Kampagne: Wir haben die Agrarindustrie satt

Montag, den 19. Oktober 2020 um 06:17 Uhr News Ticker - Offene Worte
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Gülle-Transport - Archivbild April 2020 (c) HESSENMAGAZIN.de[Deutschland] Seit Jahren unterstützt HESSENMAGAZIN.de (mit unbezahlter, freiwilliger Öffentlichkeitsarbeit) die Initiative "Meine Landwirtschaft", ein Bündnis von Bauern und Bürgern, das sich alljährlich mit tausenden Mitstreitern im Januar während der Grünen Woche in Berlin zum lauten Protest versammelt. Das Motto lautet: "Wir haben Agrarindustrie satt!". Die Forderungen sind eindringlich und gut nachvollziehbar, doch den großen Medien ist diese Aktion kaum eine Meldung wert. Auch HESSENMAGAZIN.de beißt sich immer wieder die Zähne aus mit der Bitte um Zusendung von "passenden" Pressemeldungen und einer "ordentlichen" Nachberichterstattung.

Man (wir und die anderen Medien) werden zwar mit aufrüttelnden Meldungen in Form von ellenlangen Newslettern versorgt, die eine Menge "Herzblut" enthalten, die jedoch als Pressemeldung in dieser Form nicht verwertbar sind:

  1. Es gibt keine Bitte um Veröffentlichung. Wir werden lediglich eingeladen zum Mitmachen.
  2. Es ist alles in aus Betroffenensicht geschildert: "Was aus Brüssel zu uns dringt, macht uns fassungslos." (Zitat)
  3. Es wird verwiesen auf andere Kanäle (Twitter / Facebook / flickr / YouTube), von wo man sich Infos holen kann.
  4. Es wird vorausgesetzt, dass man die grundsätzliche Problematik bereits hinreichend kennt.
  5. Es werden tolle "Schlachtrufe" für die Kampagne kreiert, die Uneingeweihte jedoch nicht ohne weiteres verstehen.

Letztendlich beschleicht uns das Gefühl, es geht mehr ums "Trommeln" und den großen Tanz, als darum, die Verantwortlichen und alle noch Unwissenden wirklich zu überzeugen, etwas zu ändern.

Ganz einfach gesagt: Hier fehlen Argumente, die überzeugen!

Nur mit dem Fuß aufzustampfen und "Wir wollen..." zu schreien reicht nunmal nicht aus, selbst wenn der der Ruf aus 10.000 Kehlen stammt. Der Obrigkeit werden trotz aller "kernigen Worte" weder Wege noch Lösungen aufgezeigt.


Zitat

Ausschnitt aus dem Newsletter vom 18.10.2020

Am Mittwoch wird über die Neuverteilung der Agrar-Subventionen im EU-Parlament abgestimmt. Unterhändler*innen der drei größten Fraktionen – Konservative, Liberale und Sozialdemokratie – haben dafür einen faulen Kompromiss erarbeitet. Mindestens 60 Prozent der Gelder sollen demnach weiter als pauschale Flächensubventionen ausgezahlt werden. Gleichzeitig wollen sie die Zahlungen deckeln, mit denen die Bäuer*innen für Umweltschutz belohnt werden.

Die Abgeordneten ignorieren den Willen der Bevölkerung komplett. Sie wollen den Status Quo mit Agrarsteppen, Pestiziden und Tierfabriken für weitere 10 Jahre festschreiben. So werden die Höfe bei den anstehenden Aufgaben alleine gelassen und die Konzentration in der Landwirtschaft nimmt noch weiter zu. Dazu kommt: Der Vorschlag, über den abgestimmt wird, widerspricht den selbstgesteckten Zielen vollkommen. Bis 2030 den Pestizid- und Antibiotika-Einsatz zu halbieren, ist so nicht machbar.

Jetzt liegt es an uns! Vor der Abstimmung müssen wir noch mal richtig Druck zu machen, damit die Landwirtschaft bäuerlicher und ökologischer wird. Wie das geht und was es Neues aus dem Wir haben es satt!-Bündnis gibt, lest ihr in diesem Newsletter.

Als Quelle grüßt herzlich das Team von Meine Landwirtschaft/Wir haben es satt!


Alles verstanden, oder wissen Sie auch nicht, worum es hier geht?

Na, dann arbeiten Sie sich mal ein ins Thema:

https://www.meine-landwirtschaft.de/index.php?id=118

Werden Sie aktiv und retten Sie die EU-Agrarreform, indem Sie

Ach ja, T-Shirts mit dem Aufdrruck "Essen ist politisch!" oder „Ackern für bienenfreundliche Landwirtschaft" kann man auch noch bestellen sowie sich als Follower bei Social Media eintragen...

Küssend

Quelle des Kommentars: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de

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