Brathähnchen oder andere preiswerte Leibspeisen der Deutschen

Dienstag, den 15. November 2011 um 10:10 Uhr Das leibliche Wohl - Gesund oder ungesund bis giftig
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Hähnchen (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen - Deutschland] Trotz aller Skandale und der riskanten Einsätze von Antibiotika bei der Aufzucht: Die Nachfrage der Verbraucher nach Brathähnchen steigt stetig. Von Januar bis August 2011 wurden in Deutschland 560.000 Tonnen Brathähnchenfleisch erzeugt und unter die Leute gebracht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren das gut 6,4 % mehr als in den ersten acht Monaten des Vorjahres (526.000 Tonnen). Von 2000 bis 2010 stieg die Brathähnchenproduktion sogar um 97,8 %: Wurden im Jahr 2000 noch 406.000 Tonnen erzeugt, waren es im Jahr 2010 bereits 803.000 Tonnen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Ende Oktober 2011 wurde eine mehrmonatige Verbraucherschutz-Studie aus Nordrhein-Westfalen bekannt, die selbst den Bauernverband aufhorchen ließ. Bei der Hähnchenmast werden fast alle Tiere in dem einzigen Monat, den sie leben, überreichlich auch mit Medikamenten gefüttert - als Gesundheitsdoping oder um sie zum schnellen Wachstum anzuregen. Das aber wäre illegal und ist den Züchtern in der EU seit 2006 bereits verboten.

Aus freier Wildbahn oder vom echten Bauernhof stammen viel weniger "Fleischlieferanten"

Zahl der Woche: Fleischproduktion (c) HandwerkskammerSchnitzel & Co. - Der konventionelle Sonntagsbraten

Die Handwerkskammer aus Wiesbaden lässt uns wissen, dass die deutschen Metzger / Schlachter / Fleischer im vergangen Jahr 2010 insgesamt 4,95 Millionen Tonnen Fleisch über den Ladentisch gereicht haben - etwa die Hälfte davon verarbeitet zu Wurst etc..

Wenn wir das alles brav aufgegessen haben, ist dadurch ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr von rund 61,1 kg entstanden.

Schafe und Ziegen

Da der Appetit auf Fleisch von Schafen oder Ziegen nicht so rasant gewachsen ist, dürfen diese Tiere vielleicht außerhalb der Massentierhaltung noch relativ natürlich in Herden und auf der Weide leben. Was ihnen möglicherweise ins Zusatzfutter gemischt wird, ist bislang nicht untersucht worden. Jedes Jahr schließen sich - zumeist um Ostern herum - Schafhalter und Gastronomen zusammen, um Gästen ihrer Region gemeinsame "Lammwochen" zu offerieren. 14 Tage lang stehen dann spezielle Gerichte auf den Speisekarten, die uns nach und nach auf den Geschmack bringen sollen.

Wildbret - Fleisch von jagdbaren Tieren

Im Waldladen von Förstereien bzw. Hessenforst ist es möglich, mit etwas Glück hochwertige Stücke fettarmen Wildschwein-, Hirsch- oder Reh-Bratens - küchenfertig zerlegt zu erstehen. Neben Damwild, das als naturnah gehaltenes "Gatterwild" auch aus Gehegen stammen kann, findet man Hasen, Fasane oder Wildenten aus freier Wildbahn dort eher selten. Denn auch Jäger wissen, was noch ohne Zusatzstoffe oder Medikamentierung heranwuchs und sich schmackhaft zubereiten lässt.

Kaninchen, unserer Kinder Kuscheltiere

Man kann so genannte Stallhasen heutzutage teuer und frisch auf dem Markt kaufen. Es steht jedoch zu bezweifeln, dass sie aus Opas Beständen im Käfig hinter dem Gartenschuppen stammen. Kaninchen - auch in Einzelteilen - warten im Supermarktfrost preiswert auf unseren Kauf. Wer glaubt, sie würden nicht in Massen gehalten, irrt: HIER <-KLICK.

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