Thema Plastik: Echt gut oder Müll?

Montag, den 12. Juli 2021 um 11:31 Uhr Gut zu wissen - Notiert !
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Dose mit Kauknochen / Hundeleckerlies (c) HESSENMAGAZIN.de
Plastik-Dose für Kauknochen bzw. Hundeleckerlies (c) HESSENMAGAZIN.de

[Deutschland] Hundefutter kommt oft in Plastikdosen daher. Doch niemand weiß, aus welchem Material sie bestehen: Sie sind nicht gekennzeichnet. Unser Test zeigt, einen Spülmaschinengang hält so ein Produkt nicht aus. Deswegen stellt sich die Frage, ob sie überhaupt für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. (Auch ein Hund kann Probleme durch eventuelle Rückstände aus der Verpackung bekommen ;-(.

Spielzeugeimerchen (c) HESSENMAGAZIN.de . Boden des Eimerchens mit CE-Zeichen (c) HESSENMAGAZIN.de
Links: Spielzeugeimerchen - rechts: Boden des Eimerchens mit CE-Zeichen (c) HESSENMAGAZIN.de

Als nächstes wundern wir uns über ein Spielzeigeimerchen mit einem CE-Zeichen. Dieses bezeugt jedoch weder Qualität noch Herkunft, sondern belegt nur, dass ein (eigenverantwortlich / selbst erstellter!) Konformitätsnachweis für europäische Richtlinien besteht. So what: Kann man darin nun die selbst gesammelten Beeren aufbewahren oder nicht?

Das "bessere" Plastik ist der Kunststoff PP (Polypropylen), haltbar und langlebig, möglichst getoppt als lebensmittelecht. Ausgezeichnet mit dem Glas-Gabel-Symbol sollte es als Vorratsdose, Wasserflasche oder Kannister außerdem keinen Geschmack annehmen.

Vorratsdose aus PP 5 und lebensmittelecht (c) HESSENMAGAZIN.de
Vorratsdose aus PP 5 und lebensmittelecht (c) HESSENMAGAZIN.de

Das heißt in der Regel, man kann ein gutes Produkt immer wieder verwenden. Und wenn es mit einem Dreieck und dem Code 5 PP gekennzeichnet ist, hinterlässt es nur geringe bis keine Rückstände im Inhalt. Außerdem ist es oft mikrowellentauglich und lässt sich gut recyclen.

Mehr zu den Eigenschaften bei der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/kennzeichnung-von-materialien-die-mit-lebensmitteln-in-beruehrung-kommen-7565 <-KLICK

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de


BUND-Tipp: Frischhalteboxen im Vergleich

Viele kennen den Zwiespalt: Man möchte das Essen des Lieblingsrestaurants zuhause genießen, Wegwerfverpackungen der Umwelt zuliebe aber vermeiden. Manche Restaurants bieten ihrer Kundschaft deswegen an, zur Abholung eigene, wiederverwendbare Behälter mitzubringen. Und wenn die Portion zu groß war, sind die Reste gleich in einer verschließbaren Box. Doch aus welchem Material sollten die Boxen sein?

Dosen aus Plastik

Plastik wird meist aus Erdöl hergestellt, dessen Gewinnung und Verarbeitung massive Folgen für die Umwelt und den Klimawandel hat. Einige Kunststoffe sind zudem nicht recyclebar oder enthalten gesundheitsschädigende Chemikalien. Ölige Speisen oder sehr hohe Temperaturen können Weichmacher oder andere Schadstoffe aus dem Plastik lösen. Beim Kauf sollte man deswegen darauf achten, dass die Boxen BPA-frei sind.

Im Vergleich zu anderen Materialien haben Behälter aus Kunststoff einige Vorteile: Sie sind leicht, bruchsicher und meist spülmaschinenfest. Manche Kunststoffe können auch zum Einfrieren verwendet werden. Es kann aber passieren, dass Plastikdosen Gerüche oder Verfärbungen annehmen. Sind im Inneren der Plastikdose Kratzer erkennbar, können sich dort Bakterien einnisten. Lebensmittel sollten dann nicht mehr darin aufbewahrt werden.

Bambus-Behälter

Behälter aus Bambus sind ebenfalls leicht, recht robust und umweltfreundlicher als Plastikdosen, da sie zum Teil aus einem schnell nachwachsenden Rohstoff bestehen. Doch Achtung! Bambusgeschirr kann Melaminharz enthalten. Das ist ein Kunststoff, um die Behälter stabiler zu machen. Melaminharze sind jedoch nur bei Temperaturen bis 70° C gesundheitlich unbedenklich. Sie verhindern darüber hinaus, dass Bambusgeschirr später recycelt werden kann. Auch können noch andere gesundheitsschädliche Chemikalien, zum Beispiel Formaldehyd, in Bambusgeschirr beigemischt sein.

Die Klassiker: Glas, Porzellan & Edelstahl

Aufgrund der sehr glatten Oberfläche können sich an Glas, Porzellan und Edelstahl kaum Bakterien sammeln. Zudem sind die Behälter einfach zu reinigen, auch in der Spülmaschine. Lediglich Porzellan sollte möglicherweise von Hand gereinigt werden, hier lohnt sich ein Blick auf die Herstellerangaben.

Von Vorteil ist auch, dass diese Materialien keine Gerüche annehmen. Im Vergleich zu Glas und Porzellan ist Edelstahl bruchsicher und leicht. Allerdings kann man die Behälter aus Glas und Porzellan meist auch in der Mikrowelle verwenden, Metallboxen dagegen nicht. Zudem sehen die Behälter aus Glas und Porzellan oft edel aus und eignen sich deswegen auch als praktische Servierschüsseln, beispielsweise bei der nächsten Gartenparty.

Tipp: Je nach Verwendungszweck eignen sich auch leere und ausgespülte Schraubgläser als Vorratsdosen. Und: Bevor neue Frischhaltedosen gekauft werden, benutzen Sie zuerst die, die Sie bereits im Schrank stehen haben.

Quelle: BUND

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