[Wetteraukreis] „Wachsen oder weichen“, nach diesem Motto müssen viele Landwirte handeln, um ökonomisch zu überleben. Dass es möglicherweise auch anders geht, zeigen Beispiele aus anderen hessischen Regionen und vielleicht auch bald in der Wetterau. Eine Informationsveranstaltung dazu findet am Donnerstag, den 17. Dezember 2015, um 19 Uhr in der Weinstube Röder, Hanauer Str. 6 in 61169 Friedberg statt. Veranstalter ist der Umsonstladen Friedberg.
Um Landwirte aus den üblichen Mechanismen des Marktes zu befreien, die sie zur möglichst günstigen Erzeugung von Produkten zwingen, gibt es die Idee eines Gemeinschaftsprojektes, bei dem Verbraucherinnen und Verbraucher Landwirte suchen, die bereit sind, gegen ein festes Einkommen Obst und Gemüse anzubauen.
Im letzten Jahr wurde ein entsprechendes Projekt zur „Solidarischen Landwirtschaft“ in Wetzlar gegründet. Mehr als 50 Familien haben sich mit einem monatlichen Fixum von knapp 70 Euro beteiligt und erhalten dafür regelmäßig Obst, Gemüse und Eier entsprechend gebuchter Anteile. Dabei teilen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher die Risiken des Landwirtes. Ist die Ernte gut, gibt es viel; ist sie schlecht, gibt es weniger für den Anteil.
„Ein solches Projekt lebt von der Begeisterung für das gemeinschaftliche Produzieren gesunder und regional erzeugter Lebensmittel“, weiß Landrat Joachim Arnold und verweist auf das Projekt „Modellregion Ökolandbau Wetterau“, das vom Wetteraukreis und vielen Partnern aus Betrieben und Verbänden getragen wird.
„Wir wollen in den kommenden zwei Jahren den Ökolandbau in der Wetterau vorantreiben, dafür ist auch das Projekt „Solidarische Landwirtschaft“ bestens geeignet“, ergänzt Christian Sperling, der in den kommenden beiden Jahren als Projektkoordinator agieren wird.
„In der zentralen Wetterau“, so Sperling, „gibt es bereits zwei ökologisch wirtschaftende Landwirte, die an dem Projekt „Solidarische Landwirtschaft“ interessiert sind und sich gut vorstellen können, hier mitzumachen. Jetzt suchen wir interessierte Verbraucherinnen und Verbraucher, die an dem unmittelbaren Kontakt zum Landwirt, an seinem Betrieb, der Art und Weise des Anbaus, der Düngung und der Bodenpflege interessiert sind; und die ab und an auch Lust haben, selbst einmal auf dem Hof mitzuarbeiten.“
Nachfragen beantwortet Gottfried Krutzki vom Umsonstladen in Friedberg, Telefon 06031/6870295.
Quelle Text: Wetteraukreis