[Deutschland] Die gesundheitsschädliche Grenze von über 100 µg/m³ wurde während der aktuellen Hitzewelle in allen Bundesländern deutlich überschritten. Besonders betroffen war Nordrhein-Westfalen mit Spitzenwerten von bis zu 223 µg/m³. Im Schnitt lagen die Tageshöchstwerte der 271 Messstationen in ganz Deutschland bei erschreckenden 138 µg/m³.
Das liegt weit über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen maximalen 8-Stunden-Mittelwert von 100 µg/m³. Kinder und ältere Menschen sind dadurch besonders durch Atemerkrankungen betroffen, den Landwirten drohen Ernteausfälle in Milliardenhöhe.
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Die Ozon-Messstationen meldeten in ganz Deutschland gefährlich hohe Werte:
- Nordrhein-Westfalen (Spitzenwert: Marl, 223 µg/m³)
- Hessen (Spitzenwert: Frankfurt am Main, 176 µg/m³)
- Bayern (Spitzenwert: Neustadt an der Donau, 167 µg/m³)
- Niedersachsen (Spitzenwert: Braunschweig, 165 µg/m³)
- Baden-Württemberg (Spitzenwert: Mannheim, 164 µg/m³).
Die Ozon-Peaks stellen eine massive Doppelbelastung für die menschliche Gesundheit sowie die wirtschaftliche Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben dar. Eine sofortige Reduktion von Methan und Stickoxiden (NOx) ist dringend nötig.
Methan stammt in Deutschland vor allem aus der industriellen Tierhaltung, während Stickoxide hauptsächlich durch Verbrennungsprozesse vor allem im Verkehr verursacht werden. Das sind die wichtigsten Vorläuferstoffe für bodennahes Ozon.
Zu hohe Ozonwerte flächendeckend in Deutschland
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Das unsichtbare Reizgas Ozon ist eine ernsthafte Gesundheits- und Umweltgefahr. Es führt zu eingeschränkter Lungenfunktion und entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen. In der Folge leiden insbesondere Kinder und ältere Menschen unter zu hohen Ozonwerten. Landwirtinnen und Landwirte erleben katastrophale Ernteausfälle, EU-weit in Milliardenhöhe. Wir fordern eine drastische Reduktion der verantwortlichen Vorläuferstoffe Methan sowie Stickoxide. Das bedeutet konkret: Schluss mit der industriellen Tierhaltung im Fleischexportland Deutschland, um die Methan-Emissionen zu senken, und eine konsequente Aufarbeitung von Dieselgate. Nach wie vor sind etwa acht Millionen betroffene Dieselfahrzeuge mit illegalen Abschalteinrichtungen und extrem hohen Stickoxidemissionen auf deutschen Straßen unterwegs.“
Bodennahes Ozon wird nicht direkt ausgestoßen, sondern entsteht größtenteils durch die Reaktion von Stickoxiden und Methan unter starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen – Bedingungen, die durch die Klimakrise immer häufiger auftreten.
Hintergrund:
Die Ozonwerte des offiziellen staatlichen Luftqualitätsmessnetzes werden mehrfach täglich veröffentlicht. Die hier angesprochenen Werte hat die DUH am Mittwochnachmittag, den 13. August 2025, abgerufen: https://www.umweltbund.../stationen
Quelle Text: Deutsche Umwelthilfe e. V. - www.duh.de