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Einmal autofrei - Spiekeroog und zurück
Eine von drei Fähren zur Insel Spiekeroog (c) HESSENMAGAZIN.de
An manchen Sonntagen im Sommer reichen gerade mal zwei Schiffe, um alle Urlauber von Neuharlingersiel zur Insel Spiekeroog überzusetzen. Trotzdem die Fahrkarte nicht billig ist und eine Kurtaxe von 2,80 Euro (pro angefangenem Tag als Erwachsener) zu berappen ist - sowie dazu bei der Abfertigung Schlangestehen angesagt ist - nehmen viele die Umstände gerne in Kauf.
An der grünen Boje: Gäste auf dem Weg nach Spiekeroog (c) HESSENMAGAZIN.de
Nach ca. sieben Kilometer geruhsamen Tuckerns durch die Fahrrinne des Wattenmeers dreht die Fähre im Hafen der Insel eine knappe Stunde später bei. Die Besucher werden zu Fuß entlassen in eine kleine, andere Welt. Hunde und Fahrräder mitzubringen ist zwar nicht verboten, scheint aber nicht wirklich erwünscht zu sein.
Unterwegs im Inseldorf (c) HESSENMAGAZIN.de
Viele der kleinen Geschäfte im Dorf sind zur besten Reisezeit an solchen Tagen selbstverständlich geöffnet. Eis, Kuchen, Tee und Fischgerichte erhält man an beinahe jeder Ecke während der Saison. Dann kommen auf ca. 780 Einwohner rund 20 Lokalitäten, etwa 240 Übernachtungsstätten x nn Touristen + ein (ausgebuchter) Campingplatz.
Fußgängerzone pur: Alle Straßen auf Spiekeroog bleiben auch weiterhin ohne Autos (c) HESSENMAGAZIN.de
Als Nordseeheilbad verfügt die Insel über Kureinrichtungen, wie ein Kurmittelhaus, ein Mutter-Kind-Kurheim und ein Inselbad. Spiekeroog hat mit allen Hotels, Pensionen, Privatzimmern, Ferienwohnungen, Kur- und Freizeitheimen etwa 3.500 Gästebetten. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2003 besuchen etwa 64.000 Urlauber mit 554.000 Übernachtungen jährlich die Insel, dazu kommen rund 81.000 Tagesgäste. (Quelle: Wikipedia)
Unterwegs trifft man Elektrokarren oder - stilvoller - Pferdefuhrwerke (c) HESSENMAGAZIN.de
Früher gab es auf der Insel vergleichbar wenig bis nichts. Außer ein paar Fischern, Piraten, Schmugglern und Strandräubern wohnte hier kaum jemand. Als jedoch Familien und Erholungsbedürftige seit dem 19. Jahrhundert begannen, auf Spiekeroog Seeluft zu tanken, wurde alles anders. Inzwischen scheint fast jeder Hausbesitzer eine "Gelddruckmaschine" im Keller zu haben. Zu erkennen ist das allerdings nicht. Der Ort zeigt sich bescheiden und unauffällig, echt ostfriesisch und ganz ohne Protzigkeit.
Inselhäuser auf Spiekeroog (c) HESSENMAGAZIN.de
Etwas weiter vom Zentrum des Dorfes entfernt breiten sich selbst an Sonntagen Stille und der eigentliche Charme der etwa 18 qkm großen Insel vor den Besuchern aus. In den Dünen, die geschützt sind und nur auf markierten Wegen betreten werden dürfen, sirrt und fleucht es. Fasane sind zwischen stacheligen Sanddornbüschen unterwegs. Niedrige Bäume und Büsche bilden in den Senken schützende kleine Wäldchen.
Freier Sandstrand vor der Ostplate (c) HESSENMAGAZIN.de
Außerhalb der markierten Badezone trifft man nur wenige Insider. Richtung Osten, wo der sandige Saum der Insel immer breiter wird, liegt am Ende liegt die unbewohnte "Ostplate". Das Naturschutzgebiet aus Dünen und Salzwiesen macht rund die Hälfte der Insel aus und wird fast ausschließlich von Vögeln als Ruhe- und Brutzone frequentiert.
Weg durch die Dünen (c) HESSENMAGAZIN.de
Auf der Landseite der acht / zehn km langen Insel, die wie eine zwei Kilometer schmale Riesenbohne vor der niedersächsischen Küste liegt, breiten sich salzige Wattwiesen aus. Dort weiden Pferde und einige Kühe. Schafe hinter einem Zaun halten das Deichgras kurz und befestigen den Wall beim Hin- und Hertrippeln.
Nordsee-Strand (c) HESSENMAGAZIN.de
Um das ewig rauschende Meer zu erreichen, hat der Besucher die Wahl über einige Fußwege. Die meisten von ihnen bestehen aus puren Sand, eventuelle Spuren von Spaziergängern sind dort bald wieder zugeweht. Selten ist es windstill an der Küste, wo Ebbe und Flut den Strand täglich neu prägen.
Haupt-Badestrand in der Nähe des Inseldorfes (c) HESSENMAGAZIN.de
15 Minuten vom Dorf entfernt liegt der bewachte Badestrand der Insel. Wer möchte, baut dort im Urlaub seine Burg rund um einen gemieteten Strandkorb. Für Leute mit Kindern (und den üblichen "Bollerwagen") bietet sich der Zuweg über einen Bohlengang hinunter an.
Rückfahrt auf der Fähre (c) HESSENMAGAZIN.de
Trotz der vielen Besucher finden alle auf der "grünen Insel" Spiekeroog für sich ein ruhiges Plätzchen - ganz ohne Hektik. So kehren die meisten der Gäste zurück ans Festland in auffallend guter Laune. Durchgepustet und von einer selten zu heißen Sonne ein wenig "geröstet", kam jeder in den Genuss eines persönlichen Blicks in die weite Ferne bis zum Horizont.
Fischerfiguren und die Autorin Brigitta Möllermann am Hafen von Neuharlingersiel (c) HESSENMAGAZIN.de
Übrigens: Man sollte besser nicht vermuten, dass alle ostfriesischen Fischer stillhalten, wenn Touristinnen - in diesem Fall (bm) vom HESSENMAGAZIN.de - ihnen auf die Pelle rücken. In der Regel gelten sie als recht reserviert (höflich ausgedrückt). Doch wenn sie eisern am Hafen von Neuharlingersiel ausharren (müssen), tätschelt ihnen sogar mancher ungestraft den Allerwertesten, wie gut man an der blanken Hose erkennen kann ;-).
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