Wer sich im Wald aufhält, sollte auch den Blick nach oben richten

Freitag, den 20. November 2020 um 06:51 Uhr Gut zu wissen - Dannenröder Wald
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LOGO (c) www.wald-statt-asphalt.net[Hessen] Es klingt schon wieder wie Hohn: Während im Dannenröder Wald gerade der Punk zwischen Baumrettern und vom Steuerzahler finanzierten Polizisten abgeht, warnt unsere grüne Umweltministerin vor dem Spazierengehen im Wald!

Unfassbar!

Da die Neutralität der Berichterstattung über die Geschehnisse um den Weiterbau der Autobahn A49 inzwischen längst nicht mehr gegeben ist, kann Frau Hinz' Pressemeldung eigentlich nur erneut Öl ins Feuer gießen. Bekanntermaßen hat es der Wald in der begonnenen Klimakrise schwer.

Und trotzdem holzt man unter dem "Schutz" von Hundertschaften der Polizei einen gesunden Wald ab? Obwohl mehr als ZWEIHUNDERTTAUSEND Leute für seinen Erhalt sind: KLICK!.


Ministerin Hinz warnt vor klimabedingten Gefahren

Beim Spazieren, Sammeln oder Joggen im Wald ist Vorsicht geboten

„Spätestens der Dürresommer 2018 zeigte uns allen: Der Klimawandel hat Hessen erreicht. Fehlender Regen und heiße Temperaturen schwächen den Wald“, betont Umweltministerin Priska Hinz. „Das birgt Gefahren: Ausgetrocknete Äste können herabstürzen oder geschädigte Bäume umfallen. Wer sich im Wald aufhält, sollte daher achtsam auch den Blick nach oben richten.“

„Der Wald ist auf Grund der Corona-Pandemie wieder zu einem beliebteren Ort für Radtouren, Spaziergänge und andere Sportarten geworden. Das freut uns sehr, jedoch ist es wichtig die aktuellen Gefahren im Wald im Blick zu haben“, so die Ministerin weiter. „Besonders Pilzsammelnde und jene die sich abseits der Waldwege und ausgewiesenen Pfade bewegen, sollten vorsichtig sein.“

Nur entlang öffentlicher Straßen und an Park-, Spiel- oder Grillplätzen werden akute Gefahren schnellstmöglich beseitigt. Um Besucherinnen und Besucher vor Gefahren zu schützen können auch Waldwege und Flächen gesperrt werden. „Für diese Maßnahmen bitte ich die Bevölkerung um Verständnis und darum, Sperrungen immer zu akzeptieren“, ergänzt Hinz.

Der diesjährige Waldzustandsbericht bestätigt den schlechten Gesundheitszustand der hessischen Wälder. Deshalb investiert Hessen in den nächsten Jahren 250 Millionen Euro und treibt den Umbau zu klimastabilen Wäldern weiter voran. Neben dem 12-Punkte-Plan für einen Wald der Zukunft, hat das Umweltministerium gerade für zusätzliche Mittel, Personal und Konzepte gesorgt. „Mit einer nachhaltigen Waldnutzung, Mischwäldern sowie effektivem Klimaschutz können wir es schaffen, unseren Wald und die vielfältige Biodiversität langfristig zu erhalten. Jede und jeder von uns kann durch klimabewusstes Verhalten dazu seinen Beitrag leisten,“ sagt die Ministerin abschließend.

Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, 16. November 2020


Meldung des Bündnisses 'Wald statt Asphalt'

++ Immer mehr Menschen schließen sich Protesten im Dannenröder Wald an ++ Offener Brief an Verantwortliche ++ Heute: Anwohner*innen-Demonstration ++

Dannenrod, 20.11.2020. Immer mehr Menschen, zuletzt auch vermehrt aus dem bürgerlichen Spektrum, schließen sich den Protesten im Dannenröder Wald an. Gestern morgen haben sich einige Anwohner*innen von einem Baumhaus in „Woanders“ räumen lassen, unter anderem der 80-Jährige Reinhard Forst: „Ich habe dieses Baumhaus besetzt, weil ich ein Zeichen dafür setzen will, dass die Einsicht, dass ein „weiter so“ und eine Gesellschaft des stetigen Wachstums nicht möglich ist, nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt ist. Ich bin extrem dankbar für die jungen Menschen, die sich seit kürzerer und längerer Zeit im Dannenröder Wald aufhalten und diesen beschützen. Wir alle sollten Rücksicht gegenüber der Natur mit der Rücksicht auf alle Menschen, hier und in anderen Kontinenten, verbinden.“

Gleichzeitig gab es gestern Mittag um 12 Uhr einen Tweetstorm, an dem sich mehrere Tausend Menschen beteiligten. Unter dem Hashtag #RodungsstoppJetzt forderten sie einen sofortigen Rodungsstopp. Seit heute morgen besetzt ROBIN WOOD zwei Bäume vor der Parteizentrale der Grünen Hessen, um den Rodungs- und Räumungsstopp im Dannenröder Wald zu fordern.

Ein offener Brief, der von zahlreichen auch prominenten Menschen unterschrieben wurde, unterstreicht diese Forderung. Nachdem fahrlässiges Handeln von den Einsatzkräften wiederholt nachweislich Menschen in akute Lebensgefahr gebracht hat, fordert der Brief den hessischen Innenminister Peter Beuth, den hessischen Verkehrsminister und Stellvertreter des Ministerpräsidenten Tarek al Wazir, sowie die DEGES GmbH auf, die Rodung sofort zu stoppen.

In dem Brief heißt es: „Für alle Beteiligten, die Anwohnerinnen, Bürgerinneninitiativen und Waldschützerinnen sowie Polizei, Waldarbeitende, Presse oder Sanitäterinnen verursacht die politisch erzwungene Rodung im Dannenröder Wald enormen Stress. Ein pausenloser Dauereinsatz erhöht die Spannung auf allen Seiten und die Fehleranfälligkeit enorm und trägt zu einer weiteren Eskalation der Konfrontation bei. Auch die Corona-Lage macht diesen Einsatz unverantwortlich. Wie passt es zusammen, wenn Kanzlerin Merkel dazu aufruft‚ die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolutes Minimum zu verringern und zugleich tausende Polizeikräfte aus dem ganzen Bundesgebiet in einen vermeidbaren wochenlangen Großeinsatz geschickt werden?“

(https://www.attac.de/startseite/teaser-detailansicht/news/dannenroeder-wald-offener-brief/)

Heute findet um 16 Uhr eine Anwohner*innen-Demonstration gegen die A49 in Homberg statt.

(https://twitter.com/gegendieA49/status/1328958071431979008)

Am Sonntag um 15 Uhr rufen Campact, die Bürgerinitiative „Keine A49!“ und das Wald-Statt-Asphalt-Bündnis zu einem Laternenumzug in den Dannenröder Wald auf. Außerdem ruft das Bündnis Ende Gelände am Sonntag morgen dazu auf, mit hunderten Aktivist*innen die Zufahrtswege in den Wald zu blockieren.

Die Mitteilung und Einladung an die PRESSE finden Sie hier:
https://www.ende-gelaende.org/press-release/presseeinladung-vom-20-11-2020/

Quelle: Wald-Statt-Asphalt-Bündnis


LINKS zum Mitlesen:

LIVE CAM:

Das auch noch:

Bericht über das mit Natodraht eingezäunte Polizeicamp samt "Festung der Firma Deges": HIER <-KLICK.

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Bürgerinitiative „Keine A49!“