Kleine Spöttelei mit Niveau und Verstand: Wir werden eingeladen

Samstag, den 31. Oktober 2015 um 08:38 Uhr Gut zu wissen - Neues aus der Redaktion (bm)
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Redaktion (bm) unterwegs (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen - Welt] Da lädt das XXX*-Team die "Sehr geehrten Damen und Herren" von HESSENMAGAZIN.de herzlich zu einem Filmfestival ein. Gleich am kommenden Wochenende dürfen wir "jedwede Berichterstättung" übernehmen. Und das bitte freudig, freiwillig und klaro, ohne eine Honorarrechnung zu stellen! Blöd ist nur, dass wir keine Ahnung haben, worum es eigentlich geht.

Also recherchieren wir:

Angehängt ist eine Pressemitteilung im PDF-Format, das wir ohne weiteres so nicht einmal verwenden könnten. Da lesen wir im selben Text noch einmal:

"Bereits zum vierten Mal präsentieren wir ein breites Spektrum dokumentarischer Filmarbeiten, die immer wieder aufs Neue die Möglichkeiten und Grenzen einer Symbiose von Wissenschaft und Ästhetik ausloten... und einen Einblick in das kulturwissenschaftliche Filmgenres gewähren.

Heimat und Identität, Vertreibung und (Re-) Migration, Computerwelten und die Welt des Essens … sind einige der zentralen Themenkomplexe, die sich im diesjährigen Programm ausmachen lassen. Hier treffen Tradition und Moderne, Träume und Wirklichkeit aufeinander.  Man entdeckt das Zusammenspiel von Wissenschaft und Ästhetik im forschenden Blick der Kamera!

Am Samstag und Sonntag, jeweils von 12 – 23 Uhr, erwartet die Festivalbesucher in den Räumlichkeiten des XXX* eine vielseitige Auswahl an ethnographischen Filmen, die sich unterschiedlichsten Genres und Gattungen des Dokumentarischen verschrieben haben.

Wir freuen uns sehr darüber, dass viele der Filmschaffenden persönlich anwesend sein werden, um im Anschluss an ihre jeweiligen Filme für Fragen und Diskussionen seitens des Publikums Rede und Antwort zu stehen. Eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Ethnografie und Film sollen hier einen noch tieferen Einblick geben."

"Das Festival wird finanziell unterstützt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Wesentliches Anliegen der Veranstaltung ist es, kulturwissenschaftliche Themen und Arbeitsweise einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für musikalische Unterhaltung und leibliches Wohl ist gesorgt."

Dokumentarfilme...? Und alle Filmschaffenden wuseln dort herum, um ihrem Mitteilungsbedürfnis zu frönen...? Getoppt wird das Ganze von einer Diskussion der Experten -  veilleicht auch noch kurz vor Mitternacht auf der Bühne...?

Man vermutet also, uns motivieren zu können, für Essen und Unterhaltung meilenweit durch das Hinterland zu fahren, um die kulturwissenschaftlichen Themen des studentisch organisierten Festivals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen...

Oder haben wir da etwas falsch verstanden?

Wir schauen ins Impressum der genannten Internetseite und entdecken dort als Verantwortliche zwei Namen mit abgekürzten Vornamen als "die Veranstalter des Festivals".

Aha, ladungsfähige Anschrift... Kontakt... Fehlanzeige.

Aber es gibt ja neben einem alten YouTube-Video-Trailer noch einen Facebook-Button zum Anklicken. Dort finden wir dann wenigstens das Programm des Festivals - samt Auflistung der Filmtitel, unter denen wir uns aber leider wenig vorstellen können. Aber anhand der Fotos bekommen wir einen Eindruck - und zwar den, einen Einblick ins typische studentische Milieu zu nehmen...

Ok, nun wird uns einiges klar. Das ist diese Generation "alles ist heute möglich". Man muss es zwar nicht können, doch ausprobieren darf man es ja trotzdem...

Tröstlich übrigens: Die Podiumsdiskussion wird doch schon um 17 Uhr veranstaltet. Doch wir fahren nicht hin. Man hat uns nicht überzeugt, dass es für uns bzw. HESSENMAGAZIN.de und seine Leser interessant sein könnte :-)


* Name geändert :-)

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