Informationen aus der Landwirtschaft im Februar

Freitag, den 14. Februar 2020 um 09:03 Uhr Gut zu wissen - Landwirtschaft + Naturschutz
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Abgereifte Sojabohnen (c) AGGL[Hessen - Welt] Am 10. Februar ist der internationale Tag der Hülsenfrüchte. Damit soll weltweit auf die positiven Eigenschaften von Hülsenfrüchten aufmerksam gemacht werden. Hülsenfrüchte sind fast überall auf der Welt ein Grundnahrungsmittel, über Jahrhunderte wurde mit ihnen der Proteinbedarf in der Ernährung gedeckt. Allerdings geht die Bedeutung von Erbsen, Bohnen und Linsen über den ernährungsphysiologischen Aspekt hinaus, denn ihr Anbau hat auch bedeutende Vorteile für Landwirtschaft und Klima.

Der Anbau von Hülsenfrüchten

Hülsenfrüchte bzw. Leguminosen sind eine der artenreichsten Familien im Pflanzenreich und gehören zu den Schmetterlingsblütlern. Sie lockern enge Fruchtfolgen auf und fördern die Vielfalt, sowohl von Bakterien und Regenwürmern im Boden als auch die der Insekten oberhalb des Bodens.

Durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien können die Hülsenfrüchte atmosphärischen Stickstoff aus der Luft anreichern, weshalb beim Anbau kein bzw. nur geringe Mengen an Stickstoff benötigt wird. Durch die Symbiose mit den Knöllchenbakterien im Boden können Hülsenfrüchte pro Hektar und Jahr zwischen 50 und > 100 kg Stickstoff im Boden anreichern. Dieser steht dann der nachfolgenden Kultur zur Verfügung. Wegen der relativ hohen Temperaturansprüche der schmackhaften Eiweißlieferanten ist der Anbau in Deutschland – je nach Kultur – vor allem in südlichen Gebieten mit milden Wintern und Weinbauklima interessant.

Regional angebaute Hülsenfrüchte verringern den Import von Eiweißpflanzen, so entstehen weniger Treibhausgase als bei einem Transport mit Schiff, LKW oder Flugzeug. In Deutschland werden nicht einmal 2 Prozent der Ackerfläche mit Leguminosen bestellt. Ein Großteil der benötigten Hülsenfrüchte wird importiert. Erbsen kommen aus Kanada, Russland, USA und Frankreich. Bohnen aus China, Myanmar und den USA. Linsen kommen hauptsächlich aus Kanada, Australien, Türkei und USA. Die größten Sojaanbaugebiete sind in den USA, Brasilien und Argentinien. Auch China ist ein wichtiger Produzent. In Europa gibt es lediglich in Russland und Italien eine nennenswerte Produktion von Sojabohnen (Quelle FAO).

Der Anbau heimischer Eiweißpflanzen ist inzwischen politisch gewünscht und wird gefördert, weil sie große Vorteile für Umwelt und Natur haben. Die Landwirte brauchen jedoch einen sicheren Absatzmarkt, damit sich die Hülsenfrüchte gegen die großen Kulturen wie Weizen, Mais und Raps behaupten können. Gelingt eine erfolgreiche Vermarktung von Leguminosen liegen beste Voraussetzungen für die angestrebte Nachhaltigkeit für Anbau und Konsum von Körnerleguminosen vor.

Gut zu wissen

Die Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz und Landwirtschaft (AGGL) begleitet und unterstützt gemeinsam mit den Wasserversorgern seit 2013 den regionalen Anbau von gentechnisch unveränderten Sojabohnen in ihren Wasserschutzgebieten. Denn gerade für den Grundwasserschutz zeichnet die Sojabohne herausragende Qualitäten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.aggl-otzberg.de. Bei Fragen steht Ihnen das AGGL Team gerne unter der Telefonnummer 06162-943520 zur Verfügung.

Quelle: Groß-Umstadt / AGGL