[Rezension] Für die Stiftung Warentest hat Roland Stimpel einen hilfreichen Ratgeber verfasst: Das Immobilien-Set - Für Haus- und Wohnungskäufer. Auf 144 Seiten im DIN A4 Format findet man nicht einfach nur Tipps, sondern sinnvolle und sachliche Anleitungen - u. a. zum strategischen Suchen, dem Herausfiltern, was man braucht bzw. unbedingt haben möchte plus das effektive Verhandeln mit Maklern und Hausbesitzern. Und das, obwohl komplett auf Bebilderung und Illustration verzichtet wurde...

Hinter den hakeligen Bezeichnungen: Bedarfsanalyse, Besichtigungscheckliste, Finanzierungsplan, Kaufvertragsprüfung stecken definitiv realiserbare Tipps. Wichtig ist auch "wie Sie einen guten Notar finden, der das Grundbuch einsieht und einen Vertragsentwurf ausarbeitet".

In der Auflage von 2019 werden zwar noch niedrige Zinsen als (guter) Grund für einen möglichen Immobilienkauf angeführt. Der hat sich jedoch seit der Zinserhöhungen der EZB ab Juli 2022 in Nichts aufgelöst. Das kann die hier behandelte die Basis des Themas allerdings kaum beeinflussen.

Kapiteleinleitung - Strategien entwickeln - Foto (c) HESSENMAGAZIN.de

An Anfang steht logischerweise die Suche: Je nach den gewünschten Erfordernissen - Größe, Art und Umfeld - hangelt man sich zwecks Recherche durch die Angebote im Internet. Der Immobilenmarkt in Zeitungen ist längst auf ein fast-nicht-mehr-Vorhandensein geschrumpft. Ein Feeling für die Angebote kommt bei den typischen Kurzangaben ohne Fotos nämlich garantiert nicht auf. Der Autor empfiehlt dazu: Versuchen Sie bei interessant wirkenden Anzeigen nähere Auskünfte zu erhalten. Das kann vergebliche Besichtigungen ersparen, da sie mitunter "K.O.-Kriterien" enthalten :-)

Auf den Amtsgerichten kommen regelmäßig Immobilien "unter den Hammer". So erweist sich der Abschnitt über die Zwangsversteigerungen auf Seite 26 /27 als sehr nützlich. Vor allem die taktischen vier Extratipps sind Gold wert, wie zum Beispiel: Offenbaren Sie keinem Mitbieter die Höhe Ihres Höchstgebotes... und: Lassen Sie sich von Kommentaren Dritter nicht irritieren, womit man eventuell versucht, Sie zum Aufgeben zu bewegen.

Nicht übersehen sollte man auch die Notwendigkeit zur Erfüllung der EnEV. Die Energie-Einsparverordnung bestimmt seit 2002, dass gewisse Punkte nach einem Eigentümerwechsel erfüllt werden müssen. Welche, steht auf Seite 46 im Kapitel "Das Objekt: Prüfen vor Ort".

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Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de