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Obstrettung zwischen Kaltschale und Marmelade

Da stehen noch ein paar Äpfel auf der Anrichte und sind bereits etwas schrumpelig (falls Sie BIO gekauft hatten :-). Auch die restlichen Pflaumen aus dem Glas, die keiner mehr wirklich noch vernaschen möchte, warten auf ihr Ende im Kühlschrank. Die Schalen der allerletzten Apfelsinen im Obstkörbchen sind hart und trocken geworden. Und die Tiefkühlbeeren sind jedem sowieso zu sauer. Da muss eine Lösung her, und zwar eine aus Großmutters zauberhafter Resteküche. Die war immer sehr kreativ und dazu variabel in den Zutaten. Halten Sie es genau so: Was schmeckt, ist erlaubt.

Säuerliche Äpfel bilden die Grundlage der Fruchtsuppe (c) HESSENMAGAZIN.de

In einem nicht zu kleinen Kochtopf werden ein paar Tassen gutes Trinkwasser <-KLICK warm gemacht. Darin werden die klein geschnittenen Äpfel ohne Schale in etwa zehn Minuten sanft weich gekocht. Wer mag, schüttet ein paar Rosinen oder / und kleine Stückchen Trockenfrüchte (alles natürlich ungeschwefelt!) mit hinein. Die ersetzen den Zucker und werden durch das Kochen zart und saftig. Verwendet man mehr Wasser, gerät das süße Werk zur Suppe, bei weniger bekommt es eine marmeladenartige Konsistenz.

Sommerlicher Mix aus zarten Beeren (c) HESSENMAGAZIN.de

Da die Pflaumen aus dem Glas bereits gekocht waren, kommen sie erst hinzu, wenn die Äpfel fast gar sind. Die Beeren, denen beim Auftauen die ausgedrückten Apfelsinen (Orangen) Gesellschaft geleistet haben, landen ganz zum Schluss im heißen Obstsud. Sie sollten nicht zerkochen. Der Geschmack wird anschließend abgerundet mit einem oder einem halben Teelöffel Ingwerstückchen, etwas Ceylonzimt-Pulver <-KLICK und gemahlener Vanille - je nach Geschmack.

Pure Speisestärke / Maizena / Kartoffelmehl gibt es preiswert zu kaufen (c) HESSENMAGAZIN.de

Zum Binden rührt man - ja nach Menge - ein bis drei Esslöffel Speisestärke in ein viertel Glas kalte Flüssigkeit (Direktsaft ohne Zucker oder Wasser) ein und gießt das nach und nach unter Rühren in die kochende (!) Suppe. Diese dickt durch diesen Vorgang augenblicklich ein. Falls Sie in Ihrer Begeisterung, wie hervorragend das klappt, zu viel hinein geschüttet haben, können Sie die Suppe wieder "verlängern". Dazu ist an dieser Stelle Saft empfohlen, damit die rote Grütze zum Schluss nicht "wässrig" schmeckt.

Früher, als sich die Menschen noch mehr bewegten, galt die rote Grütze als Dessert, sprich: Nachspeise. Oft wurde sie mit reichlich Sago (granulierte Stärkekügelchen) oder Grütze (klein gemahlenes Getreide) gebunden, weil diese "Nährmittel" außer dem täglichen Stück Brot für den Energiestoffwechsel benötigt wurden.

Heutzutage ist das anders. Wer auf dem Sofa sitzt oder vor dem Computer bzw. dem Tablet, alternativ dem Smartphone abhängt, isst die Grütze lieber als Hauptspeise, getuned mit etwas Joghurt, Quark, Milchreis, Pudding oder Vanillesoße - im Bewusstsein, sich gesund ernährt zu haben :-)

Übrigens: Vanillesoße bereiten Sie ganz einfach und auf die gleiche Weise zu wie Pudding <-KLICK - nur mit der doppelten Menge Flüssigkeit.

Gut zu wissen

Selbstverständlich gibt es rote Grütze auch fertig zu kaufen. Für den Kilopreis von 5,14 Euro findet man bei REWE z. B. Kirschgrütze AUS FEINEN SAUERKIRSCHEN im Glas. Die 360 Gramm kosten 1,85 Euro. Enthalten sind darin neben etwa 50 Prozent Kirschen: Wasser, Zucker, Stärke, Saftkonzentrat, verdichtet durch Verdickungsmittel und abgeschmeckt mit Citronensäure <-KLICK. 100 Gramm enthalten knapp ein Drittel Kohlenhydrate. Mahlzeit.

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