[Landkreis Fulda] Im abgelaufenen Jagdjahr 2015/16 sind insgesamt rund 5.200 Stück Rehwild zur Strecke gebracht worden. Das ist eine Steigerung um rund elf Prozent gegenüber den beiden vorangegangenen Jahren, wobei der Fallwildanteil mit über 900 Stück wiederum relativ hoch lag.
Die der unteren Jagdbehörde des Landkreises Fulda gemeldete Jagdstrecke im Rotwildgebiet „Gieseler Forst“ beläuft sich auf rund 270 Stück, wovon sechs Stück durch Verkehrsunfälle getötet wurden. Damit konnte nach Angaben von Sachgebietsleiter Manfred Wiegel das im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Schadenssituation im Wald und der Rückrechnung des vermutlichen Bestandes erheblich erhöhten Abschusssoll sogar noch übertroffen werden.
Beim Schwarzwild erschweren die inzwischen teilweise fast jährlich wiederkehrenden umfangreichen Masten an Eichel- und Bucheckern die Jagd ganz erheblich, da sich die Wildschweine dann weniger bewegungsaktiv zeigen. Unter diesem Aspekt ist die Strecke von rund 2.800 Stück Schwarzwild, bei der es sich um die zweithöchste in den letzten 15 Jahren handelte, bemerkenswert. Gleichwohl müssen Wildschweine weiterhin intensiv bejagt werden.
Wie beim Schwarzwild gibt es auch bei den übrigen Wildarten keine Abschusspläne. Die wesentlichen Strecken beziffert Manfred Wiegel mit 559 Hasen, 2413 Füchsen, 59 Stein- und Baummarder, 266 Dachsen, 863 Waschbären, 147 Ringeltauben, 745 Stockenten, 1259 Rabenkrähen und 309 Elstern. Der Fallwildanteil ist auch hier bei bis zu 35 Prozent hoch. Beim Waschbären liegt die gemeldete Jagdstrecke um 23 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Aufgrund der Klagen vieler Jagdausübungsberechtigter weist Wiegel darauf hin, dass es nach dem geltenden Recht verboten ist, Hunde in einem Jagdbezirk unbeaufsichtigt, das heißt außerhalb des direkten Einwirkungsbereichs seines Halters laufen zu lassen.
Quelle Text: Landkreis Fulda
Gut zu wissen
Zur Strecke bringen: Erschießen und auf einem vorbereiteten Platz auslegen. Mehr dazu: HIER <-KLICK
Als Fallwild bezeichnet man wild lebende Tiere, die von alleine zu Tode gekommen ("gefallen") sind bei Unfällen, durch Krankheit, Hunger oder Kälte.
Übrigens
Auch Menschen, die gerne Wild essen, stoßen beim Nachdenken über dessen Herkunft oft an ihre ethischen Grenzen. Trotz grundsätzlicher Befürwortung steht zur Diskussion, ob der Mangel an Bären und Wölfen die Existenz von Jägern berechtigt. Diese verhindern eigenen Aussagen zufolge eine Überpopulation des Wildes. Immerhin richtet dieses nicht hinzunehmende Schäden an Bäumen, Uferböschungen und sonstwo an (Stockenten und Elstern auch?). Naturschützer sehen das keinesfalls ebenso. Für sie ist der legalisierte Schießsport von Hobbyjägern schlicht und einfach Tiermord.