Symbolbild / Echter Privat-Verkauf gegen Gebot - VW Golf Variant Comfortline 1.5 TSI - EZ 11/2018 - 1. Hand unfallfrei - nur 13.500 km (c) HESSENMAGAZIN.de
[D] Autos werden heute längst nicht mehr nur beim Händler vor Ort gekauft – auch online spielt der Autokauf eine zunehmend wichtige Rolle. Mit dem digitalen Fortschritt wächst auch die Gefahr: Kriminelle nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz (KI), um potenzielle Käuferinnen und Käufer zu überlisten. Von täuschend echten Websites über perfekt gefälschte Rechnungen bis hin zu seriös wirkenden Händlerprofilen – KI macht es Betrügern leichter denn je, sich Vertrauen zu erschleichen. Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ (ISAK) macht auf aktuelle Betrugsmaschen aufmerksam – und sensibilisiert für potenzielle Risiken beim Fahrzeugkauf im Netz.
Wer online ein Auto kaufen möchte, sieht sich nicht selten mit raffinierten Betrugsversuchen konfrontiert. Die Täter setzen gezielt auf psychologische Tricks und schaffen so Vertrauen. Zweifel kommen oft erst auf, wenn es längst zu spät ist.
Phishing durch gefälschte Verkaufsportale
Besonders bei Phishing wird Künstliche Intelligenz gezielt eingesetzt, um Käuferinnen und Käufer zu täuschen: Bekannte Fahrzeugbörsen werden optisch nahezu identisch kopiert – oft unterscheidet sich nur ein Buchstabe in der Webadresse. Ziel ist es, Zugangsdaten, Bankinformationen oder TANs zu erbeuten. KI hilft dabei, Sprache und Layout so realistisch zu gestalten, dass viele Nutzer keinen Verdacht schöpfen. In manchen Fällen setzen die Täter zusätzlich auf automatisierte Telefonansagen, die den bekannten Kundenhotlines echter Fahrzeugportale nachempfunden sind – inklusive markentypischer Musik oder Begrüßung. So soll zusätzlich Vertrauen erzeugt und der Betrug perfektioniert werden.
KI verändert das Betrugsrisiko – und erfordert neue Wachsamkeit
Künstliche Intelligenz ist für Betrüger längst mehr als nur ein Hilfsmittel – sie ist ein strategisches Werkzeug. Texte, Webseiten, Dokumente und sogar Chats lassen sich mithilfe von KI automatisiert und realitätsnah erzeugen. Was früher noch durch Rechtschreibfehler oder unlogische Formulierungen auffiel, wirkt heute oft durchdacht und stimmig. „Wir beobachten eine deutliche Professionalisierung. Die Grenze zwischen echt und gefälscht verschwimmt durch den Einsatz von KI zunehmend. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Verbraucher genau hinschauen – und bei Unsicherheit lieber einmal zu viel nachfragen“, erklärt Julia Christiani von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, die Teil der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ (ISAK) ist.
Darüber hinaus gibt es weitere Methoden, bei denen Käuferinnen und Käufer besser zweimal hinschauen sollten
Lockangebote mit Vorkasse: Fahrzeuge werden zu auffällig günstigen Preisen inseriert – angeblich wegen eines plötzlichen Umzugs oder einer Erbschaft im Ausland. Interessenten werden mit plausiblen Begründungen zu schnellen Zahlungen gedrängt – meist, ohne das Fahrzeug je gesehen zu haben. Danach ist plötzlich Funkstille.
Falsche Treuhand- und Speditionsdienste: Kriminelle täuschen eine sichere Zahlungs- oder Lieferabwicklung per Treuhand- oder Speditionsdienst vor – über angebliche Drittanbieter, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Die vermeintliche Sicherheit entpuppt sich als Finte.
Gefälschte Händlerprofile – besonders bei Nutzfahrzeugen: Aktuell mehren sich Betrugsfälle, bei denen sich Kriminelle als Vertreter bekannter Firmen ausgeben und gezielt Transporter oder Lkw inserieren. Dabei nutzen sie gefälschte Händler-Identitäten, authentisch wirkende E-Mail-Adressen und professionell gestaltete Scheinrechnungen. Wer auf die gut gemachten Fälschungen hereinfällt, zahlt oft hohe Summen – ohne je ein Fahrzeug zu erhalten.
Weitere Informationen und Tipps auf der Website der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet" <-KLICK.
Quelle Text: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes