Exot auf der Wasserkuppe: Seltener 'Greif I' wird restauriert

Samstag, den 20. Februar 2016 um 16:20 Uhr News Ticker - Aktuelles
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Der Greif aus dem Jahr 1954 wird auf Hochglanz gebracht (c) Segelflugmuseum/Claudia Stengele[Wasserkuppe / Rhön] Ein äußerst seltenes Exemplar deutscher Segelfluggeschichte ist ab Frühjahr im Deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe zu sehen. In der Restaurationswerkstatt arbeiten ehrenamtliche Helfer derzeit einen „Greif I“ auf. Nur vier Exemplare gibt es von dieser Baureihe aus den 1950er Jahren. Das bizarre Flugzeug erweitert nun die weltweit größte Sammlung an historischen und modernen Fluggeräten im hessischen Gersfeld.

„Der Greif, von dem nur vier Exemplare gebaut wurden, ist selbst in Fachkreisen relativ unbekannt“, erläutert Claudia Stengele, die Vorsitzende des Museums. Das Flugzeug ist eigentlich eine „ganz verrückte“ Konstruktion des Rendsberger Fluginge-nieurs Hans Holfelder. Ein ungewöhnlicher Materialmix beschert dem Segler sein exotisches Flugbild.

An das klassische, aus Stahlrohr geschweißte Rumpfboot schließt sich eine schlanke, konische Aluminiumröhre an, die als Leitwerksträger dient. Flügel und -leitwerke sind in konventioneller Holzbauweise ausgeführt. Auffällig bei dem Einsitzer mit einer Spannweite von nur 13 Metern ist die großzügige Cockpitverglasung.

Vom einfachen Übungsgleiter bis zum Leistungsdoppelsitzer

Der Greif I war Teil einer von Holfelder konzipierten „Flugzeugfamilie“, mit der er die Bedürfnisse von Vereinen befriedigen wollte. Die Produktion wurde jedoch schon 1958 wieder eingestellt. In der Luft war der Greif bis 1973. Derzeit gibt es kein fliegendes Exemplar. In Oldtimerkreisen wird allerdings an einem Wiederaufbau eines weiteren Greif I gearbeitet.

Das Deutsche Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe (Wasserkuppe 2, 36129 Gersfeld) ist täglich geöffnet. Weitere Informationen unter www.segelflugmuseum.de

Quelle: Segelflugmuseum / texTDesign Tonya Schulz