Mit Sauerkraut fängt die Vernunft beim Essen wieder an

Samstag, den 09. November 2019 um 09:12 Uhr Das leibliche Wohl - Gesund oder ungesund bis giftig
| Drucken |

Sauerkraut aus dem Fass - Foto (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen - Welt] Möglicherweise hatten Sie schon vergessen, wie Großmutters selbst gemachtes Sauerkraut roch, wenn sie früher eine Schüssel voll davon aus dem Keller holte. Das so genannte Armeleute-Essen Kohl kommt gerade wieder in Mode. Beim Metzger im Supermarkt ist es tatsächlich noch (oder wieder) zu haben. Dieses Sauerkraut schmeckt echt und urspünglich, es wird unabgepackt und auf Wunsch hundertgrammweise verkauft, ist nicht teuer, hat wenig Kalorien und tut uns gut wirklich gut.

Sauerkraut gehört zu den probiotischen "Superfoods", weil es reich ist an Vitamin C, B12 sowie wirksamen Ballaststoffen. Die unterschätzte Hausmannskost kann das Immunsystem stärken und beugt Allergien und Darmerkrankungen vor, wenn ein Löffel Kraut über einen längeren Zeitraum täglich roh gegessen wird.

Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien, die beim Gärungsprozess den Weißkohl in leicht verdauliches Sauerkraut verwandeln, werden beim Erhitzen (kochen oder pasteurisieren) zerstört. Es schmeckt dann zwar auch noch, hat aber nicht dieselbe Wirkung.

Sauerkraut mit Rippchen (c) HESSENMAGAZIN.deGekochtes Sauerkraut mit Rippchen nach Omas Rezept (c) HESSENMAGAZIN.de

Viel zu viele Menschen unserer modernen Zeit leiden an unerklärbaren Bauchschmerzen. Sogar solche Leute, die noch viel selbst kochen, schlucken regelmäßig Medikamente gegen Sodbrennen (Übersäuerung) oder ihr Reizdarmsyndrom. Dieses gilt längst als ernstzunehmende Krankheit, seitdem sich rund 20 % unserer Bevölkerung damit herumplagt oder die Folgen ignoriert - wenigstens so lange das Essen schmeckt.

Woher das Phänomen kommt, will eigentlich niemand genau wissen. Viele tippen auf Stress oder eine Infektion. Doch schaut man in die Einkaufswagen an der Kasse vom Supermarkt, sieht man fast ausschließlich Konvienience-Food, sprich: vorgefertigte Lebensmittel. Und die enthalten Zusätze, die früher nicht einmal bekannt waren:

Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Emulgatoren, Farbstoffe, Festigungsmittel, Feuchthaltemittel, Füllstoffe, Geliermittel, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Mehlbehandlungsmittel, Modifizierte Stärke, Säuerungsmittel, Säureregulator, Schaumverhüter, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Süßungsmittel, Trägerstoffe, Treibgas, Trennmittel, Überzugsmittel und Verdickungsmittel etc...

Niemand brauchte diese künstlichen Mittelchen im Essen, als man seine Lebensmittel noch selbst auf Vorrat in Gläsern einkochte oder mit dem Einlegen in Essig, Öl oder Alkohol konservierte bzw. an der Luft oder im Backofen trocknete... Oder eben durch Gärung haltbar machte. Mehr dazu: HIER <-KLICK.

Oder verwendete Oma etwa in ihrer Küche fertigen Geschmacksverstärker bzw. streute Hefeextrakt in die Soße? Stand vielleicht neben dem Salz- und Pfefferstreuer noch ein Gefäß mit Maltodextrin auf dem Tisch? Und holte man sich statt aus der Zuckerdose die Süße zum Kaffee von künstlich hergestelltem Aspartam, Saccharin oder Cyclamat?

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

3513