängig und geben zudem weniger Milch.
Inzwischen erlangen sie wieder mehr Akzeptanz plus eine Art Berühmtheit.
Sogar unser KI-Praktikant, der Copilot von Microsoft, kann dazu ein Geschichte erzählen:
Rückkehr der Roten: Die Geschichte des Vogelsberger Höhenrinds
Im Herzen Hessens, wo Vulkangestein die Böden prägt und raue Winde über die Mittelgebirgshöhen ziehen, hat sich ein Tier über Jahrhunderte behauptet: das Vogelsberger Höhenrind. Einst alltäglich, beinahe vergessen – und nun wiederentdeckt als Symbol für nachhaltige Landwirtschaft und regionale Identität.
Vom Arbeitstier zur Rarität
Das Vogelsberger Höhenrind – eine alte Landrasse mit rotem Fell, kräftigem Körperbau und einem ruhigen Wesen – war früher das Rückgrat der regionalen Landwirtschaft. Als Dreinutzungsrind wurde es für Milch, Fleisch und als Zugtier geschätzt. Noch in den 1920er-Jahren stellte es rund 90 % des Rinderbestandes im Vogelsberg dar. Doch mit dem Einzug moderner Technik und leistungsoptimierter Zuchtrassen wurde das robuste Höhenvieh verdrängt – bis es in den 1960ern nahezu von der Bildfläche verschwand.
Ein Bulle namens Uwe rettet die Zukunft
Der Genpool der Rasse war fast verloren, als ein einziger Bulle – „Uwe“, geboren 1963 – durch Zufall den Grundstein für eine Rückzüchtung legte. Tiefgefrorenes Sperma dieses Tieres ermöglichte es Züchtern in den 1980er-Jahren, die alte Rasse wieder zum Leben zu erwecken. Eine genetische Rettungstat, die heute als Erfolgsgeschichte gilt.
Heute gefragt wie nie: Regional, robust und nachhaltig
Das Vogelsberger Höhenrind erlebt derzeit eine Renaissance. In der Mutterkuhhaltung beweist es seine Genügsamkeit, seine Widerstandskraft gegen Witterung und Krankheiten – Eigenschaften, die in Zeiten ökologischen Umdenkens wieder gefragt sind. Das Fleisch der Tiere gilt unter Kennern als Delikatesse: langsam gewachsen, fein marmoriert, voller Aroma.
Mehr als ein Rind: Ein Stück Kulturerbe
Die Wiederentdeckung des Vogelsberger Höhenrinds ist nicht nur ein Erfolg der Erhaltungszucht – sie ist ein Stück Rückbesinnung auf regionale Wurzeln. In jedem Tier lebt ein Teil der bäuerlichen Kulturgeschichte fort, und seine Haltung steht sinnbildlich für bewusste, regionale und ökologische Landwirtschaft.
Hmm, das lassen wir mal so stehen, sonst passt er das vielleicht stilistisch weiter an – z. B. emotionaler für eine Heimatbroschüre
Und damit die Sache wahrhaftig (überzeugender :-) wird, lesen Sie das auch noch:
Eine Pressemitteilung des Hessischen Landwirtschaftsministeriums, das den Landkreis Vogelsberg beim Erhalt der Nutztierrasse unterstützt und mit 85.000 Euro fördert.
Lange Zeit prägten Rinder des Roten Höhenviehs das Landschaftsbild im Vogelsberg, dann nahm der Bestand drastisch ab. Mittlerweile hat sich die Situation wieder etwas verbessert. Nun soll die Anzahl der Tiere mit dem Projekt „Markterschließung für das Vogelsberger Rote Höhenvieh“ weiter gestärkt und vergrößert werden: „Wir haben es dem unermüdlichen Engagement einiger Vogelsberger Landwirte zu verdanken, dass es heute noch Rinder der Rasse Rotes Höhenvieh gibt“, sagte Landwirtschaftsstaatsekretär Michael Ruhl dazu. „Diese wichtige Erhaltungszucht der Landwirte honorieren wir bereits seit einigen Jahren mit einer speziellen Förderung für eine vielfältige Landwirtschaft. Umso mehr freue ich mich, dass wir als Landwirtschaftsministerium das Rote Höhenvieh auch über die Zucht hinaus fördern können“, so Ruhl bei der Übergabe eines Zuwendungsbescheids für das Projekt in Höhe von 85.000 Euro an den Landrat des Vogelsbergkreises, Dr. Jens Mischak, in Herbstein.
Die Rinder des Roten Höhenviehs sind robust und kommen gut mit den rauen Witterungsbedingungen der Mittelgebirgsregion zurecht. Da jedoch auf Milch- oder Fleischleistung spezialisierte Rassen den Landwirten höhere Erträge versprechen, nahm der Bestand in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr ab. Das Rote Höhenvieh soll jedoch wieder zu einem Aushängeschild der Region mit seiner Kulturlandschaft aus extensiver Weidewirtschaft und Bergmähwiesen werden. Dabei strebt das Projekt eine Stärkung und Vergrößerung der Rinderbestände im Vogelsberg an. Ziel ist eine koordinierte Vermarktung des Fleischs vom Roten Höhenvieh aus dem Vogelsberg. Im Fokus stehen insbesondere die lokale und regionale Gastronomie. Außerdem sollen Engpässe in den Bereichen Logistik und Fleischverarbeitung identifiziert und praxisnahe Lösungen ermittelt werden. Zum Projektende sollen Machbarkeitsansätze für die Bereiche Verarbeitung, Logistik und Marketing vorliegen.
„Mit dem Projekt wollen wir den Aufbau wichtiger regionaler Wertschöpfungsketten unterstützen. Wir wollen dieser regionalen Fleischspezialität zu der Bekanntheit verhelfen, die sie verdient. Bald sollen alle rund um den Vogelsbergkreis die hervorragende Fleischqualität des Roten Höhenviehs kennen“, betonte Landrat Dr. Jens Mischak.
Alleinstellungsmerkmal für die regionale Gastronomie schaffen
Im Kreis sind Mario Hanisch und sein Kollege Thassilo Görgen für die Umsetzung des Projekts verantwortlich. Zukünftig soll es mehr Rotes Höhenvieh auf den ökologisch wertvollen Weideflächen im Vogelsbergkreis geben. Das Fleisch soll insbesondere in der Gastronomie etabliert werden: „Gutes Fleisch muss nicht um die halbe Welt reisen. Wir produzieren es direkt vor der eigenen Haustür. Wer regional kauft, kauft damit auch nachhaltig“, erklärte Staatssekretär Ruhl. Er und die Projektverantwortlichen sind davon überzeugt, dass die besondere Fleischqualität des Roten Höhenviehs ein Alleinstellungsmerkmal für die regionale Gastronomie darstellt.
Hintergrund
Das Rote Höhenvieh ist ein klassisches Dreinutzungsrind: Es lieferte Milch, Fleisch und wurde früher für die Feldarbeit genutzt. Die Rinder der Rasse Rotes Höhenvieh wachsen langsamer als moderne und auf Fleisch spezialisierte Rassen, was sie weniger konkurrenzfähig macht. Durch das langsamere Wachstum ergibt sich aber ein ausgeprägt nussig-fruchtiger Fleischgeschmack, der einzigartig ist und eine regionale Spezialität darstellt.
Charakteristisch für die Rasse ist ihre einfarbig rote Fellzeichnung. Die Rasse ist robust und genügsam. Sie kommt mit dem Futterangebot und den Witterungsbedingungen der Mittelgebirgsregion Vogelsberg sehr gut zu recht. Außerdem gilt sie als fruchtbar und zeichnet sich durch Leichtkalbigkeit und gute Muttereigenschaften aus.
Das Vogelsberger Rote Höhenvieh war im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft in den Siebzigerjahren fast ausgestorben. Durch einen Zufallsfund in einer Gen-Datenbank konnte Mitte der Achtzigerjahre im Vogelsberg mit Restbeständen der Tiere eine langwierige und arbeitsreiche Rückzüchtung der Rasse beginnen. Bis heute konnte sich der Bestand der Tiere so weit erholen, dass die Rasse durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) von einem Gefährdungsstatus in die Vorwarnstufe der Roten Liste Gefährdeter Nutztierrassen eingruppiert wurde. Die Erhaltungszucht ist insbesondere dem persönlichen Engagement einiger Landwirte im Vogelsbergkreis zu verdanken.
Die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen in der Landwirtschaft ist eine wichtige Aufgabe unserer Zeit. Die vielfältige Genetik alter Rassen kann dabei helfen, zukünftige Herausforderungen wie Klimawandel, Veränderungen im Futterangebot oder Tierkrankheiten besser zu begegnen. Weitere Informationen zur Landesförderung unter: G.2 Tiergenetische Ressourcen | landwirtschaft.hessen.de.
Bescheidübergabe (c) Vogelsbergkreis - C. Lips
Bescheidübergabe: Landwirtschaftsstaatsekretär Michael Ruhl übergab den Zuwendungsbescheid für das Projekt „Markterschließung für das Vogelsberger Rote Höhenvieh“ gemeinsam mit Landtagsabgeordneter Jennifer Gießler und Georg Heyer (rechts), vom Regierungspräsidium Gießen als Bewilligungsstelle, an den Vogelsberger Landrat Dr. Jens Mischak sowie an Thassilo Görgen (von links), und Mario Hanisch, Projektkoordinatoren der Ökomodell-Region Vogelsberg, Lorenz Kock (Zweiter von rechts), Leiter des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum
Quelle: Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
Tja, so isses: Der Lauf der Zeit :-)
Möglicherweise wird dann irgendwann sogar mein Vorschlag angenommen, das Vogelsberger Höhenrind zum Wappentier des Vogelsbergs zu erheben ;-)
Quelle und Zusammenstellung: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de