Knüll Tour - Besuch bei Rotkäppchen und Wolf

Freitag, den 14. Oktober 2022 um 09:56 Uhr Freizeit & Tipps - Freizeit
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Rotkäppchenland: Der Knüll (c) HESSENMAGAZIN.de
Rotkäppchenland: Schwalm und das Knüllgebirge (c) HESSENMAGAZIN.de

[Knüll] Gleich hinter Alsfeld beginnt im nördlichen Teil von Hessen das Land von Rotkäppchen. Durch die Kopfbedeckung der Schwälmer Tracht inspiriert vermarktet die Knüll-Touristik auf diese Weise mit der Märchenfigur die Urlaubsregion "Schwalm-Knüll". Praktischerweise verfügt man über ein gut frequentiertes Infohaus direkt an der Autobahnabfahrt A7 (neben dem diese lebensgroßen Gestalten aus dem Grimmschen Märchen stehen).

Schilderwald neben der Autobahn (c) HESSENMAGAZIN.de
Schilderwald neben der Autobahn (c) HESSENMAGAZIN.de

Ausgezeichnet im wahrsten Sinne des Wortes und dadurch touristisch schon recht gut erschlossen: 17 Städte und Gemeinden ziehen an einem Strang, um Ausflugsmöglichkeiten, Veranstaltungen, Attraktionen und Freizeitbeschäftigung in der ländlichen Ferienregion anzubieten.

Viel Wald in Waldhessen (c) HESSENMAGAZIN.de
Viel Wald in Waldhessen (c) HESSENMAGAZIN.de

Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat sich eine weitere Bezeichnung "Waldhessen - ein grünes Urlaubsland" eingebürgert, passend für das mit vielem Wald bedeckte Gebiet. Es umfasst das mittlere Fuldatal und Teile des Knüllgebirges sowie einige Höhen des Werra-Fulda-Berglandes. Die höchste Erhebung des Landkreises ist der Eisenberg (636 m) im Hochknüll.

Hessens erste Radlerkirche (c) HESSENMAGAZIN.de
Hessens erste Radlerkirche (c) HESSENMAGAZIN.de

Für Zweiradfahrer wurde schon viel getan. Im Dorf Reddingshausen am Radweg R17 weist ein Schild an der Hauptstraße auf die "Erste Radfahrerkirche in Hessen" hin. Die kleine Fachwerkkirche steht offen für Einkehr und Besinnung. Viele Pfarrer öffnen - in der Hoffnung auf neue "Schäfchen" - ihre Kirchen inzwischen mit Rastplatz für Fahrrad-"Pilger". Von Ostern bis zum Reformationstag beziehungsweise Allerheiligen sind sie dann täglich geöffnet. Daneben findet man meistens Abstellmöglichkeiten für die Bikes, eine Trinkwasser-Zapfstelle plus Toiletten, hin und wieder auch Picknick-Plätze sowie Hinweise auf Übernachtungen und Fahrradwerkstätten. Manchmal werden sogar Werkzeug bzw. Flickzeug bereit gehalten.

Hier sind auch Biker gern unterwegs (c) HESSENMAGAZIN.de
Hier sind auch Biker gern unterwegs (c) HESSENMAGAZIN.de

Unterwegs in der Region vermerkt man als Neuling erstaunlich viele Parkplätze neben den Landstraßen. So fühlt man sich willkommen, es gibt Bänke und durch die ausreichende Beschilderung wird man gut informiert. Wer dazu ein Navigationsgerät benutzt, kommt prima voran.

Verkehrsnah: die A7 (c) HESSENMAGAZIN.de
Verkehrsnah: die A7 (c) HESSENMAGAZIN.de

An einigen Idyllen rauscht leider die Autobahn recht dicht vorbei. Neben mehreren Bundesautobahnen durchqueren zwei Ferienstraßen das Rotkäppchenland: die Deutsche Fachwerkstraße und - wie sollte es anders sein - die Deutsche Märchenstraße.

Dorfidylle (c) HESSENMAGAZIN.de
Dorfidylle mit ehemailgen Reporterauto (c :-) HESSENMAGAZIN.de

Ein gut ausgebautes Wanderwegenetz, Waldlehrpfade und Panoramawege laden auch abseits der Zivilisation zu geruhsamen Outdoor-Abenteuern in der Natur ein. Große zusammenhängende Waldgebiete wollen durchschritten werden, und dem Flüsschen Efze kann man von der Quelle bei Schwarzenborn bis nach Homberg folgen. Dort in den "Wasserwiesen" bietet man am Ende für alle einen Lern- und Spielraum am "Efze-Vitalweg".

Viel Land in Sicht (c) HESSENMAGAZIN.de
Viel Land in Sicht (c) HESSENMAGAZIN.de

Nicht jeder Ort bietet Touristisches - wenn man davon absieht, dass bereits das Cruisen über die winzigen Straßen bei schönem Wetter eine Menge Spaß macht. In solch einem wenig besiedelten Landstrich kann man aber beim "Bummeln" etwas sehr Wertvolles finden: sich selbst wieder und ganz viel Ruhe.

Weitsicht (c) HESSENMAGAZIN.de
Durchblick und Weitsicht (c) HESSENMAGAZIN.de

Trotzdem der Durchreisende sich an manchen Stellen durch die Ups and Downs dieser bergigen Landschaft fast im Alpenvorland wähnt, sind es von hier aus gerade mal 40 Kilometer bis zur Stadt Kassel.

Natursee (c) HESSENMAGAZIN.de
Fast wie die Natur den See schuf (c) HESSENMAGAZIN.de

Burg Wallenstein bietet im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Knüllwald einen von Mai bis September geöffneten Campingplatz mit Natur-Freibad, Café am See und einer frei zugänglichen Burgruine. Das Gemäuer auf 354 Meter Bergeshöhe aus der Zeit des Mittelalters wurde schon im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Inzwischen ist es längst wieder zum Besuchen instand gesetzt und vor weiterem Verfall bewahrt. Der gut erhaltene Treppenturm (siehe Foto) dient als Aussichtsturm.

Wildpark Knüll (c) HESSENMAGAZIN.de
Am Eingang zum Wildpark Knüll (c) HESSENMAGAZIN.de

Wölfe findet man im Wildpark Knüll mitten im Wald, da könnte auch Rotkäppchen auf dem Weg zur Großmutter vorbei gekommen sein. Frei laufend begegnet man dort allerdings nur einigen von den 200 Tieren, den Hirschen zum Beispiel. Wolf und Bär leben in einem eingezäunten Gehege - genauso wie Luchse und Wildkatzen.

Knüllköpfchen (c) HESSENMAGAZIN.de
Ganz oben im Schwalm-Eder-Kreis: Das Knüllköpfchen (c) HESSENMAGAZIN.de

Gut ausgeschildert liegt der zweithöchste Berg im Knüllgebirge mitten in der Region in der Nähe von Schwarzenborn. Von seiner 633,8 Meter hohen Kuppe kann man rundherum in alle Richtungen weit schauen: Ein faszinierender Weitblick vom ehemaligen Vulkanschlot. Weiter unten befinden sich eine Jugendherberge und eine christliche Bildungsstätte. Und wenn man nicht zu spät am Abend vorbeikommt, reicht man in einer "Jause" noch die rechte Wegzehrung: Kaffee und Kuchen.

Energie aus Licht (c) HESSENMAGAZIN.de
Irgendwie geht's immer: Energie aus Licht (c) HESSENMAGAZIN.de

Last but not least: Auf der Tour durch diese ländliche Region sieht man auffallend viele Photovoltaik- / Solarstromanlagen, durch die Sonnenenergie mittels Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt wird. (Hier scheinen helle Köpfchen zu wohnen ;-)

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de, 2011-05-02

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