Kronberg: Fotoschönheit im Hochtaunuskreis

Freitag, den 11. November 2011 um 20:00 Uhr Freizeit & Tipps - Freizeit
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Altstadt von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Altstadt von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de

[Kronberg / Taunus] Rund 8.000 Einwohner leben im Taunusstädtchen Kronberg, das mit seinen Ortsteilen Oberhöchstadt und Schönberg zusammen rund 18.000 Bewohner aufbietet. Bei einem Rundgang durch die Altstadtgassen atmet man wirklich noch Geschichte ein.

Verzierte Fachwerkhäuser in Kronbergs Altstadt (c) HESSENMAGAZIN.de
Verzierte Fachwerkhäuser in der Altstadt (c) HESSENMAGAZIN.de

Stattliche Bürgerhäuser wechseln sich mit kleinen Fachwerkbauten ab, die früher entlang der Stadtmauer gebaut wurden. Viele alte Villen wohlhabender Frankfurter, die im 19. Jahrhundert ihren Sommersitz hierher verlegten, findet man weiter oben am Hang, verborgen in parkähnlichen Gärten.

Durchblick in einen Hof in Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Durchblick in einen Hof (c) HESSENMAGAZIN.de

Keine abgesperrte Fußgängerzone mit aneinander gereihten Boutiquen lädt zum Bummel durch die Gassen. Vieles wirkt auf diese Weise herrlich authentisch. Seit 1992 bemühen sich Mitglieder des Aktionskreises "Lebenswerte Altstadt" darum, dass die Stadt so attraktiv bleibt.

Brunnenfigur in der Altstadt von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Brunnenfigur in der Altstadt (c) HESSENMAGAZIN.de

Laienschauspieler in historischen Gewändern oder Trachten bieten Laternenführungen an, bei denen man mehr zu allem erfährt. Die Historie Kronbergs, Anekdoten und wahre Geschichten werden auf amüsante Weite unter ca. 50 mit Scherenschnitten geschmückten Straßenlampen vorgetragen.

Malerische Gasse in Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Kronbergs malerische Gassen (c) HESSENMAGAZIN.de

Was Fotografen nicht wirklich begeistert: die Autos wurden nicht aus der Stadt verbannt. Da muss man schon Glück haben, das mittelalterliche Ambiente ohne neuzeitliches Blech abzulichten zu können. Die Einwohner aber kommen prima damit zurecht, sie haben sich teilweise sogar recht außergewöhnliche Parkplätze und Zugänge an ihren Häusern geschaffen.

Ritterfigur an der Hausfassade (c) HESSENMAGAZIN.de
Ritterfigur an der Hausfassade (c) HESSENMAGAZIN.de

Kronberg wurde von Rittern als Burgsiedlung im 12./13. Jahrhundert gegründet. Im 14. Jahrhundert erhielt man erste Stadtrechte. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kronberg eine Weile zur Malerkolonie. In jener Zeit konnte man mit dem Zug von Frankfurt Rödelheim in den Taunus hinauf gelangen. Dazu kam, dass die Kaiserinwitwe Victoria (Kaiser Friedrich III.) in ihren letzten sieben Lebensjahren ihren Alterssitz im nahegelegenen Schloss Friedrichsdorf innehatte.

Aufgang zu Kronbergs Burg (c) HESSENMAGAZIN.de
Aufgang zur Burg Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de

Die Sanierung der heute stattlichen Burg ist Victoria zu verdanken, die sich neben ihrem Engagement für das kulturelle Leben der Stadt auch für soziale Belange von Kronberg einsetzte. Mehrere Wege führen aus der Stadt hinauf zur Burg, der schönste ist ausgeschildert.

Kronbergs Burg (c) HESSENMAGAZIN.de
Lugt hinter den höchsten Häusern hervor: Kronbergs Burg (c) HESSENMAGAZIN.de

Die Burg ist in der Zeit von November bis Ostern geschlossen. Nur zum Weihnachtsmarkt öffnet sie noch einmal ihre Tore für ein Wochenende. Dort oben an einem Südwesthang des Taunus erklärt sich dem Besucher fast von selbst, warum Kronberg einerseits bis dato Luftkurort ist und andererseits schon vor mehr als hundert Jahren von Besuchern aus dem Rhein-Main-Gebiet gerne aufgesucht wurde.

Blick ins Tal von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Blick ins Tal: Von hier aus kann man weit ins Umland schauen (c) HESSENMAGAZIN.de

Vom Klima begünstigt wandelte sich das dörflich geprägte, kleinbürgerliche Städtchen bald zu einem noblen Wohnort. Als Kaiser Wilhelm II. hier oben wiederholt seine Mutter Victoria besuchte, errichtete man für ihn sogar ein kaiserliches Bahnhofsgebäude. Bis in die heutigen Tage führt eine Bahn-Linie, die S4, von Langen nach Frankfurt hinauf Kronberg.

Ritter Hartmut von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Sinnierend schaut der Ritter zur Burg hinauf (c) HESSENMAGAZIN.de

Ein schöner Rücken "kann auch entzücken": Ritter Hartmut XII. auf einer Mauerbrüstung oberhalb des Berliner Platzes. Sein Standbild von 1889 war ein Geschenk der Kaiserin und stand früher an der Villa Schönbusch.

Ritter Hartmut von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de
Welch eine Haltung: Edler Hartmut von Kronberg (c) HESSENMAGAZIN.de

Die Gebäude am Berliner Platz außerhalb der Altstadt beherbergen nach dem Abriss eines alten Schulgebäudes von 1890 neben einigen Geschäften und Cafés auch die Stadthalle und das Bürgerbüro. Der Platz wurde bis 2006 komplett umgestaltet.

Kronberg - Berliner Platz (c) HESSENMAGAZIN.de
Markthalle am Berliner Platz (c) HESSENMAGAZIN.de

Historisch nachempfunden wurde dabei diese "Markthalle" mit dem Durchblick in den Schulgarten, einem der Parks von Kronberg, für deren Gestaltung die Kaiserinwitwe bereits beim Bau der Schule sorgte.

Kronberg - Figuren im Schulgarten (c) HESSENMAGAZIN.de
Atalante und Hippomenes aus der griechischen Mythologie im Schulgarten (c) HESSENMAGAZIN.de

Auf Anregung von Victoria wurde der Schulgarten mit besonderen Bäumen ausgestattet. Mittendrin steht als Blickfang ein wundervolles Exemplar eines Mammutbaumes. Nicht weit entfernt schließt sich an die Innenstadt ein größerer Park an: Im Victoriapark lustwandelt man auf geschwungenen Wegen zum Denkmal Kaiser Friedrichs III..

Quelle: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de

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