Den ganzen Tag mache ich was ich will. Niemand sagt mir, was ich tun soll. Aber alle hoffen, dass alles richtig gemacht wird. Zumindest doch aber bitteschön in ihrem Sinne... *seufz*. Gedanken lesen, zaubern und Wunder fabrizieren gehören dazu.
Eine philosophische Betrachtung von Brigitta Möllermann über ihre Redaktionsarbeit
In der Philosophie (wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen. (Quelle: Wikipedia)
Gedanken lesen: Sie müssen mich nicht beneiden. Denn um an verwertbare Informationen zu kommen, die ich an Sie als Leser von HESSENMAGAZIN weitergeben kann, muss ich mich täglich durch einen Urwald von Texten kämpfen - auch schlechte. Diese muss ich als erstes VERSTEHEN. Danach überlege ich: Müssen wir alle davon ERFAHREN?
Zaubern: Wenn ja, wird gnadenlos gekürzt, Sätze umgestellt und in eine SINNVOLLE Reihenfolge gebracht. Ansonsten: Ablage P (Papierkorb ;-).
Die täglichen Wunder: Falls die Information mein INTERESSE weckt, ich aber nicht wirklich verstehe, worum es geht, recherchiere ich zu dem Thema. Mit zusätzlichen Informationen kann ich BRAUCHBARES zusammenstellen.
(M)ein Magazin lebt von Informationen. Keine Frage. Aber welche sollen es sein, was macht gute Informationen aus?
- Pressemitteilungen gehören in der Regel nicht dazu. Wenn sie von Profis glatt und lesbar verfasst sind, werden sie an alle Medien gesendet und wirken durch ihr vielfältiges Erscheinen leider wie schon mehrfach benutzte Kaugummis.
- Literarische Ergüsse liest kein Mensch - jedenfalls nicht online.
- Fachspezifisches langweilt Menschen, die keine Ahnung davon haben. Und das sind bislang die meisten.
1. Beispiel: HIER <-KLICK; 2. Beispiel: HIER <-KLICK. - Zu knappe Informationen (siehe Foto oben: Herchenhainer Johannismarkt) erzeugen Frust, weil sie in Wissenssackgassen führen.
- Zu umfangreiche (siehe Mailanhangliste oben) - eventuell sogar unerwünschte oder unbrauchbare - Fakten überfrachten jeden Geist: HIER <-KLICK.
Um Lesbares und Verständliches zu verfassen, muss niemand Journalismus studiert haben!
Schon in der Grundschule wird das Basiswissen dafür gelegt, das bis zum Abitur und sogar bei Einstellungstests benötigt wird: Einen Aufsatz schreiben mit Einleitung (kurzer Überblick) - Hauptteil - Schluss (Zusammenfassung / Fakten). Extrem wichtig dabei ist es, sich in den oder die Leser hineinzuversetzen und denen (!) mitzuteilen, was sie erfahren sollten.
Informationen sollten sachlich in mehrere Abschnitte gegliedert werden, Wiederholungen bitte unbedingt vermeiden. Genauso wie "Sprechsprache", Schlangensätze oder - noch schlimmer - unvollständige Sätze und Worte, die niemand versteht. Weiterhin bitte nichts ausschmücken oder werten: "Das müssen Sie erlebt haben, Sie werden nicht enttäuscht sein..." Ihre persönliche Meinung wäre journalistisch gesehen ein Kommentar, ein Essay, eine Kritik, Erörterung, Glosse oder Kolumne - und damit unbrauchbar - keine schlichte Information, weil leider subjektiv.
Für gute Informationen: Aufsatz-Baukasten
- Thema - Inhalt
- Eckdaten - wer macht was wo wann und warum
- Zusammenfassung / Wichtiges
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