Ich bräuchte dann mal Ihre IBAN und eine Stimmprobe

Samstag, den 18. März 2023 um 08:10 Uhr Gut zu wissen - Recht & Unrecht
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Retro: Wählscheibentelefon (c) HESSENMAGAZIN.de[Deutschland] Wenn Sie nicht wissen, dass die IBAN Ihre Kontonummer ist - komplett mit Bankleitzahl, haben Sie verloren, falls ein Mensch am Telefon Sie danach fragt. Vielleicht weiß er auch noch wo Sie wohnen - oder hat neulich (angeblich berechtigt) nach ihrem Ausweis gefragt, um ihn "für seine Akten" zu kopieren. Bei Wohnungsbesichtigungen oder Probefahrten mit einem Auto kann ihnen so etwas heutzutage passieren.

Sie erteilen doch hoffentlich nicht freigiebig Auskunft... oder lassen sich überrumpeln?

Fragen Sie einfach gnadenlos zurück: Woher rufen Sie an / wozu brauchen Sie denn meine IBAN..? Bringen Sie den Anrufer ins Stottern. Lassen Sie sich seine Adresse geben und klären Sie ihn am Ende schließlich darüber auf, dass der Akt gegen den Datenschutz verstößt Zwinkernd.

Unser Fallbeispiel: Ein Anrufer meldete sich per Telefon von der "Tageszeitung". Welche das sein sollte, konnte er nicht flüssig beantworten. Auch nuschelte er etwas von "Buchhaltung und Zahlendreher", obwohl wir unsere Kontonummer ja gar nicht herausgegeben hatten. Wir forderten ihn lachend auf, uns sein Anliegen schriftlich zukommen zu lassen. Aber irgendwie hatte er keine Lust mehr, mit uns zu telefonieren Zunge raus.

Dazu selbst nachlesen:
www.rtl.de/cms/krasse-sicherheitsluecke-betrueger-koennen-mit-iban-einfach-konto-leer-raeumen-4079527.html


Fall Zwei: Wir müssen etwas bei unserem Telefonprovider reklamieren

Angaben auf der Telefonrechnung (c) HESSENMAGAZIN.de... und rufen bei der Service-Hotline an

Damit es (hoffentlich) schnell geht, antworten wir brav der abfragenden Roboterstimme und tippen die Ziffern unserer Kunden- und Kundenkontonummer ein. Anschließend werden wir gefragt, ob wir unsere Stimme aufzeichnen lassen wollen zwecks Identifiation.

Unglaublich: Das geschieht drei Mal hintereinander und zwar NUR mit der Option, JA zu antworten.

Wir schweigen verbissen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Schließlich geht es trotzdem weiter, aber die Telekom möchte nun noch das Telefonat aufzeichnen...

NEIN, wozu das denn? Außerdem hätten die trotzdem dann meine Stimme gespeichert, die zu den besonders schützenswerten biometrischen Daten gehört - genauso wie unser Fingerabdruck, der Augenscan und unsere DNA.

ARGH... Scheinbar hat die eigenhändige Unterschrift völlig an Wert verloren...

Sich zum Datenschutz schlau machen: www.datenschutz.org/biometrische-daten/

Dem Servicemitarbeiter teilen wir unser Anliegen mit: Die uns per Post zugesandte Rechnung erreicht uns 6 Tage nach dem Ausstellungsdatum. Und ist trotzdem SCHON innerhalb von 10 Tagen zahlbar. Wie kommt das? Der Poststreik ist doch vorbei.

Hintergrund unserer Reklamation: Nach dem Wochende, an dem im Onlinebanking sowieso keine Überweisung ausgeführt wird, könnte es passieren, dass wir WIEDER Mahngebühren aufgebrummt bekommen. Ist DAS Methode - eine absichtliche Rückdatierung, um uns zum online Selbstabholen zu verleiten oder und zu zwingen, nun endlich den Mailversand zu akzeptieren?

Neinnein, sagt Servicemitarbeiter, die Telekom betrüge doch nicht und würde auch nicht tonnenweise die Briefe stapeln, um sie zurückzuhalten. Aber schließlich könne er da NIX machen.

Wir empfehlen ihm (hochverärgert) die Notiz in unserem GESCHÄFTSKundenkonto zu hinterlassen, dass wir bei der nächsten Wiederholung die Verbraucherzentrale informieren, weil unsere Beschwerde hier wohl nicht ankommt.

www.verbraucherzentrale.de/beschwerde <-KLICK

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de