Die Route 276

Dienstag, den 21. Juni 2011 um 00:00 Uhr Freizeit & Tipps - Der Spessart
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B276 - Lohr (c) HESSENMAGAZIN.de
Ab der B26 in Lohr am Main beginnt die Route 276 (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen] Motorradfahrer und Cabriofahrer lieben sie, ihre "Route 276" von Lohr am Main bis hinauf nach Mücke zwischen Giessen und Alsfeld. Es mag eine alte Postkutschenstrecke sein, diese Bundesstrasse B276. Sie kommt vom Main herauf durch den Spessart, kreuzt die von Frankfurt nach Osten führende Autobahn A66 bei Bad Orb und zieht sich dann an Wächtersbach vorbei in nordwestlicher Richtung quer durch den Vogelsberg hinüber bis zur A5.

Durch zwei Naturparke und über den Hohen Vogelsberg

Motorradfahrer im Vogelsberg (c) HESSENMAGAZIN.deDie ca. 120 Kilometer schlängelnde Asphaltbahn ist bis zur Hälfte bei Gedern gut ausgebaut. Ab da ist die Strecke zwischen Schotten und  Laubach kurvenreicher und anspruchsvoller - und auch weniger befahren, wenn man nicht gerade an einem schönen Sonntagnachmittag unterwegs ist oder hinter einem Traktor herfahren muss.

Wie früher brauchen Ross und Reiter alle paar Stunden eine Rast, wollen "Station" machen. So sorgen einige Gaststätten und Biker-Treffs neben der Strasse zwischen April und Oktober für angenehme Stopps in ihren Biergärten.

Abseits der Haupttourenstrecke liegen im Spessart und in der Mittelgebirgsregion Vogelsberg nette kleine, alte Städtchen und Dörfer. Badeseen, Rad- und Inliner-Wege sowie einiges andere mehr locken Ausflügler in die Wälder und auf den ehemaligen Vulkan. Trotzdem ist die Gegend als eine Oase der Ruhe erhalten geblieben. Niemand ist bislang touristisch geschädigt. Und so sind, im Vergleich zu vielen anderen Gegenden, die einheimischen Gastgeber zu Durchreisenden freundlich und sehen vieles gelassen.

Hochzeitspuppen aus Strohballen (c) HESSENMAGAZIN.de
Brauch auf dem Land: Riesige Hochzeitspuppen aus Stroh weisen auf eine bevorstehende Vermählung hin (c) HESSENMAGAZIN.de

Hinter Birstein mit seinem Isenburgischen Fürstenschloss und seinen 15 Ortsteilen beginnt das Oberland des Vogelsberges mit weit auseinander liegenden Dörfern. Zwischen Viehweiden, Grünland und hügeligen Waldabschnitten ist die Luft rauh, klar und kühl. Alles wirkt recht einsam. Mehr dazu lesen Sie in den VulTOUR Reiseführern <-KLICK

Gederner See im Mai (c) HESSENMAGAZIN.de
Gederner See vor der Saison im Mai (c) HESSENMAGAZIN.de

Gedern dagegen kann mit seiner während der Geschäftszeiten belebten Geschäftshauptstrasse mit einem Café aufwarten, das sogar am Sonntagmorgen zum Frühstücken geöffnet ist. Über den Berg, etwas außerhalb, erwartet ein Badesee mit Campingplatz Durchreisende und Feriengäste. Auf der Anhöhe haben zwei Vereine ein Segel- und Motorfluggelände gepachtet. Hier ist man bei schönem Wetter am Wochenende willkommen für einen Probeflug.

Zwischen Schottens anheimelnden Fachwerkhäusern findet man einige Restaurants und den idyllischen Alteburg-Park mit einem winzigen Wasserfall. Vor den Toren der Vogelsberg-Stadt liegt die Niddatalsperre, ein herrlicher Stausee mit freiem Zugang zum Baden und Bootfahren. Eine fünf Kilometer lange Inliner-Trasse drumherum wird gerne auch von Walkern, Spaziergängern und Radfahrern benutzt.

Schotten City (c) HESSENMAGAZIN.de
Bei Veranstaltungen wird Schottens "City" zur Fußgängerzone (c) HESSENMAGAZIN.de

Der Schottenring, eine legendäre Bergrennstrecke, führt nordöstlich von Schotten ein paar Kilometer weiter, durch den Ort Götzen, bis auf 620 Höhenmeter der Feldkrücker Höhe hinauf und wieder hinunter über Rudingshain zurück. Einmal im Sommer ist die ganze Stadt gesperrt und die Hölle los - für den Classic-Grand-Prix im historischen Motorsport auf einem 1,4 km langen Rundkurs. Wer dem Motorenlärm entkommen möchte, der findet etwas abseits von Schotten Ruhe und Entspannung. Auf einem alten Fabrikgelände wurde ein öffentlicher Vogel- und Tierpark errichtet, der sich bereits einen guten Namen gemacht hat und über eine durchgehend geöffnete Cafeteria verfügt.

Auf der weiteren Strecke von Schotten nach Laubach liegt neben der Landstraße im so genannten "Grünen Meer", einem Naturerlebnispark des Grafen von Laubach, die mittelalterliche Kirchenruine der Wüstung Ruthardshausen: nur wenige Schritte in den Wald hinein, gleich neben dem (kostenpflichtigen) Eingang durch ein altes Forsthaus. Das Städtchen Laubach im Landkreis Giessen veranstaltet in seinem Park rund um das Grafenschloss jährlich mehrere Feste.

Bei Laubach: Kirchenruine in Grünen Meer (c) HESSENMAGAZIN.de
Bei Laubach: Kirchenruine in Grünen Meer (c) HESSENMAGAZIN.de

In der ganzen Region werden Ballon- und Kutschfahrten sowie Reit- und Wandertouren angeboten. Selbst dem Golfsport kann man im Spessart und im Vogelsberg nun auch schon seit einiger Zeit frönen - genauso wie dem Paragliding und dem Drachensport. Aber von der Erwartung, an jeder Ecke im hier eine Tankstelle zu finden, muss man ein wenig abrücken. Wer nicht so klug ist, bis zum Dunkelwerden vollgetankt zu haben, hat eventuell verloren. Gut beraten ist man auch mit einer Straßenkarte oder einem Navigationssystem im Auto. Außerhalb der wenigen Durchgangsstrecken ist man nämlich bei der Beschilderung der Kreuzungen anscheinend von allgemeinen Ortskenntnissen ausgegangen. Die Richtungsweiser zeigen oft nur das nächste Dorf an - nicht die nächstgrößere Stadt. Aber die sucht man hier sowieso vergebens (Gott sei dank ;-).

 


 

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