[Vogelsberg] Volker Obenhack will mit einem Leserbrief über uns mehrere Botschaften in die Welt hinausschicken. Aus seiner persönlichen Beobachtung heraus bringt er Kritik an der Wasserpolitik an und stellt auch gleich mehrere Forderungen. Wegen der bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels organisiert er Quellen‑ und Wasserwanderungen, um Bürgerinnen, Schulklassen und andere Interessierte für das Thema Wasserknappheit und den Schutz der Ressourcen zu sensibilisieren.
Seit diesem Jahr gehört er dem Vorstandsteam der Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) an und engagiert sich beim BUND. Der Erhalt des Grundwassers und der Naturschutz insgesamt zählen zu seinen zentralen Anliegen.
Sein Leserbrief zum Artikel vom 05.09.25 „Naturschutz muss umdenken“
„Lasst es regen und schneien“
In diesem Artikel* berichtete die „Stiftung für Natur u. Umwelt in Mainz“ über den Amphibienschutz der sich immer schwieriger gestaltet, da die Wasserflächen u. Tümpel schwinden. Der vom Menschen gemachte Klimawandel beeinträchtigt spürbar auch die Ökosysteme in Mitteleuropa, Biotope gehen verloren, Grundwasserspiegel sinken, so der Landschaftsökologe Hr. Jedicke.
Dies ist auch im Grundwasser-Gewinnungsgebiet in Landenhausen erkennbar. In den letzten 4 Jahren kann man im Sommerhalbjahr, den ehemals immer feuchten Bereich, nun mit Sandalen durchwandern. Bei uns wie auch im gesamten Vogelsberg fallen immer mehr Bäche trocken und in Hessen wird jährlich mehr Grund-/Trinkwasser gefördert wie Regen fällt, geschweige denn versickern kann! Allein in der Region Freiensteinau und Birstein wird täglich so viel Grundwasser für Frankfurt abgepumpt wie 270 Tanklaster fassen! Die Forstwirtschaft spricht von 75% geschädigter Bäume.
Die Aussage in obigem Artikel ist, dass es keinen Sinn mehr macht sich in kleinteiligen Artenschutzprojekten zu bemühen. Vielmehr gilt es die naturnahen Lebensräume, wie Wald, Feuchtgebiete und Moore zu schützen und auszubauen.
Starkregen darf nicht mehr schnell über Gräben, Bäche u. Flüsse den VB verlassen; es die Aufgabe aller auf die Politik einzuwirken, damit die Kommunen und Wald-/Landbesitzer in die Lage versetzt werden bei der Umsetzung zu helfen.
Wenn man bedenkt, dass Wasser+Abwasser in Frankfurt ca.20% günstiger ist wie in den Gemeinden des VB, kann das nicht sein! Wasser- u. Abwasserleitungen sind auf dem Land pro Kopf viel teurer! Für alle muss das Trinkwasser etwas mehr kosten aber nach dem Verbrauch berechnet werden.
Mehreinnahmen sind dann zweckgebunden über den kommunalen Finanzausgleich umzuverteilen.
Schneereiche Winter u. Regenmengen wie in den 70-90er Jahren gibt’s schon lange nicht mehr. Erzählt dies euren Kindern u. Enkeln.
Grüße von Volker Obenhack, Wartenberg-Landenhausen
* Leider haben wir diesen Artikel der Stiftung für Natur und Umwelt in Mainz nicht zu lesen bekommen.
Zusammenstellung: Brigitta Möllermann, HESSENMAGZIN.de