UN-Dekade für biologische Vielfalt gilt nicht für den Dannenröder Forst

Mittwoch, den 14. Oktober 2020 um 09:48 Uhr Gut zu wissen - Dannenröder Wald
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Umstrittener Weiterbau der Autobahn A49

Wald, ein Lebensraum nicht nur für Bäume (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen] Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt. Einer der zentralen Bestandteile der deutschen UN-Dekade-Aktivitäten ist der Wettbewerb, der von der Geschäftsstelle der deutschen UN-Dekade umgesetzt wird. Dabei wird in jeder Woche ein Projekt ausgezeichnet, das sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzt. (Zitat: Umweltministerium Hessen). Ignoriert wird zur selben Zeit das Problem mit dem "Lückenschluss" einer Autobahn in Mittelhessen.

Groß ist sind Geschrei und verständlicher Protest um die Rodung auf 85 Hektar mit gesunden Bäumen zwischen Schwalmstadt und Gemünden­ (Felda). Seit dem 1. Oktober (Vegetationsruhe = KLICK) werden die Fällungen dort von hunderten von Polizisten durchgesetzt.

Ob der Auftraggeber, die Firma Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau Gmbh - www.deges.de) das Aufgebot und die Überstunden der uniformierten Leute bezahlt... ?

Der BUND steht auf der Seite der Gegner: "Verkehrspolitisch wird in Deutschland weiter geholzt, statt zukunftsweisend geplant: ... Ein mehr als 250 Jahre alter, gesunder Laubmischwald soll einem verkehrspolitischen Planungsdinosaurier geopfert werden. Dass (...) er einem unnötigen und gestrigen Straßenprojekt weichen soll, ist ein neuerlicher Beleg für eine verfehlte bundesdeutsche Verkehrspolitik." (Zitat: BUND)
Mehr dazu: HIER <-KLICK.

Über den Hintergrund bei RTL nachlesen: HIER <-KLICK.


Pressemeldung vom 13.10.2020

Baum der Vielfalt überreicht: Buchenborn ­- Im Wald der Baumriesen und Wildkatzen

[Friedberg] „Ein neuer Lebensraum für Schwarzspecht, Rotspecht und Bechsteinfledermaus, das bietet das Projekt ‚Buchenborn - Im Wald der Baumriesen und Wildkatzen‘. Es ist ein herausragendes Beispiel für die vielseitigen Möglichkeiten sich für den Natur- und Artenschutz einzusetzen. Ich freue mich sehr, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Landwirtschaftlichen Rentenbank heute für ihr beeindruckendes Engagement symbolisch den „Baum der Vielfalt“ überreichen zu dürfen“, sagte Umweltstaatssekretär Oliver Conz im Rahmen der Verleihung der Auszeichnung zum „UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt“.

Sie wurde entgegengenommen von BImA-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz und Dr. Horst Reinhardt, dem Vorstandssprecher der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Friedberg.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit dem zugehörigen Bundesforstbetrieb Schwarzenborn und die Landwirtschaftliche Rentenbank setzen im Waldgebiet Buchenborn bei Friedberg-Ockstadt auf einer Fläche von über 500 ha seit vier Jahren zahlreiche Projekte zur Förderung der Biodiversität und des Artenschutzes um.

„So wurden zum Beispiel im Zuge des Projekts „Alte Baumriesen“ über 1.000 alte Bäume unter Prozessschutz gestellt. Das bedeutet, dass nicht mehr in die natürlichen Prozesse des Ökosystems eingegriffen werden darf. Hiervon profitieren zahlreiche Arten, die auf Alt- und Totholz als Lebensraum und Nahrungsquelle angewiesen sind, wie beispielsweise der Eremit und der Hirschkäfer“, erklärte der Staatssekretär.

Im Projekt „Auf leisen Pfoten“ spielt die Wildkatze die Hauptrolle

Auf der gesamten Fläche der Liegenschaft Buchenborn wurde die Wildkatzenpopulation mit Hilfe von Wildbeobachtungskameras und sog. Lockstäben dokumentiert und kartiert. Die Fläche bietet als großflächiger, zusammenhängender Waldkomplex aufgrund der naturnahen Bewirtschaftung sehr gute Lebensbedingungen für Wildkatzen.

Quelle Text: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz