Der Hessische Wald ist weiterhin im Klimastress

Freitag, den 05. November 2021 um 10:44 Uhr News Ticker - Aktuelles
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Wald (c) HESSENMAGAZIN.de
Wald (c) HESSENMAGAZIN.de

Umweltstaatssekretär Oliver Conz stellte den Waldzustandsbericht 2021 vor

„Trockenheit, Käfer und Pilze haben unseren Wald vielerorts stark geschädigt. Die Folgen des Klimawandels sind fast überall erkennbar. Das bestätigt uns auch der diesjährige Waldzustandsbericht. Wir sind weiterhin gefordert, unsere Wälder vor dem Klimawandel zu schützen, um sie als wichtige Klimaschützer zu erhalten“, sagte der Hessische Umweltstaatssekretär bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2021 im Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus.

„Hessen blieb in diesem Jahr von langanhaltenden Trockenperioden verschont, trotzdem war es erneut zu warm. Die Ergebnisse des Waldzustandsberichts zeigen einen seit 2019 anhaltend schlechten Gesundheitszustand. Besonders betroffen sind die älteren Bäume“, erklärte Conz. „Die mittlere Kronenverlichtung, als wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand der Bäume, hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verbessert. Auch die Absterberate und der Anteil starker Schäden weisen nach wie vor deutlich erhöhte Werte auf“, ergänzte Conz.

Hessen baut den klimastabilen Mischwald von Morgen auf

„Die Försterinnen und Förster des Landesbetriebs Hessen-Forst, die rund 70 Prozent der hessischen Waldfläche betreuen, stehen in den nächsten Jahren vor riesigen Herausforderungen. Der klimastabile Wiederaufbau und Umbau unserer Wälder, Waldschutz- und Verkehrssicherungsmaßnahmen, forstliche Beratung und intensive Öffentlichkeitsarbeit sind nur einige davon.

Deshalb erhält der Landesbetrieb Hessen-Forst personelle Unterstützung durch einen erweiterten Einstellungskorridor, ausgeweitete Ausbildungskapazitäten und Maßnahmen zur Personalbindung wie Tarifanpassungen und Verbeamtung. Für das bisher mit großem Engagement Geleistete danke ich allen im Wald Beschäftigten und hoffe, dass Sie sich auch weiterhin für den Erhalt unseres hessischen Waldes einsetzen“, so Staatssekretär Conz.

Zum Aufbau eines klimastabilen Waldes in Hessen stehen bis 2023 260 Millionen Euro zur Verfügung. Neben der Wiederbewaldung im Staatswald werden ebenfalls private und kommunale Waldbesitzer über die Extremwetterrichtlinie bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt. Um zukünftig gesunde Mischwälder aufzubauen, orientiert sich die Förderung an Waldentwicklungszielen.

In Abhängigkeit des Waldentwicklungsziels, der Waldbesitzart und -größe ist eine Förderung von bis zu 90 Prozent möglich. Die Nachfrage nach Fördermaßnahmen der Extremwetterrichtlinie ist auf Grund des enormen Schadensumfangs sehr hoch.

„Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 haben wir eine Klimarisikokarte für den Wald in Hessen erstellt. Darauf aufbauend wurden die Waldentwicklungsziele beschrieben und Baumartenempfehlungen ausgesprochen. Die Ergebnisse können landesweit abgerufen werden und stehen für die Umsetzung in der Praxis und zur Beratung aller Waldbesitzenden zur Verfügung“, erläuterte der Staatssekretär.

In weiteren Projekten des Klimaschutzplans werden Fragen der Kohlenstoffspeicherung in Waldböden, der Renaturierung von Waldmooren und der Anbauwürdigkeit alternativer Baumarten betrachtet. Mit der Ausweisung des Klimaschutzforstamtes Burgwald und des Biodiversitätsforstamtes Hofbieber werden weitere Erkenntnisse zum Aufbau klimaresilienter und artenreicher Wälder gewonnen.

Waldzustandsbericht: https://umwelt.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2021-11/wzbhessen2021.pdf

Weitere Ergebnisse:

Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz