Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hanau] Block 5 des Großkrotzenburger Kraftwerks Staudinger ist wieder am Netz und kann Fernwärme auskoppeln. Für die Stadtwerke Hanau (SWH) bedeutet das, dass sie ihre drei Heizwerke in Wolfgang und Kesselstadt vom Dauer- wieder in den Reservebetrieb umstellen können. Nachdem am 12. Mai 2014 ein Störfall den einzig noch im regulären Betrieb befindlichen Block des E.ON-Kohlekraftwerks hatte ausfallen lassen, mussten die SWH von diesem Zeitpunkt an ihre rund 1000 Kunden mit Fernwärme aus den eigenen drei Heizwerken beliefern.
„Das war die Probe aufs Exempel, und wir haben diese hervorragend gemeistert und die Versorgung mehr als neun Monate lang zuverlässig gewährleistet“, zieht SWH-Geschäftsführer Steffen Maiwald Bilanz. Es habe sich damit als richtig erwiesen, dass die Stadtwerke ihre eigene Erzeugungskapazität für die Wärmeversorgung ausgebaut und dafür ein weiteres Heizwerk in Wolfgang gebaut hatten. Die neue Anlage wurde im Dezember 2013 auf dem Gelände der Pioneer-Kaserne in Betrieb genommen und kostete 1,8 Millionen Euro.
„Seit Stilllegung des Staudinger-Blocks 1 vor zwei Jahren ist es unser erklärtes Ziel, bei der Wärmeversorgung unabhängiger von Vorlieferanten zu werden und damit die Versorgungssicherheit auch mit eigenen Anlagen sicherstellen zu können“, erklärt Maiwald. Dieses Ziel verfolgten die Stadtwerke auch „mit dezentralen Lieferkonzepten intensiv weiter“.
Auf einen weiteren Effekt verweist Maiwald mit Hinweis auf die jetzt wieder zum großen Teil durch Kraft-Wärme-Kopplung bei Staudinger erzeugt Fernwärme: „Die damit verbundene Kohlendioxid-Einsparung leistet einen Beitrag zur verbesserten Klimabilanz der Stadt Hanau für das laufende Jahr gegenüber dem Vorjahr“.
Quelle Text: Hanau
Gut zu wissen
Kraftwerk Staudinger
Das Kraftwerk Staudinger ist ein vorwiegend mit Steinkohle befeuertes Dampfkraftwerk bei Großkrotzenburg im Bundesland Hessen, in der Nähe von Hanau, direkt am Main gelegen. Es ist nach dem ersten Aufsichtsratsvorsitzenden der PreussenElektra, Hans Staudinger benannt und wird von der E.ON Kraftwerke GmbH betrieben. Nach dem (2011 stillgelegten) Kernkraftwerk Biblis ist es das größte Kraftwerk Hessens. Zur Anlieferung der Kohle besteht ein elektrifizierter Gleisanschluss an die Main-Spessart-Bahn (Ganzzüge); der Hauptanteil wird per Schiff über den Main angeliefert.
Die Blöcke 2 und 3 wurden zum 31. Dezember 2012 nach langjährigem Stillstand endgültig stillgelegt; Block 1 folgte nach dem Ende der Heizperiode zum 30. April 2013. Seit 2013 befindet sich nur noch der mit Steinkohle betriebene Block 5 mit einer elektrischen Leistung von 510 Megawatt im Regelbetrieb. Der mit Erdgas betriebene Block 4 kann nur noch von der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber zur Sicherung der Netzstabilität genutzt werden.
Im Jahr 2010 war das Kraftwerk Staudinger laut europäischem Schadstoffregister PRTR[1] mit circa 4,5 Mio. Tonnen CO2 das Steinkohlekraftwerk mit dem vierthöchsten Kohlendioxidausstoß in Deutschland.
Quelle und mehr: Wikipedia - HIER <-KLICK
322