Steigende Fahrzeugkosten: Werkstätten und Versicherer erhöhen die Preise

Mittwoch, den 15. Oktober 2025 um 03:48 Uhr Gut zu wissen - Verkehr
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Symbolbild: PKW Cockpit (c) HESSENMAGAZIN.de[Deutschland] Autofahren wird wieder einmal teurer: Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unlängst verkündete, sind die Kfz-Ersatzteilpreise im Verlauf eines Jahres erneut deutlich gestiegen. Gemeinsam mit den ebenfalls höheren Werkstattkosten führt dies zu Anpassungen seitens der Versicherer. Was bleibt zu tun, um den eigenen Geldbeutel zu entlasten? Der Automobilclub von Deutschland (AvD) setzt sich stets für eine bezahlbare individuelle Mobilität ein und hat einige Maßnahmen parat, um die Fahrzeugkosten im Rahmen zu halten.

„Zwischen August 2024 und August 2025 sind die Preise im Schnitt um knapp sechs Prozent gestiegen, bei einzelnen Teilen wie Vordertüren und Motorhauben sogar um rund acht Prozent“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Einer der Gründe für die erneute Steigerung ist der sogenannte Designschutz. Sichtbare Ersatzteile müssen demnach direkt vom Autohersteller gekauft werden, der damit eine monopolähnliche Marktstellung hat.

Eine Gesetzesänderung zur Reform des Designschutzes greift frühestens ab dem Jahr 2045. Dazu haben höhere Energiepreise und technischer Mehraufwand die Werkstatt-Stundensätze für Mechanik, Elektrik und Karosserie mittlerweile auf über 200 Euro getrieben. Kfz-Versicherer passen daher ihre Beiträge kontinuierlich an.

Kfz-Kosten senken

Viele Menschen sind jedoch auf den eigenen Pkw angewiesen – sei es, weil sie beruflich flexibel sein müssen, wie Lieferservices oder ambulante Pflegedienste. Oder weil sie in ländlichen Regionen keine ausreichende Möglichkeit zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs haben. Der AvD hat daher einige Tipps zusammengestellt, die zur Einsparung rund ums Autofahren helfen können:

Ein Versicherungsvergleich lohnt sich in jedem Fall. Die meisten Versicherungen können zum Jahresende gekündigt werden, wenn das Schreiben bis zum 30. November beim Versicherer eintrifft. Bei steigenden Kosten gilt ohnehin ein Sonderkündigungsrecht. Manchmal verhilft bereits ein einfacher Anruf beim bestehenden Versicherer zu einem günstigeren Tarif oder Rabatt. Eine jährliche Zahlung sowie eine (höhere) Selbstbeteiligung im Schadensfall reduzieren den Versicherungsbeitrag.

Je nach Restwert des Pkw sollte auch geprüft werden, ob eine Vollkaskoversicherung noch sinnvoll ist. Oftmals kann man sich die Mehrkosten bereits bei Fahrzeugen sparen, die älter als fünf Jahre sind.

Zudem sollte die jährliche Fahrleistung real und nicht zu hoch angegeben werden. Viele Versicherer bieten den sogenannten „Telematiktarif“ an, bei dem das sichere Fahrverhalten über eine App oder einen Sensor erfasst werden kann, um dann im Folgejahr einen Rabatt zu gewähren. Eventuell kommt auch eine Werkstattbindung infrage, die üblicherweise ebenfalls Kosten einspart. AvD Mitglieder können bei der Kfz-Versicherung von besonders günstigen Beiträgen profitieren und sparen mit der Reparaturkostenversicherung einen Großteil einer hohen Werkstattrechnung.

Sparsam fahren

Auch beim Auto selbst gibt es noch Sparpotenziale, etwa beim Kraftstoff. Eine vorausschauende Fahrweise mit dadurch reduzierten Beschleunigungen und Bremsmanövern hilft beim ökonomischen Betrieb. Zudem empfiehlt sich eine moderate Geschwindigkeit, da der Verbrauch oberhalb von 130 km/h überproportional steigt. Bei modernen Fahrzeugen mit Automatikgetriebe kann der „ECO“-Fahrmodus genutzt werden und die Klimaanlage sollte nur sparsam, nicht zu kalt, im Einsatz sein.

Sehr zu empfehlen ist, in den Abendstunden zu tanken. Die Spritkosten sind nach 18 Uhr meist deutlich geringer als am Morgen, was 10 Cent und mehr pro Liter ausmachen kann. Jüngere Benziner können ohne Weiteres den Biokraftstoff E10 tanken und so im Vergleich zu E5 fünf Cent und mehr pro Liter sparen. Wer sich unsicher ist, kann hierzu einen Blick auf die Innenseite des Tankdeckels werfen oder in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs schauen.

All diese Maßnahmen können dabei helfen, das Autofahren weiterhin bezahlbar zu gestalten – mit dem AvD als verlässlichem Mobilitätspartner.

Quelle Text: AvD – Der Automobilclub. Seit über 125 Jahren.