Über 500 Pflanzenarten und Unterarten in Pflasterritzen und Mauerspalten

Donnerstag, den 25. September 2025 um 04:54 Uhr Gut zu wissen - Dossier: Natur und Umwelt
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Asphaltpflanze: Natternkopf (c) J. Krohmer[Frankfurt am Main] Das Netzwerk "BioFrankfurt" benennt 526 in Frankfurts Pflasterritzen nachgewiesene Pflanzenarten zur Biozahl des Jahres 2025 und rückt damit die Artenvielfalt urbaner Fugen in den Fokus. Mit dabei sind Exemplare aus 90 Pflanzenfamilien: 267 essbar, 197 nicht heimische Arten und 142 verwilderte Zierpflanzen. Sie bieten Lebensraum für Insekten, binden Staub, fördern Versickerung und kühlen das Mikroklima im städtischen Ökosystem.

Die akuelle Liste basiert auf Erhebungen des Senckenberg-Instituts, Beiträgen der Aktion #Krautschau, Beobachtungen via Flora Incognita und Hinweisen erfahrener Botanikerinnen und Botaniker.

Gut zu wissen

Die Aktion #Krautschau ist eine bundesweite Mitmach‑Initiative des Senckenberg‑Instituts, bei der Bürgerinnen und Bürger wild wachsende Pflanzen in Pflasterfugen, Mauerritzen und am Straßenrand fotografisch bestimmen, vor Ort mit bunter Kreide markieren und ihre Beobachtungen für Forschung und Umweltbildung dokumentieren.

Das Ziel ist es, urbane Biodiversität sichtbar zu machen, auf Merkmale städtischer Ökosysteme hinzuweisen und die Wahrnehmung von „Unkraut“ zu verändern.

Die Beobachtungen lassen sich unkompliziert über die Flora Incognita‑App erfassen, indem man Pflanzen fotografiert, automatisch vom Programm bestimmen lässt und das Bild mit einem grünen Haken bestätigt. In der App kann das Projekt „Krautschau“ freigeschaltet werden, sodass bestätigte Funde diesem Projekt zugeordnet werden, um anonymisiert für Forschung und Umweltbildung zur Verfügung zu stehen.


BioFrankfurt lädt nun dazu ein, die Stadt neu zu überdenken: weg von rein funktionaler Infrastruktur, hin zu dynamischen Lebensräumen. Die Biozahl 2025 soll Bewusstsein schaffen, Diskussionen über Stadtnatur anstoßen und Akteurinnen und Akteure zu mehr Teilhabe und naturnaher Stadtplanung motivieren.

Quelle und weitere Informationen: www.biofrankfurt.de | www.wilde-staedte.de - beide angesiedelt beim Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt.

Zusammenstellung: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de