[Deutschland] Einen guten Rechtsanwalt zu finden, ist kein einfaches Unterfangen. Die Stiftung Warentest zeigt jedoch in einem speziellen Heftartikel (Finanzen 05/2025), wie es klappen könnte und mit welchen Kosten man rechnen muss. Dazu listet sie mögliche Alternativen für Streitfälle auf. Hat man eine Rechtsschutzversicherung, die den Fall abdeckt, zahlt diese nach Prüfung in der Regel alle Anwalts- und Gerichtskosten. Doch es kann sein, dass sie anschließend den Vertrag kündigt. Mehr darüber finden Sie im Vergleichstest mit 90 Versicherungen vom Januar 2025.
In dem Meer von inzwischen 166.504 zugelassenen Rechtsanwälten in Deutschland (Stand: Januar 2025) ist es möglich, auch im Internet zu stöbern. Mehrere Plattformen bieten die Dienste ihrer Partner-Anwälte an, wie Advocado, Frag-einen-Anwalt etc.. Daneben kann man beim Bundesweiten Amtlichen Anwaltsverzeichnis nicht nur prüfen, ob eine Person als Rechtsanwalt zugelassen ist, sondern sich eine Auswahl von Anwälten erstellen lassen.
Über eine online Rechtsberatung hat sich die Stiftung Warentest schon im letzten Jahr eine Meinung gebildet - siehe bei uns: Mehr schlecht als recht: Rechtsberatung im Internet. Den Original-Test bekommen Sie: HIER <-KLICK.
Den Artikel "Anwaltssuche" freizuschalten für 4,90 Euro kann sehr sinnvoll sein, denn das Mindesthororar eines Anwaltes bei einem Streitwert von 500 Euro beträgt schon außergerichtlich 91 Euro - HIER <-KLICK. Und das ist "nach oben offen" - vor allem, wenn er sich nach Viertelstunden bezahlen lässt. Dann könnte ein klärendes Telefongespräch mit einem Fachanwalt locker 150 Euro kosten.
Das jedoch muss nicht beinhalten, dass er pfiffig ist und seine/n Mandanten / Mandantin elegant und schnell aus der Angelegenheit rausboxt. Nicht jeder Jurist hat eine soziale Ader und widmet sich vielen kleinen Rechtsangelegenheiten.
Wie man weiß, variiert das Einkommen von Rechtsanwälten in Deutschland stark nach Erfahrung, Fachgebiet und Kanzleigröße. Unser Lieblingschatbot (Copilot - KI by Microsoft) hat uns aktuelle Zahlen zur Gehaltsentwicklung herausgesucht:
✅ Durchschnittliches Jahresgehalt: ca. 58.800 € brutto
✅ Einstiegsgehalt: ab 43.400 € brutto pro Jahr
✅ Senior-Anwälte: bis zu 133.000 € brutto jährlich
✅ Top-Kanzleien: Einstiegsgehälter zwischen 100.000 € und 140.000 €
✅ Selbstständige Anwälte: Umsatz oft über 200.000 €, abhängig vom Rechtsgebiet
Besonders lukrativ sind Tätigkeiten in Wirtschaftsrecht, Steuerrecht und Kapitalmarktrecht, während Anwälte im Sozial- oder Familienrecht häufig geringere Einkommen erzielen. Die Gehaltsentwicklung zeigt, dass Spezialisierung und Kanzlei-Standort eine entscheidende Rolle spielen.
Gut zu wissen
In Deutschland kann man sich bis zu einem Streitwert von 5.000 Euro selbst ohne Anwalt vertreten, zum Beispiel bei Mietstreitigkeiten, kleineren Vertragsstreitigkeiten und Verkehrsdelikten. Über 5.000 Euro ist allerdings auch in zivilen Angelegenheiten ein Anwalt zwingend erforderlich, dazu in Strafverfahren mit schwereren Vorwürfen, Schadensersatzklagen und Berufungen gegen Urteile des Amtsgerichts.
By the Way: Wie bei Handwerkern und Ärzten entscheiden auch Bewertungen möglicherweise über die Qualität von Anwälten. Doch die existieren kaum. Denn ein Erfolg für den einzelnen Verbraucher, einen Mieter, die geschädigte Patientin oder ein Unfallopfer hängt von mehreren Faktoren ab: Ob die Kommunikation zwischen Mandant und Rechtsvertreter problemlos läuft, die Unterlagen korrekt verwendet werden können, die Beweise der Gegner zu entkräften sind und - last but not least - ob man den Richter überzeugen kann.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de