Zivi heißt jetzt Bufdi

Sonntag, den 04. September 2011 um 19:44 Uhr Gut zu wissen - Lifestyle
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Während Vereine durch Überalterung "aussterben" und Ehrenamt i. d. R. ein "Amt" voraussetzt, macht man mit dem BFD jetzt alles möglich

Bundesfreiwilligendienst (c) bmfsfj.bund.de[Hessen - Deutschland] Fahrdienste, Helfer im Kinder- oder Seniorenheim, Mitarbeit in der REHA oder bei der Behindertenwerkstatt - für solche Tätigkeiten waren früher Zivildienstleistende ("Kriegsdienstverweigerer") zuständig. Nun ist es der neue BFD - Bundesfreiwilligendienst, der seit 1. Juli 2011 eine weitere "Kultur der Freiwilligkeit" schaffen will. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nennt es "ein engagementpolitisches Projekt", das allen Männern und Frauen jeden Alters nach der Schulzeit für sechs bis 24 Monate offen steht. Sogar ein Taschengeld von maximal 330 Euro kann es geben, und die Beiträge der gesetzlichen Sozialversicherung werden übernommen. Wer nostalgisch veranlagt ist und / oder einen extremen Hang zur Tarnkleidung hat, kann allerdings immer noch zu Bundeswehr gehen. Das heißt dort dann FWD.

FWD - Freiwilliger Wehrdienst ist so etwas wie ein Praktikum für junge Leute - eine besser bezahlte Schnupperzeit, ohne sich als Soldat verpflichten zu müssen. Dabei leistet man gleich einen "Dienst für die Gesellschaft", die ersten sechs Monate allerdings auf Probe: "Zusammen mit Zeit- und Berufssoldaten bilden Sie ein starkes Team, in das sie voll integriert sind." (O-Ton Bundeswehr).

Bundesfreiwilligendienst hilft auch bei der Orientierung nach der Schulzeit

Was kommt nach der Schule, die Schreinerlehre oder doch lieber auf den richtigen Studienplatz warten - was mit Tieren oder irgendwie Medien? Fragen, die sich viele Jugendliche nach dem Ende ihrer Schulzeit stellen. Denn längst nicht alle wissen gleich wie es weiter gehen soll. So ein wichtiger Schritt will schließlich gut durchdacht sein. Der neue Bundesfreiwilligendienst schafft jetzt Zeit und Gelegenheit, die eigenen Interessen zu erforschen und sich in Ruhe zu orientieren!

Von einem Engagement im Umwelt- und Naturschutz oder Sport, bei der Integration und dem sozialen Bereich profitieren Jugendliche doppelt: Sie sammeln wichtige Erfahrungen in einem potentiellen Berufsfeld und tun etwas für sich und die Gesellschaft. Der Bundesfreiwilligendienst kann außerdem als Wartesemester für das Studium angerechnet werden.

Mögliche Einsatzstellen gibt es im Internet: Auf www.bundesfreiwilligendienst.de sind schon mehr als 14.500 freie Plätze in ganz Deutschland veröffentlicht.