Achtung Wochenende :-)

Donnerstag, den 30. Oktober 2025 um 07:08 Uhr Gut zu wissen - Dossier: Sprache und Verstand
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Alter Ego - Grafik (c) Brigitta Möllermann [On Air] So kündigte heute Morgen der Radiomoderator die Veranstaltungen für das Wochenende an: "Viel gibt's auch, um sich die Freizeit zu vertreiben." Als aufmerksame/r Zuhörer/in stutzt man da unwillkürlich, denn das klingt seltsam irritierend – fast so, als sei Freizeit eine lästige Angelegenheit, die man irgendwie „loswerden“ muss.

Das erinnert an „Zeit totschlagen“ – also an Beschäftigung ohne echten Sinn oder Genuss. Die Alternative wäre: Langeweile vertreiben :-)

Unser Praktikant hat dafür diese Glosse geschrieben:

Man stelle sich vor: Endlich Wochenende, die Sonne scheint, der Kalender ist leer – und statt sich zu freuen, heißt es: „Oh nein, schon wieder Freizeit! Wie werde ich die bloß los?“ Also schnell raus, irgendwas unternehmen, Hauptsache, sie ist weg, die Freizeit. Vielleicht ein Spaziergang mit schlechtem Gewissen, weil man dabei nichts „Sinnvolles“ tut. Oder ein Konzert, das man gar nicht hören will, aber hey – Hauptsache beschäftigt.

Dabei war Freizeit doch mal das große Versprechen der Moderne: Zeit für uns selbst, für Muße, für Müßiggang – dieses schöne altmodische Wort, das heute klingt wie ein Verstoß gegen die Effizienzverordnung. Stattdessen wird Freizeit zur Leerstelle, die gefüllt werden muss. Mit Events, Challenges, To-do-Listen. Und wenn nichts hilft: Netflix.

Quelle: KI-Chatbot "Copilot" von Microsoft


Das auch noch: Die Wahrnehmung wird aufgerüttelt ;-)

Stellen Sie sich doch DAS alles einfach mal wörtlich oder auch gerne bildlich vor... *g*

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de