Get InWolfed: Eine Chance für Isegrim

Sonntag, den 22. Dezember 2013 um 08:19 Uhr Gut zu wissen - Umwelt
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Rotkäppchen im Wald (c) NABU / M. Bathen[Hessen / Deutschland] Dass Deutschland und der Wolf wieder zusammen gehören, darum bemüht sich seit einiger Zeit der NABU (Naturschutzbund). Im Rahmen seiner Kampagne "Willkommen Wolf" hatte er den Wettbewerb "Wanted" ausgeschrieben, der nicht nur nachdenklich machende sondern auch witzige Ideen hervorbrachte wie beispielsweise: Gelb gebogen und günstig - Bananen ins Jagdrecht.

Im seiner neusten Meldung "Drei tote Wölfe in einer Woche" fordert der NABU nun eine Kompetenzstelle für den Schutz des stark gefährdeten Tieres: "Nachdem am vergangenen Freitag ein Wolf illegal in der sächsischen Lausitz erschossen wurde, starben zwei weitere Wölfe Anfang dieser Woche durch Verkehrsunfälle. Menschen sind dabei nicht zu Schaden gekommen. Jeder Todesfall unter den Tieren ein Verlust für die gesamte Population. Seitdem es in Deutschland wieder Wölfe gibt sind über 30 von ihnen durch den Straßenverkehr zu Tode gekommen und mindestens sieben wurden illegal erschossen“, meint NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der NABU fordert daher die Errichtung eines nationalen Wolf-Kompetenzzentrums. Es sollte eine feste Institution geschaffen werden, die bundesweit ansprechbar ist und alle Daten zum Wolf in Deutschland erfasst und länderübergreifend koordinierend wirkt. Dies kann den notwendigen nationalen wie internationalen abgestimmten Umgang zum Wolfsschutz in Deutschland langfristig sichern. „Deutschland ist auch von Seiten der Europäischen Union dazu verpflichtet für den Wolf als streng geschütztes Tier Sorge zu tragen. Um Schutzmaßnahmen besser zu planen, müssen alle Bundesländer zusammenarbeiten“, so NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.

Wölfe besiedeln seit dem Jahr 2000 erfolgreich wieder Deutschland. Aus den ersten Wölfen sind bis heute 25 Rudel, von der Nordsee bis zur tschechischen Grenze, entstanden. Nach Einschätzung des NABU werden Wölfe langfristig in allen Flächenbundesländern vorkommen. Die Erfahrungen aus 14 Jahren Nachbarschaft von Mensch und Wolf in Sachsen beweisen, dass der Wolf keine Bedrohung für Mensch, Wild oder die Existenz von Schafhaltern ist. Um den Bestand des europaweit stark gefährdeten Tieres zu sichern, bedarf es weiterer Schutzbemühungen.

Der NABU setzt sich seit längerem dafür ein, dass Natur-Korridore und -Brücken für wandernde Wildtierarten bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden, denn der Verkehrstod ist die häufigste nichtnatürliche Todesursache bei Wölfen. Mit dem Bundesprogramm Wiedervernetzung hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung einen Fahrplan zum Bau von mehr Querungshilfen geschaffen. „Es ist im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung versäumt wurden, die Finanzierung und Umsetzung des Programmes zu regeln. Hier muss nachgebessert werden“, forderte NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.

Quelle: NABU


Hardcopy: Youtube Playlist NABU.TV

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