Mehr dekorieren als essen: Kuchen am Stil

Dienstag, den 02. Dezember 2014 um 00:00 Uhr Das leibliche Wohl - Spaß am Kochen & Backen
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Hochdekoriert: Lifestyle Küchlein (c) HESSENMAGAZIN.deWeihnachten naht und wir suchen nach Geschenken, trotzdem wir doch eigentlich schon alles haben. Wahrscheinlich verfallen wir irgendwann auf die grandiose Idee, die uns als Kind gerettet hat. Wir fertigen etwas selbst an, und der / die Beschenkte freut sich über den Aufwand und die viele Mühe, die wir uns gemacht haben (wenigstens). Ganz im Trend liegen gerade Cake Pops. Und weil Standard-Kekse anscheinend aus der Mode gekommen sind, kreieren wir mal solche Kuchen-Lollies: Die Redaktion von HESSENMAGAZIN.de hat sich auf eine Kuchenbastel-Expedition begeben. Sozusagen im Selbsttest.

Recherche: Die Suchmaschine Google listet ungefähr 20 Millionen Einträge auf zum Suchwort Cake Pops. Neben Rezepten werden auch Maker / Zubehör (Halter / Stiele) und Verpackungen sowie Möglichkeiten zum Bestellen angeboten. Faszinierend sind zudem die Bilder: HIER <-KLICK. Wir waren davon echt angetörnt und machten uns voller Eifer ans Werk.

Backstage: Making of

Nicht einfach: Zuckerwerk ohne übermäßig viele Zusatzstoffe zu finden (c) HESSENMAGAZIN.de
Nicht einfach: Zuckerwerk ohne übermäßig viele Zusatzstoffe zu finden (c) HESSENMAGAZIN.de

Zuerst war Einkaufen angesagt. Wer hat schon so viel buntes Zuckerwerk zu Hause. Scheinbar ist das Verzieren die Hauptsache an den zuckrigen Geschenken. Glasur ist dabei ein Musthave. Dass dabei ein bisschen Schokolade und Marzipan in unseren Einkaufswagen rutschte, war reiner Zufall. Auch nahmen wir ein paar Fertigkuchen mit, für den Fall, dass uns gar nichts gelingt.

Beste Grundlage: Schmeckt auch ohne weiteres Zubehör (c) HESSENMAGAZIN.de
Beste Grundlage: Schmeckt auch ohne weiteres Zubehör (c) HESSENMAGAZIN.de

Als nächstes stellten wir fest, dass manche der im Internet kursierenden Rezepte nicht wirklich stimmen können. Die Teigmasse wurde durch den Frischkäse und den Orangensaft zu klebrig und war nicht richtig formbar. Also "streckten" wir den Teig anstatt wie üblich mit schnödem Mehl mittels Fertigkuchen. Immerhin sollte es am Ende ja noch schmecken. Bei der anschließenden Kugelproduktion bekamen wir heraus, dass sich dicke Strohhalme als Stiel hervorragend eignen. Die feuchten Kuchenkugeln waren aufgrund ihres Gewichtes kopflastig und wollten auf den Holzspießen überhaupt nicht haften bleiben.

Silikon sei Dank: Die Pops im Unterteil einer passenden Backform (c) HESSENMAGAZIN.de
Silikon sei Dank: Die Pops im Unterteil einer Backform für Cake Pops (c) HESSENMAGAZIN.de

Erfahrene Expeditionsteilnehmer sorgen vor. Wir natürlich auch, indem wir uns entsprechende Backformen zugelegt hatten und diese bereits sogar schon hatten ausgasen lassen. (Grundsätzliches dazu: HIER <-KLICK) Eine Cake Pop Kuchenbackform hat den Look von bunten Eierkartons - nur mit runden Vertiefungen. Dort hinein lagerten wir unsere Kugeln samt der Stiele und ließen sie im Kühlschrank kalt werden. Leider etwas zu lange. Der Frischegeschmack der Masse ging nach wenigen Tagen verloren. Dann aber hatten die Cake Pops die richtige Konsistenz für den aufrechten Stand.

Kuvertüre: Ausgezeichnete Eigenschaften für Glasur und Schokosoße (c) HESSENMAGAZIN.de
Kuvertüre: Ausgezeichnete Eigenschaften für Glasur und Schokosoße (c) HESSENMAGAZIN.de

Es muss nicht immer die teuerste Glasur aus der Tüte sein: Als Überzugmasse für Kuchen eignen sich Stücke geschmolzener Kuvertüre hervorragend. Im Urzustand ist sie knochenhart und wird es nach dem Abkühlen auch wieder, sofern keine Flüssigkeit hineingerührt wird. (Dadurch bekommen wir jedoch eine vorzüglichen Schokoladensoße, z. B. für Eis oder Bananen ;-) Wie man mit Kuvertüre perfekt umgeht, lesen Sie: HIER <-KLICK.

Am Ende, als alle Kuchenkugeln hell und dunkel schokoladenbedeckt und abgetropft in einem Glas standen, ging es ans Dekorieren. Ab dann wurde alles entsetzlich klebrig. Winzige Zuckerperlchen sprangen vom Tellerchen, an der Pinzette hafteten Zuckerschriftkringel, Schokoladenherzen bröckelten auf den Boden... Der Hund wollte Staubsauger spielen. Hektik kam auf. Gut, wer einen Wasserhahn in der Küche sein Eigen nennt, der mit dem Ellenbogen zu bedienen ist. Warmes Wasser hilft prima.

Schnelles Probefoto, die Pops neigen zum Umkippen (c) HESSENMAGAZIN.de
Schnelles Probefoto, die Pops neigen zum Umkippen (c) HESSENMAGAZIN.de

Die Schlacht war geschlagen. Bis die Pops durch häufiges Umkippen sichtbaren Schaden genommen hatten, waren die Fotos im "Kasten". Es konnte ans Aufräumen gehen. Tja, an dieser Stelle dachten wir sehnsüchtig an die vielen Bestellmöglichkeiten...


Best of: Rezept mit selbst gebackenem Rührkuchen

1. Butter abwechselnd mit Eiern, Zucker + Vanillezucker + Salz schaumig rühren. Das Mehl mit dem Backpulver gemischt nach und nach dazu geben und immer wieder mit der Milch glatt rühren, bis ein zäh tropfender Teig entsteht.

2. Zum Backen bei 180 Grad in einer knappen Stunde eine groß bemessene Kuchenbackform - Kasten 20 oder 25 cm lang - verwenden, da der Teig durch das Backpulver noch aufgeht. Für das Einfetten hitzebeständiges Öl nehmen, z. B. Sonnenblumenöl.

3. Den fertigen Kuchen abkühlen lassen und in Stücke zerteilen. In einer Schüssel mit wenig Flüssigkeit und Frischkäse vermengen, bis alles gut knetbarer ist. Aus dem Teig Kugeln formen und im Kühlschrank eine Stunde kalt werden lassen.

4. Eine feste Glasur nach Packungsanweisung schmelzen. Zuerst die Stiele der Pops an einem Ende in die warme Masse tauchen und anschließend tief in eine Kugel stecken. Wenn sie ein bisschen angeklebt ist - eventuell auch erst nach dem Kühlen, wird die Kuchenkugel in die Glasur getaucht oder mit der warmen Flüssigkeit vorsichtig löffelweise übergossen.

5. Verzieren kann man die Cake Pops nach Lust und Laune oder auch Geschmack. Mancher streut etwas auf die noch weiche Glasur. Andere kleben mit flüssiger Schokolade buntes Zuckerwerk nachträglich auf. Inspiration für leckere Kreationen bekommt man im Internet bei den Google-Bildern.

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