Zeiten ändern sich. Das wissen wir. (Heutzutage kreuzen beispielsweise Milchkühe kaum noch unseren Heimweg, wenn sie abends von der Weide in den Stall zum Melken geführt werden. Doch die Schilder sieht man noch hier und da.) Was sich nicht wirklich ändert, sind wir Menschen. Wenn alles um uns herum anders gestaltet oder schneller wird, bleiben wir doch irgendwie oder irgendwo wir selbst. Leider. Und so passieren immer wieder die alten Missgeschicke. Damals in der Schule hießen sie Flüchtigkeitsfehler und sollten als weniger schlimm gelten. Jetzt sind es diese vertrackten E-Mails, die mit einem zerknirschten Sorry / Entschuldigung / Jetzt aber mit Anhang / Betr. Korrektur / Meine Mail von gestern / nicht mehr zurückzuholen sind, sondern zum zweiten Mal verschickt werden.

Am anderen Ende der blitzschnellen elektronischen Leitung sitzt im ungünstigen Fall eine Redaktionsmitarbeiterin, die aus einer Endlosliste von Mails erst einmal den Absender herausfiltern muss, um dann BEIDE Mails zu lesen, zu vergleichen und die richtige (hoffentlich ;-) zu löschen.

Auszug aus unserem elektronischen Postfach von heute morgen (c) HESSENMAGAZIN.de

Es macht nicht wirklich Spaß, täglich und ungewollt wie ein Lehrer hantieren zu müssen. "Nachtragungen" sind in E-Mails ja gar nicht möglich. Sie sind längst verschickt. Stornierungen und Löschungen haben an dieser Stelle ebenfalls keine Chance und wirken daher etwas komisch: "Bitte löschen Sie meine Mail von vorhin..."

Zu unserem Bedauern hat bisher noch niemand eine echte Änderung für unseren modernen "Schriftverkehr" herbeiführen können. Also bleibt es wie damals beim Diktat: Abgegeben ist abgegeben :-)

Betrachtung von Brigitta Möllermann, Redaktion HESSENMAGAZIN.de und VOGELSBERG.de