Einfach kochen: Von Omas Sonntagsbraten bis fleischlos

Freitag, den 09. Dezember 2022 um 07:34 Uhr Das leibliche Wohl - Spaß am Kochen & Backen
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In alten Kochbüchern findet man wunderbar einfache Rezepte (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen und Drumherum] Es ist gerade einmal zwei Generationen, also etwa 60 Jahre her, dass das sonntägliche Familienessen zu einem kulinarischen Genuss-Highlight der Woche hochstilisiert wurde. Pünktlich zum Mittag gab es an Feiertagen Rinder- oder Schweinekrustenbraten mit Rotkraut und Knödeln, Gulasch mit Spätzle und Salat, Rouladen plus Gemüse und Kartoffeln. Aber auch gebratene Hähnchen oder ein „Falscher Hase“ aus geformtem Hackfleisch kamen auf den schön gedeckten Tisch.

Normalerweise bedeuteten solche Zeremonien, dass die Frau des Hauses vom Vormittag an in der Küche stand, um das Essen vorzubereiten, während sich nach und nach im ganzen Haus ein appetitlicher Essensgeruch verbreitete. Wer erinnert sich nicht gerne daran: Das ließ einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

An allen anderen Tagen der Woche aß man so gut wie fleischlos. Seit damals hat sich eine Menge geändert. Mögliche „Sonntagsessen“ bekommt man heute portionsweise im Supermarkt, vorbereitet in Schachteln als Convenience Food. Das ist bequem für Leute, die sich nicht mehr die Zeit nehmen, beim Metzger gekaufte Rouladen selbst zu füllen, zu wickeln und einige Stunden lang im Bräter zu schmoren.

Zudem ist Fleisch inzwischen durch die Massentierhaltung so billig geworden, dass man täglich damit kochen kann. Weil das auch (zu) viele Leute tun, haben sich länger schon die Vegetarier abgewendet und propagieren eine alternative Esskultur. Doch daran ist recht wenig neu, denn die Großeltern ernährten unsere heranwachsenden Eltern schon immer fleischlos und gesund mit Nudelsalaten, Suppen, Waffeln, Pilzragouts, Reispfannen, Obst, Mehlspeisen und Gemüseaufläufen.

Und das, ohne sich Gedanken über Ballaststoffe, Proteine und Mineralstoffe Gedanken machen zu müssen. Die Produkte waren damals noch natürlichen Ursprungs und nicht industriell hergestellt oder mit Zusatzstoffen „gestreckt“.

Natürlich ist niemand ist gezwungen, Tofuwürstchen für die Bratpfanne zu formen, um vegtarisch zu essen. Ein Käsebrot tut‘s auch, und Spiegeleier (ohne Speck) gelten durchaus noch als vegetarisch. Nur bei Veganern nicht, die grundsätzlich auf alle Produkte tierischen Ursprungs verzichten – sogar auf Milcheis mit Sahne oder Honig.

Ein „Renner“ der 1960er-Jahre waren gefüllte Tomaten. Sie schmecken uns heute immer noch, besonders auf dem Grill oder zum Raclette. Die Zubereitung ist ganz einfach: Ausgehöhlte Tomaten mit einer Mischung aus Frischkäse und Feta füllen – gewürzt mit Chili, Knoblauch und Pfeffer. Und: Am besten vor dem Erhitzen etwas Olivenöl darüber träufeln, damit nichts anbrennt.

Last but not least. Zwiebelsuppe gab es früher in jedem Gasthaus

Zubereitung: 250 g Zwiebelscheiben mit Öl in einem Topf goldbraun dünsten. Dann etwas Mehl darüberstäuben und kurz danach mit 500 ml heißer Brühe aufgießen. Eine gute Viertelstunde alles garen lassen, umrühren und mit Pfeffer und Salz abschmecken. Anschließend füllt man die Suppe in feuerfeste Tassen. Als Topping-Auflage werden getoastete Weißbrotscheiben mit Knoblauch eingerieben und mit Käse bestreut oben auf die Suppe in die Tassen gelegt.

Das Ganze wird im Ofen oder unter dem Grill überbacken und fast noch kochend serviert.

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de