Bitte nicht stören...oder: Frechheit siegt?

Freitag, den 24. Januar 2014 um 00:00 Uhr Gut zu wissen - Lifestyle
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Kundin arbeitet (c) HESSENMAGAZIN.de
Wie daheim: Kundin arbeitet konzentriert (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen] Sie sieht nicht aus wie jemand, der auf Protest aus ist. Eher unscheinbar, auf den ersten Blick leicht zu übersehen. Und vielleicht ist genau das der Trick, wie man im gut geheizten Möbelhaus ungestört seine private Schreibtischarbeit erledigen kann. Neben ihr lagen ihre Akten, und kein Verkäufer kümmerte sich um sie.

Nicht wirklich gemütlich (c) HESSENMAGAZIN.de
Lagerhallenambiente: Nicht wirklich gemütlich (c) HESSENMAGAZIN.de

Man könnte meinen, das ist wahre Kundenfreundlichkeit. Doch der Duden, der diesen Begriff als "Dienstleistungsmentalität" klassifiziert, sieht es auch abwertend: "dass Verkaufserfolge und Geschäftsinteressen im Vordergrund stehen, dass keine Kreativität entwickelt wird, sondern man reagiert statt selbstständig zu agieren". Das heißt: Man lässt den Kunden schlicht und einfach machen, was er will, damit er sich wohl fühlt, wieder kommt (einzieht?).

Kramt man in unserem Internet-Alleswisser Wikipedia, was eigenlicht seit längerer Zeit schon überfrachtet ist mit fachlichen Dingen, die niemand wirklich wissen muss, erfährt man: Der Artikel „Kundenfreundlichkeit“ existiert in der deutschsprachigen Wikipedia nicht. Du kannst den Artikel erstellen (Anleitung). Wenn dir die folgenden Suchergebnisse nicht weiterhelfen, wende dich bitte an die Suchhilfe oder suche nach „Kundenfreundlichkeit“ in anderssprachigen Wikipedias. Ähnlicher Begriff: kinderfreundlichkeit.

Gleichzeitig wird jedoch in rund 80 Wikipedia-Artikeln der Begriff verwendet: HIER <-KLICK.

Sogar die immer gern frequentierte Online-Enzyklopädie Enzyklo, die nach eigenen Angaben 1031 Informationsquellen durchsucht - u. a. Meyers Lexikon online und Spiegel Wissen - hat keinen blassen Schimmer: "Die Suche nach kundenfreundlichkeit in den Enzyklopädien ergab keinen Treffer." Selbst gucken: HIER <-KLICK.

So what...

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