Kulinarisch reisen: Ausländisch essen gehen

Freitag, den 11. Juli 2025 um 09:29 Uhr News Ticker - Aktuelles
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Pakaura oder Pakora: Frittierte Gemüsehäppchen aus Pakistan (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen] Über eine kulinarische Reise soll uns heute der KI-Chatbot "Copilot" von Microsoft etwas erzählen. Denn die deutsche Küche (äh, die Speisen!) besteht nicht mehr nur aus tradtionellen Gerichten - angeblich Eisbein mit Sauerkraut, Hackfleischbraten "Falscher Hase" oder nur Kartoffelsuppeneintopf.

Spaghetti, Döner, Sushi und Falafel sind heute selbstverständlicher Teil des Alltags... *räusper*.

Fakt ist, Gastarbeiter brachten ab den 1950er Jahren ihre Esskultur mit in unser Land. Einige von ihnen eröffneten Imbisse und Restaurants, in die man an besonderen Tagen einkehrte neben "Wienerwald" und Co..

(Remember: Hähnchen aus einem Körbchen ohne Besteck mit den Fingern essen :-)

Und so fabuliert unser Copilot-Praktikant munter drauflos:



AUA!

Stellen Sie sich diese holperigen Aussagen doch mal BILD-lich vor!

Spaghetti, Döner, Sushi und Falafel sind heute selbstverständlicher Teil des Alltags???

Unser persönlicher Alltag beinhaltet das oben Genannte nicht. Ihrer / Deiner etwa?

Besser müsste man wohl sagen: Fadendünne Nudeln, Fleischstreifen im Pappebrot, rohe Fischteilchen in Reisrollen und frittierte Kichererbsenbällchen sind in deutschen Städten heutzutage einfach zu bekommen.

Seine Verbesserung nach einem Stups von uns:

Gerichte wie Spaghetti, Döner, Sushi und Falafel gelten heutzutage als fester Bestandteil des urbanen Speiseplans. Doch während sie im Straßenbild allgegenwärtig sind, bedeutet das nicht, dass sie für jede:n zum persönlichen Alltag gehören. (Copilot)

Naja, im Straßenbild sind sie ja auch NICHT allgegenwärtig. Oder haben Sie schonmal einen Döner über die Straße rollen sehen?

Lassen wir das. Unser Praktikant kriegt das Thema journalistisch (noch) nicht gut hin.

Klar ist jedoch, unsere einheimische Esskultur hat sich gewandelt. Italienisch essen zu gehen ist heute etwas ganz Selbstverständliches. Und auch die Chinarestaurants, einst "Tempel" der Genüsse durch Ente süßsauer und Jasmintee, machen uns längst nicht mehr ehrfürchtig. Mit einem Döner in der Hand (Sauce ohne scharf) trauen wir uns täglich auf die Sträße. Sogar Afrika lässt aus mancher Gasse grüßen...

Aber dass "Restaurants aus aller Welt heute Orte der Begegnung und Integration sind" (Copilot) halten wir für übertrieben - KI hin oder her!

Ferni - Kabuls Pudding (c) HESSENMAGAZIN.de
Nachspeise: Ferni essen in Gelnausen - Rechts: Blick auf den Gederner Badesee aus dem indischen Restaurant (c) HESSENMAGAZIN.de

Wir haben in Gelnhausen beim Obermarkt zur Abendessenszeit kürzlich hinter allen reservierten Schickimicki-Kneipentischen einen freien Platz im "Kabul" gefunden. Dort wurden uns mit afghanischer Freundlichkeit knusprige Gemüsestückchen im Kichererbsenbackteig auf Salat mit einem würzigen Dip für 10 Euro serviert (siehe Foto ganz oben). Hinterher bekamen wir einen hausgemachten Pudding für 5 € - Ferni mit Kardamom und Rosenwasser... *mhhhhm*

Das war ein besonders empfehlenswertes Geschmackserlebnis. Genauso wie neulich der Mango-Lassi im indischen Restaurant am Gederner See: Einfach nur ein erfrischender Trinkjoghurt mit Mangopüree.

Schön, dass man für so etwas nicht ins Flugzeug steigen muss  Lächelnd

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de