All you can drink: Trink- und Badestellen für Gartentiere

Dienstag, den 20. Mai 2025 um 07:03 Uhr Gut zu wissen - Gartenlust & Flügeltiere
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Vogeltränke mit Stein als Rettungsininsel (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen und Drumherum] Das Frühjahr 2025 war viel zu trocken, und auch für die nächste Zeit gibt es keine Aussicht auf ausreichend Regen. Entsprechend heiß begehrt sind die wenigen verbliebenen Trinkstellen bei den Tieren in unseren Gärten. Viele natürliche Pfützen und Gräben sind ausgetrocknet. Für Gartenvögel, Insekten und andere Wildtiere ist Wasser gerade jetzt in der Zeit der Jungenaufzucht überlebenswichtig. Auch Igel, Eichhörnchen und Eidechsen müssen ihren Durst in der Natur löschen.

"Stellen Sie daher für ihre tierischen Nachbarn eine Tränke im Garten oder auf dem Balkon auf oder legen Sie einen Mini-Teich zum Beispiel in einer Zinkwanne an“, rät Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

Jede offene Wasserstelle sollte mit einem Ast, Stein oder Stück Holz als Landeplatz und Rettungsinsel für Insekten ausgestattet werden. Teiche brauchen flache Zonen als Landeplatz und Ausstiegsstelle für Tiere. Kleine Kieselsteinchen im flachen Wasser erleichtern den Zugang etwa für Eidechsen.

„Wasserstellen bieten eine hervorragende Möglichkeit zum Beobachten, wenn Gartenvögel kurz zum Trinken einfliegen oder sich in Gruppen zum ausgiebigen Planschen einfinden. Da kommt schon mal echtes Freibad-Feeling im Garten auf“, bemerkt der NABU-Experte schmunzelnd. "Eine große Unterstützung ist es auch, wenn Sie Schwalben Lehmpfützen anbieten. Denn durch die anhaltende Trockenheit haben sie es gerade besonders schwer den nötigen feuchten Lehm für ihre Nester zu finden."

So vermeiden Sie Keimschleudern

Damit eine Wasserstelle nicht zur Keimschleuder wird, sind einige Grundregeln zu beachten. „Das oberste Gebot bei Tränken, egal ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist eine Hygiene. Vor allem bei Hitze muss das Wasser täglich gewechselt und die Tränke gereinigt werden. In kleinen Wasserstellen können sich Krankheitserreger schnell vermehren. Eine warme Wasserbrühe zieht außerdem Stechmücken an, die ihre Eier darin ablegen können“, erklärt Sommerhage.

Für die Reinigung von Tränken reichen eine Bürste und heißes Wasser aus. Alternativ können zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt und zwischendurch 24 Stunden in der Sonne getrocknet werden. Das tötet mögliche Keime ab. Außerdem wird durch Reinigung und Wasserwechsel verhindert, dass sich Stechmücken vermehren.

Sicherer Platz an der Bar

Der richtige Platz für eine Tränke ist dort, wo sie für die tierischen Gäste gut einsehbar ist. Damit sie bei Gefahr schnell abzwitschern können, sollten Büsche und Bäume in der Nähe sein. „Vögel nehmen eine Tränke nur an, wenn sie sich dort sicher fühlen. Denn beim Baden sind sie sehr abgelenkt und können leicht zur Beute für anschleichende Katzen werden“, sagt der Landesvorsitzende.

In nahe Büsche und Bäume können die Vögel sich bei Gefahr schnell flüchten. Büsche, Bäume und Fassadengrün spenden auch Schatten und bieten einen kühlen Rückzugsort.

Spezielle Vogeltränken gibt es im Fach- und Gartenhandel. Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch. Die Tränke sollte am Rand flach sein, so dass Vögel oder Igel gut an das Wasser herankommen. Eine Tränke mit Tiefen zwischen zweieinhalb und zehn Zentimetern bietet verschiedenen Vogelarten einen Badeplatz. Ist der Boden der Tränke rau, finden die Tiere genügend Halt.

Häufig versuchen Gartentiere auch an Regenwassertonnen oder Wasserbecken etwa auf Friedhöfen zu trinken. Decken Sie Wassersammelgefäße mit steilen Wänden immer ab, damit es keine Badeunfälle von Tieren darin gibt. Das beugt auch einer Stechmückenzucht vor. Größere Wassertröge sollten mit einem Holzstock oder Brettchen als "Rettungsfloß" ausgestattet werden.

So brummt es an der Tränke

Auch die Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser. Es wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach „unter die Flügel zu greifen“, ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen oder Moos als sichere Landefläche. Eine solche Insektentränke auf dem Balkon oder im Garten wird gern von Wild- und Honigbienen zum Wasserholen genutzt. Auch hier gilt, das Wasser täglich auszutauschen.

„Vorsicht ist bei dem beliebten Gestaltungstipp Glasmurmeln zu verwenden geboten“, warnt der NABU-Experte. Diese können sich in der Sonne so stark aufheizen, dass es bei den Insekten zu Verbrennungen kommt.

Praktische Anleitungen

Quelle Text: NABU Hessen