Für alle Bürger: Die Aktion läuft bis zum 6. Juni 2015
[Fulda] Unter der Schirmherrschaft der Mitglieder des Deutschen Bundestages Birgit Kömpel und Michael Brand hat am Samstag, den 25. April 2015, eine Rolli-Challenge begonnen. Bekannte Persönlichkeiten nutzten dabei die Gelegenheit, selbst im Rollstuhl eine Strecke durch die Stadt zu fahren. Haben Sie selbst übrigens schon einmal ausprobiert, wie es sich anfühlt, in einem Rollstuhl durch die Stadt zu fahren? Nein? Dann wird es höchste Zeit.
Der Verein Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda e. V. (IGbFD) bietet bis zum 6. Juni 2015 die Gelegenheit dazu, die Stadt Fulda mit dem Rollstuhl zu erkunden. Um das Bewusstsein in der Bevölkerung für Barrierefreiheit und Inklusion zu erhöhen, hat man sich diese besondere Aktion ausgedacht. Jeder, der möchte, darf eine Fahrt durch die Stadt unternehmen. Das Sanitätshaus Keil (Robert-Kircher Str. 12, 36037 Fulda) stellt freundlicherweise die Rollstühle dafür zur Verfügung.
Der 1. Vorsitzende des Vereins IGbFD Hanns-Uwe Theele erklärt: "Wir sind völlig überrascht von der positiven Resonanz aus der Bevölkerung. Als wir vor sechs Monaten angefangen hatten die Aktion zu planen, hofften wir auf 100 Teilnehmer. Dieses Ziel kann wohl locker erreicht werden, denn schon jetzt ist an manchen Tagen und zu bestimmten Tageszeiten die gesamte Rollstuhlflotte ausgebucht. Unternehmen nutzen für Mitarbeiter oder für ihre Auszubildenden diese Gelegenheit auch zur Verbesserung der Sozialkompetenz und Teamfähigkeit. Wir hoffen das sich viele weitere Unternehmen anmelden. Wir versuchen mindestens 20 Rollstühle gleichzeitig zur Verfügung zu stellen. Gruppen ab 10 Personen sollten sich unbedingt unter Tel. 0661-2506341 anmelden.
Die Suche nach Sponsoren und Partnern gestaltete sich sogar leichter als erwartet. Fast überall haben wir eine Zusage erhalten und die Geschäftsinhaber waren begeistert von der Idee und sofort bereit mitzumachen. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Fulda haben sich spontan bereiterklärt für die Aktion zu werben und ein Foto von sich im Rollstuhl machen zu lassen. Diese Fotos sind auf unserer Facebook-Seite und auf unserer Homepage unter www.IGbFD.de zu sehen. Auf dieser Seite befindet sich auch die Liste aller Gastro-Partner und Sponsoren."
Werktags können sich die interessierten Teilnehmer ab 09:00 Uhr in der Robert-Kircher-Str. 12 melden, weisen sich aus und erhalten einen Rollstuhl und eine Teilnahmekarte. Der Veranstalter IGbFD bittet darum, die Rollstühle spätestens nach 2 Stunden zurückzugeben, damit möglichst viele Menschen die Gelegenheit erhalten an der Aktion teilzunehmen. Die Rollstühle müssen von Montag bis Freitag bis 17:30 Uhr und Samstag bis 16:00 Uhr zurückgebracht werden. Jeder Teilnehmer entscheidet selbst wo hin und wie lange er fährt. Er darf zwischendurch aufstehen und den Rollstuhl schieben, oder sich schieben lassen.
Jeder Teilnehmer nimmt automatisch an einer Verlosung mit tollen Preisen teil. Auf jeder Teilnahmekarte befindet sich die Losnummer für die Verlosung und eine Wertmarke zum Einlösen bei einem Kooperationspartner, die auf der Wertmarke genannt sind. Wenn man die Teilnahmekarte mit der Wertmarke während der Fahrt einem der Partner vorzeigt, erhält man ein Wurstbrötchen, Kaffeegetränk, Softdrink, Eis oder ein Kissen. Bitte die Teilnahmekarte bis zur Verlosung am Ende der Aktionswochen aufbewahren.
Warum stehen eigentlich manche Lebensmittel so weit oben? Wieso geht diese blöde Tür so schwer auf? Kann man neben dem holprigen Kopfsteinpflaster nicht auch einen ebenen Gehweg integrieren? Langsam und mit geschärften Sinnen erlebt der Teilnehmer seine gewohnte Umwelt plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel. Das eigene Lieblingsgeschäft birgt plötzlich Tücken und Hindernisse. Die Idee der Challenge ist nicht ein Wettbewerb der Schnelligkeit und Ausdauer, sondern die veränderte Wahrnehmung der gewohnten Umgebung. Der Teilnehmer entdeckt plötzlich tausend Kleinigkeiten die den Alltag erschweren und sie erleben, das sie behindert werden obwohl sie nicht behindert sind. Allein die Sensibilisierung für Barrierefreiheit und Inklusion wird das Miteinander der Fuldaer Bevölkerung verändern. Dann hat die IGbFD mit der Challenge ihr Ziel erreicht.
Quelle: Hanns-Uwe Theele, IGbFD-Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda e.V.
42