[Hessen - Deutschland] In den nächsten Tagen soll das Thermometer weiter steigen, Temperaturen von bis zu 36 Grad sind angekündigt. Gerade Säuglinge und Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen sind bei diesen Temperaturen besonders gefährdet. Für sie, aber auch für alle anderen hat Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs aus dem Wetteraukreis praktische Tipps zum Schutz gegen die Hitze zusammengestellt.
Viel trinken an heißen Tagen ist allen anzuraten
Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees mit Zimmertemperatur sind genau das Richtige, 2-3 Liter pro Tag sollten es sein. Getränke aus dem Eisschrank, Eiswürfel zusätzlich, regen paradoxerweise die Wärmebildung im Körperinnern noch an und sind somit nicht unbedingt empfehlenswert. Auch auf stark gesüßte koffein- und alkoholhaltige Getränke sollte man lieber verzichten. Vorsicht bei den beliebten Eistees, sie regen die Flüssigkeitsausscheidung stark an und belasten damit die Kreislaufsituation zusätzlich.
Mineralien und Salze gehen beim Schwitzen verloren und müssen ersetzt werden
Salzknabbereien, gewürzte Gurkenscheiben, Dickmilch mit Schnittlauch und Salz oder ein Zaziki bewähren sich hier. Auch Gemüsesuppen von Tomate, Gurke, Zucchini, nach Art der berühmten mediterranen „Gazpacho“, lauwarm gegessen, auch mal zwischendurch, sind ein wertvoller Beitrag zur mineralreichen Ernährung im Sommer.
Leichtes Essen: Frisch und fruchtig
Salate nach Sommerrezepten sind eine ideale Hauptmahlzeit. Fruchtige Zwischenmahlzeiten, wie frische Melone und Ananas ergänzen nicht nur Flüssigkeit, sondern liefern gleichzeitig erforderliche Vitamine und Spurenelemente.
Raumklima verbessern– auch ohne Klimaanlage
Jalousien und Rollläden herunterlassen, um die Sonneneinstrahlung zu vermindern. Die Jalousien sollten möglichst außen liegen, das wehrt die Wärmestrahlung ab bevor sie das Fensterglas erwärmen.
- Lüften nur morgens und spät abends - beim Lüften möglichst Durchzug herstellen.
- Ventilatoren mit Vorsicht einsetzen, nicht jeder verträgt die Zugluft - Erkältungsgefahr!
- Feuchte Tücher nachts vor die geöffneten Fenster hängen
- Wärmeabstrahlende Elektrogeräte abschalten, wie PC, Monitor Fernseher. Jede Glühlampe strahlt Wärme ab und lässt das Thermometer steigen. (Energiesparlampen heizen weniger!)
Wasser- Wellness- und was sonst noch gut tut
- Handgelenke mit kühlem Wasser erfrischen
- eine feuchte Kompresse auf Stirn oder Nacken
- eine Gel-Maske (Migräne) aus dem Kühlschrank auf die Augenpartie legen
- lauwarm Duschen – nicht eiskalt (das Zusammenziehen der Gefäße führt zu Wärmestau)
- lauwarmes Fußbad mit angenehmem Duft
- Schläfen, Hals und Region hinter den Ohren mit „Kölnisch Wasser“, Eisstift oder ähnlichem betupfen.
- Einreibungen mit Franzbranntwein (Rücken/ Beine)
- Einreibungen der Füße mit Fußbalsam (aus dem Kühlschrank)
- Thermalwasserspray (Gesicht, Arme, Dekolleté)
Vor Sonnenstrahlung schützen
- Leichte Kleidung aus Naturfaser tragen
- Sonnenhut aufsetzen oder eine andere geeignete Kopfbedeckung, am besten aus Leinen, sie hält bis 90% der UV-Strahlen ab.
- Sonnenschutz für die Haut, wenn man sich im Freien aufhält. Möglichst den Aufenthalt im Freien auf Morgen- und Abendstunden beschränken.
- Sich im Schatten aufhalten
- Klimatisierte Aufenthaltsorte z. B. Bibliotheken oder Geschäfte mit Klimaanlagen aufsuchen
- Einkäufe, Erledigungen etc. sollten am Tagesanfang stattfinden, bevor es richtig heiß wird.
Weitere Warnhinweise
Lassen Sie niemanden in einem geschlossenen geparkten Auto zurück.
Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe, Bauchschmerzen, ungewohnte Unruhe- und Verwirrtheitszustände sind Hinweise auf ernstzunehmende Hitzefolgen.
Sprechen Sie Ihren Hausarzt auf Besonderheiten in der Versorgung eines erkrankten oder behinderten Angehörigen an. Auch sollte die maximal erlaubte Trinkmenge bei Hitze für Nieren- oder Herzkranke erfragt werden.
Quelle Text: Wetteraukreis
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