Gutes Essen: Am Ende ist es nur das Gemeinsame?

Sonntag, den 10. März 2019 um 07:43 Uhr Das leibliche Wohl - Gesund oder ungesund bis giftig
| Drucken |

Frisch mit Grün: Forelle mal anders (c) HESSENMAGAZIN.de[Welt des Essens] Irgendwo liest man immer: Essen Sie gesund und abwechslungsreich. Doch was darunter zu verstehen ist, kann höchst unterschiedlich ausgelegt werden. Der / die Eine kauft sich jeden Tag ein anderes vorgefertigtes Essen im Supermarkt aus der Kühltheke, der / die Andere pflegt in verschiedenen Restaurants zu essen, und der / die Dritte kocht täglich auf andere Weise: mal mediterran, mal indisch, chinesisch oder mexikanisch etc.. Und der Vierte macht alle Trends mit, die gerade aufkommen.

Nicht nur Müsli: Ausweichmöglichkeiten

Neulich war es das "Superfood", das kam nach der vegetarischen Kost und dem veganen Trend. Logisch irgendwie, um der Chemie aus dem Weg zu  gehen. Während manche entsprechend bezeichnete teure (!) Lebensmittel als Medizin zum Aufessen sehen wollen, nehmen es andere locker einfach so als Marketing <-KLICK.

Der Begriff Raw Food - also rohes Essen, nicht verarbeitet oder gekocht -  ist eigentlich nicht neu. Dazu gehörten schon immer Kräuter und Nüsse, gedörrtes Obst und ganz besonders Salate plus mit Obst Gemixtes wie z. B. der altbekannte Erdbeershake. Hinzu kamen neuerdings "Smoothies", und die sogar in Grün mit geschreddertem Gemüse.

Getoppt wird das ungekochte Essen durch Sushi (Scheibchen von rohem Fisch) oder auch Tatar mit rohem Ei und Zwiebeln. Obendrauf streut man einige würzige Kresse-Sprossen. Und man staune: Kaltgeschleuderter Honig und kaltgepresste Öle gehoren ebenfalls in die Kategorie Raw Food.


Muss heutzutage das Essen einfach Spaß machen und smexy (smart und sexy) sein?

Das Bundeszentrum für Ernähruing nähert sich aus diesem Erkenntnisgrund der "Lebenswirklichkeit von Schüler und Studenten"

Mensa de luxe statt „gesund“

Gesunde Ernährung? Damit können die meisten Kinder und jungen Leute nichts anfangen. Viel wichtiger ist ihnen, dass Essen verlockend aussieht und schmeckt. Sie essen gerne unkompliziert zusammen mit ihren Freunden und orientieren sich bei der Bewertung von Essen an ihrer Peergroup und an Vorbildern in den Sozialen Netzwerken wie YouTube und Instagram.

Viele Jugendliche sorgen sich um ihr Körpergewicht, ihre Figur, ihre Muskeln oder eine makellose Haut. Andere hingegen engagieren sich für Tierschutz, Klima und fair erzeugte Lebensmittel. Vernunftargumente wie „das ist gesund“ prallen hingegen ab und sind kontraproduktiv - selbst bei vielen Erwachsenen.

„Der Begriff Gesundheit macht Angst: Gesunde haben Angst, krank zu werden, Kranke haben Angst, noch kränker zu werden“, so Prof. Dr. Johann Christoph Klotter von der Hochschule Fulda auf dem Wissenschaftlichen Symposium 2019 „Frühstück macht Schule“ der Verbraucherzentrale NRW Ende Januar in Düsseldorf.

Schulen als Orte der Ernährungsbildung sollten deshalb vor allem gemeinsames Essen und Identifikation ermöglichen und an der Lebenswirklichkeit der Schüler anknüpfen.

Dies berücksichtigt das kostenlose Konzept „Unser Restaurant-Tisch – Schulmensa mal anders“ vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). In der Schule mal von Mitschülern wie im Restaurant bedient zu werden, finden die meisten Jugendlichen cool.

Die Idee ist einfach, aber wirkungsvoll: Ein Tisch in der Schulmensa wird reserviert und von den Schülern selbst bewirtschaftet. Anhand von Checklisten, Bestellzettel und Reflexionsbögen wird gezeigt, wie Lernende die Idee umsetzen und Essen in besonderer Atmosphäre servieren können.

So werden die Jugendlichen motiviert, ihre Pause und das Schulessen aktiv mitzugestalten. Da der Menüplan der Mensa unverändert bleibt, brauchen sie nur das grüne Licht der Schulleitung, und es kann losgehen. Dann können sie ausprobieren, wie ihnen diese neue Essatmosphäre gefällt.

Der Restaurant-Tisch kann auch für besondere Aktionen und Themen-Wochen genutzt oder in vereinfachter Form durchgeführt werden. Variationen und weitere Ideen sind im Begleit-Material beschrieben.

Die Maßnahme wird in erster Linie „von Schülern für Schüler“ durchgeführt und bringt viele Akteure zusammen. So können Jugendliche ihr Knowhow in die Schule tragen, beim Schulessen partizipieren und Veränderungen anstoßen, damit ihre Mensa attraktiver wird. Nebenbei haben sie viel Spaß beim gemeinsamen Essen.

Quelle Text: Ruth Rösch, www.bzfe.de


Gut zu wissen

Kunstnahrung - Fabrikessen

Wir Menschen sind übrigens von Natur aus als "Allesfresser" (Omnivoren) angelegt und können uns sowohl von Fleisch und Fisch wie auch von pflanzlicher Kost ernähren - gekocht und roh. Doch artgerechte Menschennahrung beinhaltet KEINE Chemie. Diese kann auf Dauer von unserem Stoffwechsel nicht verkraftet werden!

Einfalt statt Vielfalt

Das (zu) oft verwendete Modewort lecker bedeutet, das etwas gut schmeckt, delikat / deliziös ist, ungemein köstlich, ein kulinarischer Genuss, sehr schmackhaft oder auch besonders wohlschmeckend ist. Das sagt aber kaum jemand so...

Gefährliche Ausrutscher

Wer behauptet, Natron wäre gut gegen Krebs, hat wahrscheinlich irgendwelche kuriosen "Hintergedanken", will etwas verkaufen oder betreibt so genannte Augenwischerei.

Aufschlussreich hierzu sind ein Artikel auf Spiegel Online <-KLICK sowie ein elfminütiges YouTube-Video <-KLICK der Ökotrophologin Sarah von Pflanzenhunger.de

Immer noch nicht kapiert?

Mehr dazu bei uns in der Rubrik "Das leibliche Wohl - Gesund oder ungesund bis giftig" <-KLICK