Inflation: Preise über 20 % gestiegen

Mittwoch, den 18. Januar 2023 um 05:44 Uhr Gut zu wissen - Notiert !
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[Deutschland] Nur mal angenommen, Sie verdienen oder bekämen 1000 Euro und erhielten eine Erhöhung von 20 %, dann hätten Sie anschließend 1200 Euro zur Verfügung. Doch, kaum jemand kommt als Durchschnittsmensch in so einen Genuss. Das "Bürgergeld" wurde z. B. nur um 11,805 Prozent erhöht. (Der Regelsatz Grundsicherung stieg von 449 auf 502 Euro.) Und Rentner bekommen (gekoppelt an den erwarteten Lohnzuwachs) nach der letztjährigen Nullrunde in diesem Jahr ab Juli vermutlich 3,5 Prozent in Westdeutschland und 4,2 Prozent in Ostdeutschland mehr. Dagegen stiegen die Preise für Energie (inklusive Sprit fürs Auto) und Lebensmittel um rund 20 Prozent. Und sein Auto in der Waschanlage säubern zu lassen kostet jetzt plötzlich auch "mal einfach so" mehr!

DESTATIS gibt bekannt

Aktuell: Verbraucherpreisindex und Inflationsrate - Screenshot (c) Destatis
Aktuell: Verbraucherpreisindex und Inflationsrate - Screenshot (c) Destatis

Die Verbraucherpreise insgesamt haben sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 % gegenüber 2021 erhöht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Jahresteuerungsrate damit deutlich höher als in den vorangegangenen Jahren. Sie hatte 2021 noch bei +3,1 % gelegen. Diese historisch hohe Jahresteuerungsrate (= Inflation) wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine angeheizt.

Für die VerbraucherInnen gab es 2022 kräftige Preiserhöhungen bei der Haushaltsenergie (+39,1 %). Besonders deutlich erhöhten sich die Preise für leichtes Heizöl (+87,0 %) und Erdgas (+64,8 %). Auch andere Haushaltsenergieprodukte wurden teurer, zum Beispiel kostete Strom 20,1 % mehr als ein Jahr zuvor. Kraftstoffe verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 26,8 %, betroffen waren alle Kraftstoffsorten, aber im unterschiedlichen Ausmaß (zum Beispiel Diesel: +39,6 %; Super: +21,8 %).

Waren und Dienstleistungen. Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,9 %. Neben der Energie und den Nahrungsmitteln wurden Gebrauchsgüter teurer (+6,8 %, darunter Möbel und Leuchten: +10,1 %; Bekleidungsartikel: +5,1 %). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,9 %, darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten mit +1,9 %. Deutlich teurer waren beispielsweise Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (+9,6 %) sowie Leistungen für Friseur und Körperpflege (+7,5 %). Hingegen wurden nur wenige Dienstleistungen günstiger, unter anderem die Telekommunikation (-1,2 %).

Mehr Infos zum Verbraucherpreisindex im Dashboard Deutschland <-KLICK

Gut zu wissen

Der Verbraucherpreisindex misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland für Konsumzwecke kaufen. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat bzw. zum Vorjahr wird als Teuerungsrate oder als Inflationsrate bezeichnet.

Beim Berechnen des Verbraucherpreisindex bzw. der Inflationsrate verwendet Destatis einen "Warenkorb", der 650 Güterarten umfasst und sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Waren und Dienstleistungen repräsentiert.

Der Verbraucherpreisindex dient insbesondere zur Messung der Geldwertstabilität. Bei einem länger anhaltenden Anstieg des Preisniveaus spricht man von Inflation, bei einem anhaltenden Rückgang von Deflation. (Quelle: Destatis)


Kein Wunder, dass die Hilfsorganisation Oxfam für diese Schlagzeilen sorgen kann: Wachsende Armut, Superreiche und Konzern sind die Gewinner der Krise.

Oxfam-Bericht zur sozialen Ungleichheit

Die Reichen werden immer reicher: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses kassiert. Gleichzeitig leben 1,7 Milliarden Arbeitnehmer*innen in Ländern, in denen die Lohnentwicklung die Inflation nicht ausgleicht.

828 Millionen Menschen: Etwa jede*r Zehnte auf der Erde hungert

Erstmals seit 25 Jahren haben extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig zugenommen. Das geht aus dem Bericht “Survival of the Richest” hervor, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vorlegt. Oxfam fordert die Regierungen auf, diesem Trend mit Steuern auf exzessive Übergewinne und hohe Vermögen entgegenzutreten und mit den Einnahmen in den Ausbau von sozialer Sicherung, Bildung und Gesundheit zu investieren, um Ungleichheit und Armut zu bekämpfen...

In Deutschland sahnen die Reichsten besonders ab: Oxfam hat berechnet, dass von dem gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, 81 Prozent an das reichste Prozent gingen, während die restlichen 99 Prozent der Bevölkerung nur 19 Prozent des Vermögenszuwachses erhielten. (Quelle: www.oxfam.de)


Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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