Grünfutter wie Gurken & Co.

Sonntag, den 20. März 2011 um 20:13 Uhr Das leibliche Wohl - Gesund oder ungesund bis giftig
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Dackeldame Cocoa (c) Nao-Cha / WikimediaCommons[Hessen - Deutschland] Dackeldame Cocoa aus Japan liebt Gurken, behauptet jedenfalls ihre Besitzerin Nao-Cha aus Tokyo in Japan. Ob das stimmt und sie die auch wirklich frisst, lassen wir mal so dahin gestellt. Denn Cocoa bekommt noch mehr angeboten und auf den Kopf gestellt*. (Es muss einen Grund für SO einen Blick geben ;-) 

Aber vielleicht helfen ja Gurken gegen spinnerte Frauchen, nukleare Verstrahlung, starke Erdbeben und andere Katastrophen - zumindest, wenn sie BIO sind...?

Um sich etwas Gutes zu tun, kauft man sich also eine Bio-Gurke. Teurer, na klar, aber doch bestimmt viel besser, weil ungespritzt und nicht gentechnisch verändert.

 

Bio-Gurke (c) HESSENMAGAZIN.deLinks, mittig und rechts prangen auf der fingerabdrucksicheren Verpackung alle verfügbaren BIO Siegel. Ursprungsland ist Spanien. Immerhin nicht Holland - da sollen ja Gemüse herkommen, die nur nach Wasser schmecken.

Nach dem Abstreifen der prall sitzenden Plastikfolie glaubt man, einen Kaustock für Cocoa in der Hand zu halten. Das Ding hat die Härte eines Stück Holzes. Eigentlich besteht so ein Fruchtgemüse doch aus 97 Prozent Wasser. Es müsste tropfen.

Ist es etwa unreif oder eine ganz neue Sorte mit sternförmig angeordneten und kaum wahrnehmbarem Samen? Oder hält die Gurke nur die Augen zugekniffen, weil sie nicht mitansehen kann, wie ich mein Geld zum Fenster hinauswerfe?

Die Haut / Schale sollte eigentlich dünner sein als Pappe, so dass man sie notfalls mitessen kann. Doch das trifft alles nicht zu. Ein paar Tage später hat sich kaum etwas verändert. Bis auf die Tatsache, dass sich die Gurke nun wie Gummi anfühlt. Das Aussehen jedoch ist gleich geblieben.

Gurkenscheibe der Bio-Gurke (C) HESSENMAGAZIN.de

Zauber oder Hexerei? Beim Recherchieren im Internet sind Bestätigungen zu Althergebrachtem zu finden, nichts wirklich Neues. Außer, dass man jetzt seit einiger Zeit zwischen "Salatgurken" (aus dem Gewächshaus) und frei laufenden - äh, Freiland-Gurken (oder anders herum?) unterscheidet. Zudem kann man angeblich im Fachhandel veredelte Samen kaufen, die mit Kürbis-Sämlingen gekreuzt wurden <-KLICK.

Wikipedia wiederum differenziert nur zwischen Salat- und Einlegegurke. Möglicherweise ist das Ansichtssache. Genau so wie die Behauptung, erstens die Gurke gehöre zu den wirtschaftlich bedeutendsten Gemüsearten - und zweitens die erstaunliche Notiz, dass die Frucht eine Panzerbeere ist. <-KLICK

Fazit: Nachdem in einem Ratgeber noch betont wird, in Herzformen gewachsene Gurken <-KLICK würden wegen des Aussehens von Kindern lieber gegessen, bin ich dafür, der Gurke baldmöglichst ihren gebührenden Platz auf unseren gesellschaftlichen Tellern einzuräumen. Weiterhin sollte durch tiefer gehende Recherchen Licht ins Dunkel der näheren pflanzlichen Verwandtschaft der Gurke sowie der zu verzehrende Umstände gebracht werden. Unbedingt!

(Nein, heute ist NICHT der 1. April, sondern der 20.03.2011.)

*Cocoas's Life - Fotosharing bei flickr <-KLICK

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