Vogelsberger Delegation in Berlin

Dienstag, den 19. Juni 2018 um 14:40 Uhr Gut zu wissen - Lifestyle
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Schwerpunkt der Gespräche: Wertschätzung ländlicher Räume

Landrat Görig und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak zusammen mit Vogelsberger Bürgermeistern in der Hauptstadt vor dem Kanzler(in)amt (c) Bundeskanzleramt

[Vogelsberg / Berlin] "Wir waren in Berlin, als die jüngste Krise ihren vorläufigen Höchststand hatte. Wir waren aber nicht deswegen da – und wir konnten auch leider nichts zur Lösung beitragen“, berichtet mit einem Augenzwinkern Landrat Manfred Görig (SPD) von einem Arbeitsbesuch vor wenigen Tagen in der Bundeshauptstadt. Gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak (CDU) und 15 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Vogelsbergkreises absolvierte der Landrat ein dreitägiges Besuchsprogramm. Wegen der genannten Krise kam ein vorbereitetes Gespräch mit Dr. Helge Braun (Chef des Bundeskanzleramtes) leider nicht zustande. „Wir kennen uns aber so gut, dass wir Gespräche jederzeit – auch hier in der Region – nachholen können“, erläutert Dr. Mischak.

Die Führung und die Gespräche im Kanzleramt waren dennoch hoch interessant, wie die Teilnehmer berichten. Die Kreisspitze und die Bürgermeister einte die wichtige Forderung, den Interessen des ländlichen Raumes – einschließlich einer funktionierenden Förderung des Breitbandausbaus – endlich mehr Gehör zu verschaffen. Intensiviert wurden die Gespräche im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vor allem mit Ministerialdirigent Ralf Wolkenhauer.

Der Experte für die Förderung ländlicher Räume sprach mit der Vogelsberger Delegation ausführlich über die wirklichkeitsnahe Handhabung von Bundes- und EU-Programmen zu Regionalförderung. „Die ländlichen Räume in Deutschland müssen sich darauf verlassen können, von der oberen politischen Ebenen gesehen zu werden und Wertschätzung für die hier lebenden Menschen zu erfahren“, unterstreicht Landrat Görig in seiner Bewertung des Berlin-Besuchs.

Wer die wachsenden Probleme der Ballungsräume zur Kenntnis nehme – „erhebliche Probleme beim Wohnungsbau und bei der Verkehrsinfrastruktur“ – der könne den stetig wachsenden Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger, lieber auf dem Land zu leben, schnell verstehen, sind sich Manfred Görig und Jens Mischak einig.

Quelle: Pressestelle Vogelsbergkreis, 19.06.2018 (unredigiert)


Kommentar von Brigitta Möllermann

Vor kurzem lud die Vogelsberger Kreisverwaltung zu einem Unternehmertreffen mit dem Thema "Storytelling" ein. Das soll im modernen Marketing dazu dienen, Leute für eine Sache zu interessieren. Tja, hier lesen wir nun, wie das im oben stehenden Ergebnis ganz und gar nicht funktioniert :-)

Was also bringen solche nichtssagenden Meldungen an die Presse, wem nützen sie bzw. was möchte man damit überhaupt kommunizieren und warum stellen sich alle Beteiligten auch noch wie im Schaufenster in eine Reihe?

Man könnte vermuten, dass dahinter die gleiche Absicht steckt wie früher bei den Urlaubsfotos unserer Verwandschaft, die wir uns einen ganzen Abend lang anschauen mussten: "Wir waren da!"

Mehr eben nicht. Oder doch? Politikerkult etwa?

Oder wollte man sich mit dem 17-köpfigen Auftreten Aufmerksamkeit - bei wem auch immer - verschaffen? Zitat: "Die Kreisspitze und die Bürgermeister einte die wichtige Forderung, den Interessen des ländlichen Raumes – einschließlich einer funktionierenden Förderung des Breitbandausbaus – endlich mehr Gehör zu verschaffen."

Mit der "Kreisspitze" sind hier wohl Landrat und Vizelandrat gemeint?!

Oder war die Aktion eine - wahrscheinlich vom Landkreis finanzierte - Art "Klassenreise", um mal drei Tage aus der Provinz herauszukommen und ungestört von heimischen Verwaltungsgeschäften Großstadtluft zu schnuppern?

Naja, immerhin ging die Reise / der Flug nicht nach China, so wie bei der Hessen Agentur vor einigen Jahren - zwecks "Wirtschaftsförderung und Landesentwicklung". Dort wurde dann in Folge öfter mal die so genannte "Spitze" ausgewechselt... Mehr dazu HIER <-KLICK und KLICK.

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