Rückblick: Tag des Geotops 2013

Freitag, den 20. September 2013 um 10:47 Uhr VB - Der Vogelsberg ist Kult
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Tag des Geotops: Vulkanismus am Hoherodskopf (c) Brigitta Möllermann
Tag des Geotops: Vulkanismus am Hoherodskopf (c) Brigitta Möllermann

[Vogelsberg] Am bundesweiten Tag des Geotops finden in jedem Jahr zahlreiche Veranstaltungen und Exkursionen statt. Es können Geotope, wie zum Beispiel Steinbrüche, alte Vulkanschlote, markante Felsen und Höhlen, besucht werden. 2013 war die Stadt Schotten der Veranstaltungsort für unsere Region. Die Deutsche Vulkanologische Gesellschaft, Fachsektion Vogelsberg, lud gemeinsam mit der Stadt und dem in Gründung befindlichen Geopark Vogelsberg am Sonntag, den 15. September 2013, zu Vorträgen, Exkursionen und einer Ausstellung ein.

Links: Gerold Beckmann präsentiert das Präsent der DVG, rechts: Vulkanführer Wolfgang Eckhardt  (c) Brigitta Möllermann
Links: Gerold Beckmann präsentiert das Präsent der DVG, rechts: Vulkanführer Wolfgang Eckhardt (c) Brigitta Möllermann

Am Vormittag traf man sich in der Festhalle in Schotten. Gerold Beckmann, Vorsitzender der Fachsektion, konnte am Beginn neben zahlreichen Vereinsmitgliedern auch Interessierte von Nah und Fern begrüßen. Auch aus der Rhön und dem Taunus waren Vulkan- und Geologie-Interessierte angereist. Grußworte sprachen zunächst Bürgermeisterin Schaab und Landrat Manfred Görig in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des im vergangenen Dezember gegründeten Geoparks. Beide hoben die Bedeutung der Erdgeschichte für die künftige touristische Entwicklung der Vulkanregion hervor. Speziell für Schotten, wo im nächsten Jahr das Erlebnismuseum „Vulkaneum“ eingerichtet werden soll, sind Vulkanismus und Geologie ein wichtiges Thema.

Vulkan Vogelsberg: Kerstin Bär erklärt die Enststehung (c) Brigitta Möllermann
Vulkan Vogelsberg: Kerstin Bär erklärt die Enststehung (c) Brigitta Möllermann

Den besonderen Vortrag am Vormittag hielt der Doktorand Nicolaus Thiemeyer von der Goethe-Universität in Frankfurt. Er befasste sich in seinem anschaulich bebilderten Vortrag mit der Bohrung, die vor wenigen Jahren am Rehberg bei Schotten-Sichenhausen vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) bis in eine Tiefe von 305 Metern durchgeführt wurde. Explosiver Vulkanismus, so das Fazit von Thiemeyer, fand auch im Vogelsberg früher statt. Eine trachythische Staukuppe explodierte vor etwa 14 bis 18 Millionen Jahren am Rehberg und löste damit eine Glutlawine aus. Noch heute finden sich im Umfeld des Schwarzbachtales die in der Vulkanregion Vogelsberg sonst seltenen Trachythe.

Geotop des Jahres wurde der Taufstein (c) Brigitta Möllermann
Geotop des Jahres wurde der Taufstein (c) Brigitta Möllermann

Nachmittags ging das Programm weiter auf dem Hoherodskopf. Gerold Beckmann lud mit den Bereichsleiterinnen Dr. Angela Metzner und Kerstin Bär auf einen fünf Kilometer langen Rundgang ein zu den geologisch bedeutsamen Stationen im Oberwald. Darunter befand sich auch das diesjährige "Geotop des Jahres" - der Taufstein. Dort wurde eine von der Fachsektion gespendete Infotafel enthüllt.

Lothar Noll (links) vom Steinbruch Michelnau berichtet Erstaunliches über Steinbrüche und Geotope (c) Brigitta Möllermann
Lothar Noll (links) vom Steinbruch Michelnau berichtet Erstaunliches über Steinbrüche und Geotope (c) Brigitta Möllermann

Im Naturschutz-informationsszentrum wartete eine Ausstellung über den Vulkanismus im Vogelsberg den Besuchern auf. Vertreten waren u. a. die Geologische Baumhecke Eichelsachsen, der Steinbruch Michelnau, der Kunstturm Mücke, der Geopark Vulkanregion Vogelsberg sowie Gedern mit seinem Eisenpfad und dem Infozentrum Alte Schmiede. An einem Stand konnten sich Besucher über den Geotourismus informieren lassen.

Die Baumhecke: Eine Meisterleistung der Bürger von Eichelsachsen (c) Brigitta Möllermann
Die Baumhecke: Eine Meisterleistung der Bürger von Eichelsachsen (c) Brigitta Möllermann

Ab 16:30 Uhr präsentierte eine Goldschmiedemeisterin aus Alsfeld im Infozentrum ihren Basaltschmuck, und Klaus Emrich aus Eichelsachsen berichtete von der geologischen Baumhecke, die in Eigeninitiative aus einem kleinen Steinbruch am Ortsrand zu einem einen attraktiven Geopunkt mit angeschlossenem Wanderweg umgestaltet wurde.

Die DVG ist in der Wetterau und im Vogelsberg aktiv (c) Brigitta Möllermann
Die DVG ist in der Wetterau und im Vogelsberg aktiv (c) Brigitta Möllermann 

Abschließend warf Dr. Angela Metzer in ihrem Vortrag einen Rückblick auf den Taufstein, der nach Jahrmillionen der Erosion verbliebene höchste Berg im Vogelsberg. Kurz nach 18 Uhr endete die Veranstaltung mit ein paar Wortenvon Gerold Beckmann, der sich bei den Aktiven und Zuhörern bedankte. Der Tag des Geotops findet jedes Jahr am dritten Sonntag im September statt. Im Jahr 2014 wird eine Kommune im Wetteraukreis Gastgeberin sein.

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