Sommerplage Fruchtfliegen und die Killerpflanzen

Mittwoch, den 17. August 2016 um 00:00 Uhr Gut zu wissen - Umwelt
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Funktionierende Alternative: Fleischfressende Pflanzen, von denen Insekten verdaut werden (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen - Deutschland] An schwülen Sommertagen sind Fruchtfliegen eine echte Plage. Die Insekten setzen sich auf reifes Obst und nachen von süßen Säften, Essig, Bier und Wein. Das ist zwar an sich nicht gesundheitsschädlich, aber wenig appetitlich. Zudem verderben die Früchte schneller, da Hefepilze und Fäulnisbakterien übertragen werden.

Meist handelt es sich um Vertreter der Gattung Drosophila, die auch Taufliegen genannt werden. Sie sind zwei bis drei Millimeter groß und dunkel gefärbt mit roten Augen. Auf zwei Wegen gelangen die Insekten in die Küche: Zum einen fliegen sie durch offene Fenster, wenn sie reifes Obst riechen. Zum anderen können sich ihre Eier bereits auf gekaufter Ware oder Früchten aus dem Garten befinden.

Die Weibchen sind stets auf der Suche nach einem Ort für die Eiablage. Ideal sind faule Stellen oder Stielansätze von reifem Obst, an denen innerhalb weniger Tage rund 400 Eier hinterlassen werden können. Die Larven schlüpfen und sind direkt mit Nahrung versorgt. Innerhalb weniger Wochen können auf diese Weise Millionen kleiner Fliegen entstehen.

Anleitung und Tipps vom Gartenmarkt zur fleischfressenden Pflanze (c) HESSENMAGAZIN.de
Anleitung und Tipps vom Gartenmarkt zur fleischfressenden Pflanze (c) HESSENMAGAZIN.de

Um eine solche Fruchtfliegeninvasion zu verhindern, wird häufig eine „Falle“ aus Fruchtsaft, Essig und Wasser mit einem Spritzer Spülmittel empfohlen. Die Fliegen ertrinken in der Flüssigkeit, da das Spülmittel die Oberflächenspannung herabsetzt. Die Anwendung ist jedoch umstritten, da unter Umständen weitere Fliegen angelockt werden. Auch der Duft von Nelkenöl, Basilikum, Sandelholz und Heiligenkraut soll Fruchtfliegen vertreiben. Regelmäßiges Lüften befreit die Luft von gärenden Gasen.

„Allerdings ist vorbeugen besser als bekämpfen“, meint Harald Seitz vom aid infodienst. „Kaufen Sie im Sommer nur kleine Mengen Obst und lassen Sie keine reifen Früchte oder Säfte länger offen stehen.“ Die Obstschale lässt sich mit einem engmaschigen Fliegenschutz oder einem Baumwolltuch vor einem Befall schützen. „Beerenobst, ausgereifte Äpfel und Birnen können auch im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden“, so Seitz.

Besonders auf die Sauberkeit in der Küche sollte man im Sommer achten. Wein- und Saftgläser werden am besten direkt gespült, Abfälle beseitigt und Arbeitsflächen sorgfältig gereinigt. Der Mülleimer sollte täglich geleert werden.

Quelle Text: Heike Kreutz, www.aid.de